Wirtschaft

Einer der größten Deals Adidas will bei Manchester United klotzen

Demnächst vielleicht in Adidas-Sportsachen: Spieler und Verantwortliche von Manchester United.

Demnächst vielleicht in Adidas-Sportsachen: Spieler und Verantwortliche von Manchester United.

(Foto: REUTERS)

Der Sportartikelhersteller Adidas nimmt im Kampf mit dem US-Konkurrenten Nike offenbar ordentlich Geld in die Hand. Die Herzogenauracher wollen Sponsor des englischen Top-Clubs werden.

Der deutsche Sportartikelhersteller Adidas will bei Manchester United (ManU) einen Fuß in die Tür bekommen und greift dafür tief in die Tasche. Der Dax-Konzern bietet dem traditionsreichen englischen Klub für einen Sponsorenvertrag über zehn Jahre mehr als 75 Millionen Euro im Jahr, sagte eine mit den Verhandlungen vertraute Person. Das massive Angebot habe bereits dazu geführt, das Nike nicht mehr um das Sponsoring des Fußballklubs bietet.

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Sollte der Deal zwischen Adidas und dem Klub unterzeichnet werden, wäre es einer der größten Sponsorenverträge in der Geschichte des Fußballs. Der bisher größte Deal von Manchester United stammt von 2012: Seitdem zahlt der US-Autobauer General Motors umgerechnet knapp 60 Millionen Euro im Jahr dafür, dass der Klub die GM-Marke Chevrolet bewirbt.

Hat Nike bereits aufgegeben?

Der Vertrag mit Nike läuft Ende der kommenden Saison aus. Der US-Konzern hat zwar das Recht, mit jedem rivalisierenden Gebot mitzuhalten. Allerdings wolle Nike nicht so viel auf den Tisch legen und habe den Klub bereits informiert, nicht mehr bieten zu wollen, ergänzte der Informant.

Aktuell zahlt Nike geschätzt rund 373 Millionen Euro und hat sich dafür die Produktions- und Verkaufsrechte an Trikots und Fanartikeln gesichert. Klub und Konzern haben gemeinsam die Gesellschaft Manchester United Merchandising gegründet, die das gesamte Fanartikelgeschäft abwickelt und zudem ein Netzwerk von Fußballschulen betreibt.

Seit Monaten verhandeln Nike und Manchester United über die Erneuerung des Vertrags vor dem Hintergrund, dass sich die Entwicklung in Sachen Fußball bei beiden zuletzt ganz unterschiedlich entwickelt hat. Der US-Konzern hat seinen Großhandelsumsatz aus dem Fußballgeschäft im vergangenen Jahr per Ende Mai um 18 Prozent auf 2,3 Milliarden Dollar gesteigert. Manchester United hat die schlechteste Saison seit mehr als 20 Jahren gespielt.

Ziel: Zwei Milliarden Euro mit Fußball

Ein Vertrag mit dem englischen Klub wäre ein Schritt des weltweit zweitgrößten Sportartikelherstellers, Boden auf den US-Rivalen gut zu machen. Im ersten Quartal per Ende März waren die Nettoumsätze von Adidas in Westeuropa mit 1,1 Milliarden Euro in etwa unverändert. Nike konnte dagegen in den drei Monaten per Ende Mai einen Sprung um 25 Prozent auf 1,3 Milliarden US-Dollar vorweisen.

Der Fußball gehört zu den Kernsportarten bei Adidas, das neben der deutschen Fußballnationalmannschaft noch andere Nationalteams und Topklubs wie Bayern München oder Chelsea ausrüstet. Von der Fußball-WM erhoffen sich die Herzogenauracher Rekordumsätze, auch dank der Lizenzverträge mit der Fifa. Erst vergangenen Monat hatte Adidas das Ziel bekräftigt, die Umsatzschwelle von zwei Milliarden Euro allein mit Fußball-Equipment in diesem Jahr erstmals zu durchstoßen.

Quelle: ntv.de

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