Wirtschaft

Notenbank Fed erwägt Erhöhung US-Zinswende wird wahrscheinlicher

Die Mitglieder der US-Notenbank Fed denken über Zinsanhebungen nach - festlegen wollen sie sich aber noch nicht.

Die Mitglieder der US-Notenbank Fed denken über Zinsanhebungen nach - festlegen wollen sie sich aber noch nicht.

(Foto: picture alliance / dpa)

Schon seit längerem steuert die US-Notenbank auf eine straffere Geldpolitik zu. Nachdem eine Zinswende mit Verweis auf weltwirtschaftliche Risiken mehrmals aufgeschoben wurde, meinen Experten nun, es könne vielleicht sogar dieses Jahr noch soweit sein.

Die Mitglieder des Fed-Offenmarktausschusses sind bei ihrer Sitzung am 27. und 28. Oktober überein gekommen, dass es im Dezember durchaus an der Zeit sein könnte, die Leitzinsen zu erhöhen. Wie aus dem Sitzungsprotokoll hervorgeht, halten sich die FOMC-Mitglieder die Möglichkeit für einen entsprechenden Schritt offen: "Die meisten Mitglieder des Fed-Offenmarktausschusses gehen, basierend auf ihrer Einschätzung der gegenwärtigen konjunkturellen Lage und ihren Erwartungen mit Blick auf die wirtschaftliche Aktivität, den Arbeitsmarkt und die Inflation, davon aus, dass die Bedingungen für eine Zinsanhebung bei der nächsten Sitzung gegeben sein könnten".

Der Fed-Offenmarktausschuss tritt am 15. und 16. Dezember das nächste Mal zusammen. Wie aus dem Protokoll weiter hervorgeht, waren einige FOMC-Mitglieder bereits bei der Sitzung im Oktober der Ansicht, dass die Zeit reif war für eine Zinserhöhung. Bei der damaligen Sitzung hatte die Federal Reserve die Tür für eine Zinserhöhung bei ihrer nächsten Ratssitzung im Dezember geöffnet.

Es wäre erste Erhöhung seit zehn Jahren

Die Währungshüter unter dem Vorsitz von Fed-Chefin Janet Yellen hatten sich weniger besorgt darüber gezeigt, dass eine flaue Weltkonjunktur und volatile Finanzmärkte das Wachstum in den USA bremsen könnten. Zugleich wurde damals das nächste Treffen explizit angesprochen: Die Fed werde dabei analysieren, "ob eine Zinserhöhung angebracht ist".

Damit hat die US-Notenbank nach einigem Zögern für dieses Jahr doch noch eine Zinserhöhung ins Auge gefasst. Es wäre die erste Zinserhöhung seit fast zehn Jahren. Nun richten sich alle Augen auf die Dezember-Sitzung der Fed. Für eine Zinswende machte Fed-Chefin Yellen aber zur Bedingung, dass die Wirtschaft für eine geldpolitische Straffung stark genug ist und dass die Inflation auf dem Weg nach oben ist.

Wie aus dem Sitzungsprotokoll von Oktober hervorgeht, würde eine Leitzinserhöhung jedoch behutsam vonstatten gehen: Die FOMC-Mitglieder seien sich einig gewesen, dass die akkomodierende Geldpolitik nur schrittweise abgebaut werden könne. Zudem schlossen die FOMC-Mitglieder eine Rückkehr zu einer Nullzinspolitik im Falle eines Schocks oder eines Abgleitens in die Rezession in späteren Jahren nicht aus. Einige Mitglieder sprachen sich für solch einen Fall zudem für das Bereitstellen weiterer geldpolitischer Instrumente aus.

Quelle: ntv.de, Jon Hilsenrath, DJ

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