Wirtschaft

Milliardendeal bahnt sich an AT&T peilt wohl Kauf von Time Warner an

Zu Time Warner gehört etwa der Sender HBO mit Hits wie der Serie "Game of Thrones" - die Übernahme durch AT&T scheint aber weniger blutig abzulaufen.

Zu Time Warner gehört etwa der Sender HBO mit Hits wie der Serie "Game of Thrones" - die Übernahme durch AT&T scheint aber weniger blutig abzulaufen.

(Foto: AP)

Es könnte der nächste Milliardendeal im Medienbereich werden: Laut Berichten plant AT&T den Kauf von Time Warner mit Sendern wie HBO und CNN. Der Telekommunikationskonzern würde dafür mehr als 80 Milliarden Dollar hinblättern, heißt es.

Der Medienriese Time Warner mit Fernsehsendern wie CNN und HBO sowie dem Hollywood-Studio Warner Bros. könnte bald dem Telekomkonzern AT&T gehören. Die Übernahme könnte bereits am Wochenende festgezurrt und am Montag bekanntgegeben werden, berichteten das "Wall Street Journal", die "Financial Times" und der Finanzdienst Bloomberg.

Der wahrscheinliche Kaufpreis wurde auf mehr als 80 Milliarden Dollar (etwa 73 Milliarden Euro) beziffert. Die Verhandlungen seien zuletzt beschleunigt worden, nachdem Bloomberg am Donnerstag von Gesprächen über Kooperationsmöglichkeiten berichtet habe, hieß es. Auch Apple soll sich Time Warner angesehen haben, wurde bereits vor einigen Monaten berichtet. Auch jetzt beobachte der iPhone-Konzern die Situation, schrieb das "Wall Street Journal". Keines der Unternehmen äußerte sich bislang zu einer möglichen Übernahme.

Ein Deal wäre ein weiterer Beleg für den Trend, dass Telekommunikationskonzerne in Medieninhalte investieren. So kaufte in den USA der Kabel-Anbieter Comcast 2011 NBCUniversal mit der gleichnamigen NBC-Senderkette und dem Universal-Filmstudio. Verizon, zu dem bereits AOL mit Online-Medien wie der "Huffington Post" gehört, will sich den Internet-Pionier Yahoo einverleiben. Allerdings könnte dieser Deal nach Bekanntwerden der massiven Hacker-Attacke auf Yahoo mit mindestens einer halben Milliarde betroffener Nutzer ins Wanken geraten.

Neuer Schuldenberg für AT&T

Die Telekom-Firmen suchen nach neuen stabilen Geldquellen und exklusiven Inhalten für ihre Netze, während die Erlöse in ihren klassischen Geschäftsbereichen unter Druck stehen. In Finanzkreisen wird schon länger spekuliert, dass Time-Warner-Chef Jeff Bewkes sein an der Börse zuletzt mit 69 Milliarden US-Dollar (63,5 Mrd Euro) bewertetes Unternehmen zum Verkauf stellen könnte.

Vor zwei Jahren hatte bereits der Konkurrent 21st Century Fox aus dem Firmenimperium des Medienmagnaten Rupert Murdoch zu einer Übernahme von Time Warner angesetzt, gab jedoch schließlich auf. Am Markt sorgten die Berichte vor dem Wochenende für Kursbewegung - der Aktienkurs von Time Warner legte um fast acht Prozent zu, für AT&T ging es zwei Prozent nach unten.

Der Telekom-Konzern, der bereits mit 120 Milliarden Dollar verschuldet ist, müsste sich bei dem Deal weitere Time-Warner-Schulden von mehr als 20 Milliarden Dollar aufbürden. AT&T kaufte im vergangenen Jahr bereits für nahezu 50 Milliarden Dollar den Satelliten-TV-Anbieter DirectTV.

Quelle: ntv.de

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