Wirtschaft

Varoufakis dankt für das Werk US-Mathematiker Nash ist tot

Der US-Mathematiker John Forbes Nash, dessen Leben in "A Beautiful Mind" verfilmt wurde, kommt bei einem Autounfall ums Leben. Nash und seine Frau Alicia sterben, als ihr Taxi auf der Autobahn im US-Bundesstaat New Jersey verunglückt.

John Nash und seine Frau Alicia bei der Oscar-Verleihung im Jahr 2002. Das Paar war zweimal verheiratet und kam nun bei einem Autounfall ums Leben.

John Nash und seine Frau Alicia bei der Oscar-Verleihung im Jahr 2002. Das Paar war zweimal verheiratet und kam nun bei einem Autounfall ums Leben.

(Foto: REUTERS)

Der US-Mathematiker und Nobelpreisträger John Forbes Nash, dessen Geschichte 2001 im Hollywood-Film "A Beautiful Mind" verfilmt wurde, ist bei einem Autounfall unweit von New York gestorben. Das bestätigte die Polizei in New Jersey.

Zuvor hatte der regionale Nachrichtendienst NJ.com berichtet, dass der 86-Jährige und seine 82-jährige Frau Alicia in einem Taxi verunglückt seien. Beide seien aus dem Wagen geschleudert worden und noch am Unfallort gestorben. Das Paar sei offensichtlich nicht angeschnallt gewesen. Der Taxifahrer habe den Aufprall dagegen ohne lebensgefährliche Verletzungen überstanden. Er war bei einem Überholmanöver gegen die Leitplanke gerast und anschließend auf ein anderes Fahrzeug geprallt.

Nash war mit seiner Frau auf dem Rückweg von Norwegen. Dort habe er zusammen mit seinem langjährigen Kollegen Louis Nirenberg von König Harald V. den Abel-Preis für Mathematik verliehen bekommen.

1994 hatte Nash zusammen mit Reinhard Selten und Hohn Harsanyi der Nobelpreis für Wirtschaft für seine Leistungen auf dem Gebiet der Spieltheorie erhalten. Im Jahr darauf schloss er sich dem Institut für Mathematik in Princeton an, wo er bis zuletzt tätig war. Nash hatte die Spieltheorie um das sogenannte "Nash-Gleichgewicht" erweitert. Dieses ist erreicht, wenn kein Spieler davon profitiert, seine Strategie zu ändern, während die anderen Spieler ihre Strategien unverändert lassen.

Ein Schicksal, das Hollywood liebte

Nash war seit 2001 zum zweiten Mal mit Alicia Lardé verheiratet, ihre erste Ehe dauerte von 1957 bis 1963. Sie hatten einen gemeinsam Sohn (*1959), ferner hatte er einen weiteren Sohn (*1953) aus einer früheren Beziehung.

1959 wurde bei Nash eine paranoide Schizophrenie diagnostiziert. Erst zu Beginn der 1990er Jahre erholte sich der Mathematiker von der Krankheit. In einer Schilderung seines Lebens schrieb Nash einmal: "Es kam vor, wenn ich lang genug im Krankenhaus gewesen war, dass ich letztlich meine wahnhaften Gedanken aufgab und dazu überging, mich mir als ein konventionelleres menschliches Wesen vorzustellen und zur mathematischen Forschung zurückzukehren."

Seine Geschichte wurde mit Russel Crowe im Jahr 2001 verfilmt. "A Beautiful Mind" gewann vier Oscars. Allerdings stimmt die Verfilmung lediglich in Eckpunkten mit Nashs Biographie überein, viele Einzelheiten sind frei erfunden.

Über den Tod von Nash äußerte sich Crowe "fassungslos". John und Alicia Nahs hätten eine "erstaunliche Partnerschaft" geführt, schrieb der Hollywood-Star im Kurznachrichtendienst Twitter. Der Regisseur Ron Howard, der für die "A Beautiful Mind" 2002 den Oscar gewonnen hatte, erklärte via Twitter, es sei eine "Ehre" gewesen, einen Teil der Geschichte des Paars zu erzählen. Das Drama war mit insgesamt vier Oscars ausgezeichnet worden, unter anderem als bester Film.

Der Präsident der Elite-Uni Princeton, Christopher Eisgruber, würdigte Nashs "bemerkenswerte Leistungen", die "Generationen von Mathematikern, Ökonemen und Wissenschaftlern inspiriert habe".

Der griechische Finanzminister Yanis Varoufakis dankte Nash via Twitter für seine Werke. "Sie zu treffen und mit ihnen Zeit zu verbringen, war eine unverdiente Dreingabe", schrieb der Wirtschaftswissenschaftler, der sich ebenfalls als Spieltheorie-Experte einen Namen gemacht hat.

Quelle: ntv.de, sla/AFP

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