Wirtschaft

Lufthansa-Piloten streiken wieder 1700 Ausfälle treffen 180.000 Passagiere

Lufthansa-Passagiere brauchen erneut viel Geduld: Nachdem der Konzern einen Eilantrag gegen ein Urteil des Münchener Arbeitsgerichts kurzfristig zurückgezogen hat, streiken die Piloten. Der Ausstand soll zunächst zwei Tage dauern.

Bei der Lufthansa gehen die Pilotenstreiks weiter. Im Tagesverlauf fallen nach Angaben des Dax-Konzerns 816 Flüge auf der Kurzstrecke mit 82.000 Passagieren aus. Betroffen seien Flüge, die von Deutschland aus starten.

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Am Mittwoch würden 890 Verbindungen gestrichen, hieß es weiter. Dann seien 98.000 Passagiere betroffen. Dann habe die Vereinigung Cockpit auch auf der Langstrecke zum Arbeitskampf aufgerufen. Flüge der Lufthansa-Töchter Eurowings und Germanwings sowie der Konzerngesellschaften AUA, Swiss, Brussels und Air Dolomiti würden erneut nicht bestreikt.

Eilantrag zurückgezogen

In dem Tarifkonflikt will die Pilotenvereinigung etwa höhere Gehälter durchsetzen. Verhandlungen mit dem Konzernwaren am Wochenende ergebnislos verlaufen. Am Montagabend hatte die Lufthansa noch einen eigenen Eilantrag gegen ein Urteil des Münchener Arbeitsgerichts zurückgezogen. Das Urteil hatte den Ausstand der Piloten für "nicht offensichtlich rechtswidrig" erklärt.

Der Konzern hatte Cockpit einen Verstoß gegen das allgemeine Gleichbehandlungsgesetz vorgeworfen, weil die Gewerkschaft für bestimmte Piloten höhere Gehaltssteigerungen verlangte als für andere. "Ein eindeutiger Verstoß gegen das allgemeine Gleichbehandlungsgesetz" liege jedoch nicht vor, befanden die Münchner Arbeitsrichter.

Lufthansa informiert

Die Fluggesellschaft veröffentlichte für beide Tage einen Sonderflugplan und rief Kunden auf, sich auf der Internetseite lh.com über den Status ihres gebuchten Flugs zu informieren. Auch bei der kostenlosen Hotline 0800-8506070 gebe es Rat.

Bereits in der vergangenen Woche hatte die Vereinigung Cockpit von Mittwoch bis Samstag Ausstände organisiert. Seit Start der Streikwelle musste die Lufthansa einschließlich der neuesten Streichungen knapp 4500 Flüge ausfallen lassen. Mehr als eine halbe Million Passagiere mussten ihre Reisepläne ändern. Ein Streiktag kostet den Konzern Experten zufolge bis zu zehn Millionen Euro.

Quelle: ntv.de, bad/AFP/dpa

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