Wirtschaft

Absicherung für Autofahrer ADAC kontrolliert VW-Rückruf

Wer Nachteile durch die Umrüstung von VW befürchtet, kann sein Auto im Abgaslabor des ADAC überprüfen lassen.

Wer Nachteile durch die Umrüstung von VW befürchtet, kann sein Auto im Abgaslabor des ADAC überprüfen lassen.

(Foto: dpa)

2,4 Millionen Autos muss VW im Abgasskandal in die Werkstätten rufen. Viele Autofahrer befürchten durch die Umrüstung Nachteile bei Spritverbrauch oder Leistung - der ADAC will die Werte deswegen im Vorher-Nachher-Vergleich überprüfen.

Der ADAC schaltet sich in den Abgasskandal von VW ein. Deutschlands größter Automobilclub kündigte an, die technischen Anpassungen genau unter die Lupe nehmen zu wollen. Von Februar an könnten Mitglieder ihre betroffenen Fahrzeuge zu Vorher-/Nachher-Messungen anmelden, teilte der ADAC mit. Insgesamt muss VW in Deutschland 2,4 Millionen Fahrzeuge in die Werkstätten rufen.

Der ADAC will vor allem potenziell nachteilige Auswirkungen auf Spritverbrauch und Motorleistung kontrollieren. Die ausgewählten Autos sollen im Abgastestlabor des ADAC-Technikzentrums in Landsberg am Lech untersucht werden. Dies wird pro Fahrzeug bis zu drei Wochen dauern. Der Autoclub stellt den Besitzern für diesen Zeitraum einen Ersatzwagen zur Verfügung.

ADAC veröffentlicht Testergebnisse

Aus den Anmeldungen sollen in einer ersten Testphase maximal zehn Testfahrzeuge ausgewählt werden. Man werde nicht nur die Testergebnisse veröffentlichen, sondern auch die verbraucherschutzrechtlichen Konsequenzen bewerten, sagte Thomas Burkhardt, ADAC-Vizepräsident für Technik.

Für die erste Testphase werden Fahrzeuge mit 2.0 TDI-Motor gesucht. Allerdings müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein. So muss ein von VW erhaltener Rückruf mit einer konkreten Aufforderung zu einem Werkstattbesuch vorliegen. Die Testfahrzeuge müssen zudem unfallfrei sein, über ein Schaltgetriebe verfügen und dürfen nicht mehr als 140.000 Kilometer auf dem Tacho haben.

Betroffene Mitglieder können ihre Fahrzeuge im Internet für eine Untersuchung anmelden. Dort hat der ADAC auch die Teilnahmebedingungen noch einmal aufgelistet.

Software-Update in den meisten Fällen ausreichend

VW hatte im September zugegeben, weltweit in rund elf Millionen Fahrzeugen unterschiedlicher Marken des Konzerns eine illegale Software eingebaut zu haben. Das Programm beeinflusst den Ausstoß von Stickoxiden bei Tests auf dem Prüfstand, so dass die Werte geringer ausfallen als sie tatsächlich sind. In Deutschland sind von den Manipulationen rund 2,4 Millionen Fahrzeuge betroffen.

Im Oktober hatte das Kraftfahrt-Bundesamt den Rückruf aller betroffenen Modelle angeordnet. Sie sollen in mehreren Etappen über das gesamte laufende Jahr in die Werkstätten zurückgerufen werden. Je nach Motortyp ist die Umrüstung unterschiedlich aufwendig. In den meisten Fällen reicht laut VW ein Software-Update.

Quelle: ntv.de, chr/AFP/dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen