Wirtschaft

"Aktie für Rendite-Investoren" Aareal überrascht mit Kurssprung

Es läuft bei der Aareal Bank.

Es läuft bei der Aareal Bank.

(Foto: Aareal Bank)

Eine Bank, die eine Dividende zahlt und auch sonst ordentliche Zahlen präsentiert? Gibt es im MDax: Die Aareal Bank wartet mit ihrem Quartalsausweis auf. Der Aktienkurs steigt deutlich.

Mit einem Kursaufschlag von zeitweise mehr als 12 Prozent auf rund 33 Euro haben die Titel der Aareal Bank am Dienstag aufgewartet. Am Handelsende stand ein Plus von etwa 9 Prozent. Die Papiere waren damit im Nebenwerte-Index MDax größter Gewinner. Aareal hatte zuvor Zahlen vorgelegt. Allerdings sahen Händler noch einen anderen Grund für den Kurssprung. Das Plus sei keine unmittelbare Reaktion auf die Zahlen, sagten Marktteilnehmer. "Die Zahlen waren gut, aber zwei bis drei Prozent danach hätten es auch getan", kommentierte ein Händler. Der Grund für das starke Kursplus scheine eher eine Kombination aus Short-Eindeckung und Buy-Stops zu sein.

"Die Aktie war eine Woche lang bei 30,50 Euro gedeckelt, da macht es schon Sinn, darüber Kaufstopps reinzulegen, falls die Zahlen doch besser ausfallen sollten", so der Händler. Die starke Bündelung der Nachfrage habe dann dazu geführt, dass die Aktie mit einem großen Gap über diese Hürde gesprungen sei und seitdem bei 31,80 Euro mehr oder weniger seitwärts laufe. Mit Hilfe von möglicherweise kommenden Hochstufungen sei nun der Weg frei, wieder in Richtung der Allzeithochs um 40 Euro zu laufen.

"Interessante Aktie"

Aareal Bank seien "eine sehr interessante Aktie für Rendite-Investoren", sagte Philip Häßler von der Equinet Bank. Unter den deutschen Banken weise die Aareal Bank mit mehr als 5 Prozent für 2015 die höchste Dividendenrendite auf, und auch unter allen deutschen Nebenwerten liege sie bei dieser Kennziffer mit vorne. Die Ausschüttungen dürften steigen mit der Chance auf eine Sonderdividende.

Die Bank habe zudem eine starke Kapitaldecke und die Aktie sei mit einem Kurs-Buch-Verhältnis von 0,7 auf Basis der Schätzungen für 2017 niedrig bewertet, argumentierte der Analyst. Die Einstufung laute "Kaufen" mit einem Kursziel von 35 Euro.

Analyst Christian Koch von der DZ Bank spricht von "soliden Quartalszahlen". Sie seien aus qualitativer Sicht aber von einem hohen Ertrag aus dem Handel gekennzeichnet. Niedrigere Einnahmen im Neugeschäft bereiteten keine Sorge, weil die Volumen im Kerngeschäft der Bank (CRE) stabil seien.  Aareal Bank fürs laufende Jahr "grundsätzlich zuversichtlich"

Prognose bestätigt

Die Bank hat im ersten Quartal von einem hohen Provisionsüberschuss und einer geringeren Risikovorsorge profitiert. Das MDax-Unternehmen steigerte den Konzernbetriebsgewinn um knapp 30 Prozent auf 87 Millionen Euro und schnitt damit besser ab als erwartet. Den Ausblick für 2016 bestätigte der Immobilienfinanzierer.

Zudem musste das Institut für ausfallgefährdete Kredite deutlich weniger Geld zurücklegen als im Vorjahr. Die Risikovorsorge lag mit 2 Millionen Euro 89 Prozent niedriger als im Vorjahr. Während die Provisionserträge kräftig um 12 Prozent auf 46 Millionen Euro zulegten, verzeichnete die Bank beim Zinsüberschuss ein nur leichtes Plus von 1 Prozent auf 180 Millionen Euro.  Anleger kaufen die Aktie

Die Kosten stiegen jedoch aufgrund der europäischen Bankenabgabe und der Integrationskosten für die Westimmo. Die Verwaltungsaufwendungen legten um 11 Prozent auf 146 Millionen Euro zu. Unter dem Strich verdiente die Aareal Bank AG 51 Millionen Euro nach 36 Millionen im Vorjahr.

Für das laufende Jahr sieht die Aareal Bank weiterhin "gute Chancen", ein Konzernbetriebsergebnis von 300 bis 330 Millionen Euro zu erzielen. Im vergangenen Jahr hatte sie operativ 470 Millionen Euro verdient. Darin enthalten war ein Zugangsgewinn aus dem Erwerb der Westdeutschen Immobilienbank (Westimmo) von 150 Millionen Euro. Die Eigenkapitalrendite (RoE) vor Steuern dürfte im laufenden Jahr bei rund 11 Prozent liegen, leicht unter dem mittelfristigen Ziel von 12 Prozent.

Quelle: ntv.de, bad/DJ/dpa

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