Wirtschaft

Sportlicher Ausblick Adidas-Aktien rocken den Dax

Ein Rekordergebnis, Umsatzwachstum und ein Ausblick, der keine Wünsche offen lässt: So präsentiert sich Adidas derzeit und überzeugt damit Analysten und Anleger gleichermaßen. Die Belohnung: ein Kurssprung.

Höhere Ziele des neuen Adidas-Chefs haben die Aktien des Sportartikelherstellers am Mittwoch auf Rekordjagd geschickt. Die Papiere schossen als größter Dax-Gewinner in der Spitze rund 9 Prozent auf ein Allzeithoch von 174,50 Euro und waren auf Kurs für den größten Tagesgewinn seit November 2015. Am Nachmittag betrug der Aufschlag noch mehr als 7 Prozent. Durch den Kurssprung gewann Adidas in einem Rutsch mehr als zwei Milliarden Euro an Börsenwert.

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Nachdem Europas größter Sportartikelkonzern 2016 erstmals die Marke von einer Milliarde Euro Gewinn geknackt hat, hob der neue Firmenchef Kasper Rorsted nun die mittelfristigen Ziele an: "Unsere Resultate für 2016 und unser positiver Ausblick auf 2017 beweisen, dass unsere Strategie greift", sagte Rorsted. Das Unternehmen liege über dem ursprünglichen Plan und könne daher seine Ziele für 2020 anheben.

Gewinnsprung angepeilt

Bis 2020 sollen die Einnahmen verglichen mit 2015 jährlich im Schnitt um zehn bis zwölf Prozent zulegen, der Gewinn soll sogar um bis zu 22 Prozent im Schnitt wachsen. Dafür will Rorsted Adidas vereinfachen und auf die beiden Hauptmarken Adidas und Reebok konzentrieren. Neben dem Verkauf des Golfgeschäfts, der zuletzt nicht vorangekommen war, will er sich auch von der Eishockey-Marke CCM Hockey trennen. Insgesamt soll es auch weniger Produkte geben.

Zudem will Rorsted die Produktion zu einem Großteil wieder zurück in die Hauptabsatzmärkte verlegen. In Deutschland und in den USA zieht Adidas sogenannte "Speed-Factories" auf, in denen mit hochmodernen Fertigungsmethoden etwa neuartige Turnschuhe gestrickt werden. Mit diesen auf die Kunden zugeschnittenen Artikeln will Rorsted 2020 mehr als die Hälfte seines Umsatzes machen. Da sich dafür auch höhere Preise durchsetzen ließen, wirke sich der Schritt auch auf die Profitabilität des Nike-Rivalen aus, hieß es bei Adidas.

Dividende aufgestockt

Im abgelaufenen Jahr stieg der Umsatz des Dax-Konzerns binnen Jahresfrist um 18 Prozent auf 19,3 Milliarden Euro. Der Gewinn aus fortgeführtem Geschäft knackte erstmals in der Firmengeschichte die Marke von einer Milliarde Euro.

Die Aktionäre sollen davon profitieren und zwei Euro je Anteilsschein Dividende bekommen, ein Viertel mehr als zuletzt. Für das laufende Jahr sind die Herzogenauracher außerordentlich optimistisch. Dieses Jahr soll der Umsatz um bis zu 13 Prozent zulegen, der Gewinn gar um ein Fünftel auf 1,23 Milliarden Euro.

Adidas ein "Buy"

Die Analysten von Equinet stuften die Aktien daraufhin hoch auf "Buy" von "Neutral" und hoben das Kursziel auf 180 von zuvor 139 Euro an. Offensichtlich gehe das Management von einem mehrere Jahre anhaltenden Wachstum und einem Gewinn von Marktanteilen aus, hieß es zur Begründung. Vor allem der für 2017 erwartete Gewinn liegt laut DZ Bank deutlich über den Markterwartungen. "Kurzfristig ist mit einer positiven Kursreaktion auf diese Nahrichten zu rechnen", urteilte Analyst Herbert Sturm, der seine Bewertung bei "Verkaufen" beließ. Derweil schrieben die Analysten von Baader Helvea: "Starke Zahlen für 2016 und ein überzeugender Ausblick."

Adidas gehören schon seit längerem zu den Börsenlieblingen. Innerhalb eines Jahres konnten die Titel rund 65 Prozent zulegen und schnitten damit deutlich besser ab als Rivale Nike.

Quelle: ntv.de, bad/DJ/rts

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