Wirtschaft

Bericht über Lufthansa-Offerte Air-Berlin-Aktie steigt steil nach oben

Durch die Decke geht die Aktie der zuletzt unter Druck geratenen Fluggesellschaft Air Berlin: Zeitweise verteuert sich das Papier um rund 20 Prozent. Auslöser ist ein Bericht, dass Lufthansa Strecken übernehmen möchte.

Es ist Balsam für die arg gebeutelten Seelen der Anleger von Air Berlin: Im frühen Handel schießt der Aktienkurs der Fluggesellschaft nach oben und verbessert sich um 20 Prozent. Allerdings war die Aktie in den vergangenen Wochen auf immer neue Allzeit-Tiefs gefallen. Seit Jahresbeginn hatte das Papier zuletzt fast 40 Prozent an Wert verloren.

Die Lufthansa ist einem Bericht des "Handelsblatts" zufolge an Teilen von Air Berlin interessiert. Europas größte Fluggesellschaft spreche derzeit mit Etihad, dem größten Aktionär des deutschen Rivalen, über eine Übernahme der dezentralen Verkehre von Air Berlin - also jene Strecken, die nicht über die Drehkreuze Düsseldorf und Berlin führen, hieß es in dem Bericht unter Berufung auf mit den Verhandlungen vertraute Kreise. Zu den entsprechenden Start- und Landeslots gehörten rund 40 Flugzeuge mitsamt Crews.

"Air Berlin hat Liquiditätsprobleme", sagte ein Marktteilnehmer. Sollten sie wie auch immer Geld in die Kassen bekommen, wäre das positiv. Eine Sprecherin von Etihad wollte sich genauso wie Sprecher von Lufthansa und Air Berlin allerdings nicht zu dem Bericht äußern.

Lufthansa-Aktien unter Druck

Für Air Berlin - das Unternehmen hatte 2015 einen Betriebsverlust von 306 Millionen Euro eingeflogen - könnte der Verkauf die Chance für eine strategische Neuausrichtung sein, so das "Handelsblatt" weiter. Die Airline könnte sich mit dann noch rund 100 Flugzeugen als reine Netzairline auf Düsseldorf und Berlin konzentrieren. Sie würde damit besser zum Premium-Anspruch des Großaktionärs Etihad passen.

Die Aktien von Lufthansa fielen deutlich um 1,8 Prozent. "Das macht aber wenig Sinn", sagte Heino Ruland von Ruland Resarch. Denn ein direkter Einstieg in die Air Berlin, der für Lufthansa negativ wäre, sei auszuschließen, unter anderem kartellrechtlich, so der Analyst.

Quelle: ntv.de, kst/DJ

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