Wirtschaft

GfK-Höhenflug gestoppt Verbraucher sind ausreichend zuversichtlich

Der Konsum bleibt eine Triebfeder des Wirtschaftswachstums.

Der Konsum bleibt eine Triebfeder des Wirtschaftswachstums.

(Foto: dpa)

Es ist ein unerwarteter Stopp: Die Kauflaune der Deutschen steigt nicht weiter. Allerdings liegen alle entsprechenden Indikatoren weiter auf hohem Niveau. Obendrein trauen die Deutschen der Konjunktur wieder mehr zu.

Der Höhenflug des deutschen Konsumklimas ist nach fünf Anstiegen in Folge zumindest unterbrochen. Die Konsumforscher der GfK ermittelten für Oktober einen Rückgang ihres Indikators zum Konsumklima auf 10,8 von 10,9 Punkten im Vormonat - entgegen der Erwartung von Volkswirten. "Dennoch bleibt die Konsumstimmung in überaus guter Form", erklärte GfK-Experte Rolf Bürkl. "Die Binnenkonjunktur wird auch weiterhin einen wichtigen Beitrag zur gesamtwirtschaftlichen Entwicklung in Deutschland leisten."

Weil die Deutschen die Wirtschaft auch im Herbst auf einem soliden Wachstumskurs sähen, lege die Konjunkturerwartung nach Einbußen aus dem Vormonat wieder zu. Der Indikator gewann im September drei Zähler auf 33,4 Punkte und kompensierte damit laut GfK einen Teil des Rückganges aus dem August. Ein deutliches Plus des Indikators von 26,6 Zählern im Vergleich zum Vorjahr sahen die Konsumforscher zudem als "klares Indiz für die anhaltend gute Konjunkturstimmung".

Sowohl die Einkommenserwartung als auch die Anschaffungsneigung gingen allerdings zurück. Nach fünf Anstiegen in Folge verlor der Einkommensindikator, liegt aber laut GfK mit "immer noch sehr beachtlichen" 52,7 Punkten nahezu exakt auf Vorjahresniveau. Trotz des Rückgangs bleibe das Niveau der Einkommenserwartung überaus hoch.

Risiken bleiben

Der Indikator für die Anschaffungsneigung gab auf 57,0 Punkte nach - lag im Vergleich zum Vorjahr aber mit knapp vier Zählern im Plus. "Die deutschen Verbraucher bleiben somit in bester Kauflaune", analysierte Bürkl. Ein "Arbeitsmarkt in Bestform" sorge dafür, dass nur sehr wenige Beschäftigte derzeit um ihren Job fürchten müssten. Dies führe zu erhöhter Planungssicherheit, gerade wenn es um größere Anschaffungen gehe.

Das Bild sei allerdings trotz der exzellenten Situation im Inland nicht ungetrübt, warnte der GfK-Forscher. International drohten eine Reihe von Risiken auch die konjunkturelle Lage in Deutschland zu beeinträchtigen. Die Spannungen um das Atomprogramm von Nordkorea nähmen ständig zu, die Brexit-Verhandlungen kämen nur sehr schleppend voran und Krisenregionen wie Syrien und der Irak kämen nicht zur Ruhe.

Auch sei immer noch unklar, wie sich die US-Regierung mit ihrer Handelspolitik künftig positionieren werde. "Sollten hier die protektionistischen Tendenzen zunehmen, würde dies auch die Exportnation Deutschland treffen", warnte Bürkl. "In diesem Fall wäre dann vermutlich auch die Konsumkonjunktur beeinträchtigt."

Quelle: ntv.de, jwu/DJ

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