Wirtschaft

Sicheren Boden gefunden? Adidas-Aktie sprintet wieder los

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(Foto: picture alliance / dpa)

Nach einem Horror-Jahr 2014 kommt das Papier von Adidas an der Frankfurter Börse langsam wieder in die Spur: Zum Wochenstart lässt die Aktie des Sportartikelherstellers die Konkurrenz im Dax weit hinter sich. Gründe gibt es verschiedene.

Der schwächste Dax-Titel im Jahr 2014 - mit einem Verlust von mehr als 30 Prozent - ist am heutigen Montag der Index-Primus: Adidas-Aktien liegen am Nachmittag etwa 4,3 Prozent im Plus und lassen alle anderen Papiere in puncto Gewinn locker hinter sich. Es kommt einer Art Auferstehung gleich: Im Juli vergangenen Jahres war die Aktie regelrecht eingebrochen, nachdem das Unternehmen mit Sitz in Herzogenaurach unter anderem aufgrund der westlichen Sanktionen gegen Russland seine Gewinnprognose gekappt hatte.

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Was ist der Auslöser für den jetzigen Gewinn? Chart-Analytiker sahen schon zu Beginn des Jahres die Möglichkeit eines Abschlusses der Bodenbildung beim Kurs der Adidas-Aktie - schon am letzten Handelstag des Jahres hatte sich dieser mit einem ordentlichen Plus vom unteren Rand des Bodens gelöst - und habe nun Potenzial bis auf 65 Euro. Aktuell notiert das Papier bei 59,03 Euro.

Ingbert Faust von der Equinet Bank zog vorsichtig positives Fazit: "Alles in allem bietet der gedrückte Aktienkurs unserer Ansicht nach eine attraktive Relation von Risiken und Chancen". Sollte der Kurs auf dem niedrigen Niveau verharren, könne zudem ein weiteres Programm für Aktienrückkäufe aufgelegt werden. Größter Risikofaktor bleibe aber auch in diesem Jahr Russland, schreibt Faust. Russland könne die Ergebnisse belasten und Abschreibungen für 2014 zur Folge haben.

Russland-Geschäft bleibt Risikofaktor

Auch bei "Die Börsenblogger" schätzt man 2015 als schwieriges Jahr für das Adidas-Papier ein. Wichtig seien zwei Punkte, schreibt Marc Schmidt in einem Beitrag: "Die Stärkung des US-Geschäfts, allen voran in der Golfmarke TaylorMade, sowie die Fokussierung auf andere Märkte außerhalb Russlands, da dessen Krise nicht so schnell vorbei sein dürfte." Für ihn war die Aktie zuletzt jedoch kein Kaufkandidat im Jahr 2015.

Ein Schritt in Richtung mehr Engagement im US-Geschäft jedoch wurde von Adidas vergangene Woche tatsächlich bekanntgegeben: Der Nike-Konkurrent will in den USA das Sponsoring von Football und Baseball-Spielern deutlich ausbauen. Der Schritt ist eine Reaktion auf die jüngsten Entwicklungen, wonach das deutsche Unternehmen hinter Under Armour und Nike derzeit nur noch die Nummer 3 auf dem US-Sportartikelmarkt ist.

Quelle: ntv.de, kst/DJ

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