Wirtschaft

Tribut an die Regulierer AB Inbev will zwei Marken verkaufen

(Foto: picture alliance / dpa)

Anheuser-Busch Inbev kämpft um die Übernahme von SABMiller. Um die Bedenken der europäischen Regulierer zu zerstreuen, sollen die SAB-Marken Grolsch und Personi veräußert werden.

Anheuser-Busch Inbev will zwei der bekanntesten Biermarken von SABMiller verkaufen, um die Bedenken der europäischen Regulierer bei der Übernahme des Rivalen zu zerstreuen. Ein Insider sagte, dass der Konzern sowohl Grolsch als auch Peroni verkaufen wolle, zwei der bekanntesten Marken von SABMiller, die weltweit verkauft werden. Bisher sei aber noch kein Deal abgeschlossen, und es sei auch nicht sicher, ob man sich letztlich einige.

Die beiden Bierbrauer hatten sich vor einigen Wochen auf den Megadeal geeinigt, bei dem AB Inbev den Wettbewerber für rund 108 Milliarden US-Dollar übernimmt. Der neue Konzern käme global auf einen Marktanteil von 29 Prozent und besäße über sechs der zehn weltweit führenden Marken. Angesichts dieser Marktmacht sind teils umfangreiche Veräußerungen in diversen Ländern notwendig, um Bedenken der Kartellwächter auszuräumen.

In den USA will SABMiller beispielsweise ihren Anteil von 58 Prozent an der MillerCoors LLC für 12 Milliarden US-Dollar an den Joint-Venture-Partner Molson Coors Brewing Co verkaufen. Die US-Rechte für Grolsch und Peroni sollen bei MillerCoors verbleiben, hieß es.

In einigen Ländern Europas dürften weitere Veräußerungen anstehen. In Westeuropa gebe es bei den beiden Unternehmen unter anderem in den Niederlanden und Italien Überschneidungen, wo AB Inbev und SABMiller auf 27 beziehungsweise 30 Prozent Marktanteil kommen, meint Bernstein-Analyst Trevor Stirling. In Großbritannien und Ungarn liege der Marktanteil bei jeweils über 20 Prozent. Europäische Regulierer prüfen informell bei einem Marktanteil von 30 Prozent genauer, ob ein Zusammenschluss den Unternehmen einen zu hohen Markteinfluss gibt.

Peroni und Grolsch nicht strategisch

Analysten von Susquehanna Financial Group hatten erwartet, dass AB Inbev vorrangig lokale Marken verkauft, um auf die Bedenken von Regulierern einzugehen. Mit einer möglichen Trennung von globalen Marken wie Peroni und Grolsch hatten sie nicht gerechnet. Insgesamt betrachtet seien die beiden Marken nicht strategisch. Peroni zum Beispiel kam vergangenes Jahr auf eine Produktion von rund 2,9 Millionen Hektoliter, was nur etwa 1 Prozent der gesamten Produktion von SABMiller entsprochen habe, so Susquehanna. Bei AB Inbev kam alleine die Marke Budweiser auf einen Ausstoß von 44 Millionen Hektoliter.

Peroni und Grolsch sind zwei von vier weltweit verkauften Marken von SABMiller. Die anderen beiden sind Miller Genuine Draft und Pilsner Urquell. Die Sunday Times hatte zuvor über den möglichen Verkauf von Peroni und Grolsch berichtet.

Quelle: ntv.de, wne/DJ

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