Wirtschaft

Zu große Probleme in Nordamerika Adidas-Aktien fallen auf Zweijahrestief

Anleger von Adidas brauchen starke Nerven: Die Aktie des Sportartikelkonzerns ist die schwächste im Börsenleitindex Dax im bisherigen Jahresverlauf. Und es geht weiter runter mit dem Kurs.

Der Sportartikelkonzern Adidas kommt nicht zur Ruhe und vergrault immer mehr Anleger. Nach einer Gewinnwarnung konnten nun auch die endgültigen Zahlen zum zweiten Quartal nicht beruhigen. Der Kurs der Aktie fiel zeitweise auf den tiefsten Stand seit Juli 2012. Am Abend gingen Adidas-Aktionäre mit einem Abschlag von rund 4,5 Prozent auf 55,50 Euro nach Hause.

Adidas
Adidas 219,90

Auf den ersten Blick sei in dem Zahlenwerk keine positive Überraschung zu erkennen, schrieb Equinet-Analyst Ingbert Faust. Die Kursreaktion sei aber etwas übertrieben. Equinet hat die Aktien auf "buy" stehen. Die Adidas-Titel haben seit Jahresbeginn über 35 Prozent eingebüßt und sich damit schlechter als jeder andere Dax-Wert entwickelt.

Rückschlag in Nordamerika

Adidas war im zweiten Quartal der Umsatz in Nordamerika weggebrochen. Ausgerechnet dort, wo der deutsche Sportausrüster zum Angriff auf Nike  angesetzt hatte, verlor Adidas in Euro gerechnet 14 Prozent seiner Umsätze. In Asien außerhalb Chinas ging das Geschäft um sieben Prozent zurück, wie der Konzern mitteilte.

Unter dem Strich sank der Konzernumsatz im Halbjahr in Euro um zwei Prozent auf knapp sieben Milliarden Euro. Von einem boomenden Geschäft in Russland und anderen osteuropäischen Märkten profitierte Adidas kaum. Während die Erlöse in den europäischen Schwellenländern in örtlichen Währungen um 21 Prozent in die Höhe schossen, blieb nach dem Umtausch in Euro lediglich ein Plus von vier Prozent übrig. Besonders der Wertverlust des russischen Rubel macht dem Konzern zu schaffen.

Die Russland-Krise und das schwache Golfgeschäft in den USA hatten Adidas die Freude nach der erfolgreichen Fußball-WM verdorben. Der Sportausrüster hatte bereits vor einer Woche eingestanden, die Probleme in beiden Ländern unterschätzt zu haben. Wie bereits im vergangenen Jahr hatte Vorstandschef Herbert Hainer wieder seine Umsatz- und Gewinnziele kassiert, nachdem im zweiten Quartal der Umsatz kaum zugelegt hatte und der Gewinn eingebrochen war.

Quelle: ntv.de, bad/rts/DJ

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