Wirtschaft

Aktionäre wollen Druck aufbauen Adidas soll Fifa-Verträge kündigen

Hainers Vertrag bei Adidas läuft bis März 2017.

Hainers Vertrag bei Adidas läuft bis März 2017.

(Foto: picture alliance / dpa)

Investoren von Adidas halten die weitere Zusammenarbeit mit dem offensichtlich korrupten Fußball-Verband Fifa für untragbar. Sie fordern, die Kooperation zu beenden. Konzernchef Hainer ist eine Schlüsselrolle beim Neuanfang der Fifa zugedacht.

Im Kreis der Adidas-Aktionäre regt sich lautstarke Kritik an der Rolle des Sportartikelkonzerns als Top-Sponsor des Fußball-Weltverbands Fifa. "Adidas muss jetzt prüfen, ob der Vertrag zu kündigen ist", sagte Hans-Martin Buhlmann, Vorsitzender der Vereinigung Institutioneller Privatanleger (VIP), der "Welt am Sonntag". So könne Druck für eine Neugestaltung der Fifa aufgebaut werden.

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Nach Ansicht von Buhlmann könne Adidas von seinen Beschäftigten nicht gesetzestreues Verhalten verlangen, wenn gleichzeitig Geschäftsbeziehungen zu einem Verband fortgesetzt werden, bei dem es offensichtlich Korruption gebe. "Bei der Neuaufstellung der Fifa könnte Adidas-Chef Herbert Hainer eine Schlüsselrolle übernehmen", so Buhlmann. Welche Aufgaben ihm konkret zugedacht werden könnten, erläuterte er nicht. Hainers Vertrag bei Adidas läuft bis März 2017.

Der Chef der einflussreichen Investorengruppe Buhlmann vertrat auf der diesjährigen Hauptversammlung von Adidas knapp 3,2 Millionen Aktien im Marktwert von etwa 230 Millionen Euro. Er ist damit einer der größten Vertreter von Privataktionären. Die Marktkapitalisierung von Adidas liegt bei knapp 15 Milliarden Euro.

Adidas gehört seit über 40 Jahren zu den Top-Sponsoren des Fußballverbandes. Schätzungsweise 50 Millionen Euro jährlich fließen an die Fifa. Europas größer Sportartikelkonzern kann im Gegenzug WM-Kollektionen vermarkten. Er setzt dabei auf die Werbewirkung der Veranstaltungen. Adidas erzielt allein im Fußballgeschäft rund zwei Milliarden Euro Umsatz im Jahr.

Der Konzern hatte erst Ende 2013 seinen Vertrag mit der Fifa bis 2030 verlängert. Die Rücktrittsankündigung von Fifa-Chef Joseph Blatter hat der Konzern begrüßt. Sie sei ein Schritt in die richtige Richtung. Die Fifa wird derzeit vom schwersten Korruptionsskandal ihrer Geschichte erschüttert. Amerikanische Behörden ermitteln gegen mehrere ehemalige und aktive Funktionäre, darunter nach Angaben aus dem Umfeld der Ermittler auch gegen Präsident Blatter. Zu den Fifa-Top-Sponsoren gehören neben Adidas auch Coca-Cola, Gazprom, Hyundai und Visa.

Quelle: ntv.de, ddi/DJ

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