Wirtschaft

Ärger um "neurechten" Blog-Beitrag Tichy beendet Herausgeberschaft bei Xing

Roland Tichy reagiert auf Shitstorm.

Roland Tichy reagiert auf Shitstorm.

(Foto: picture alliance / dpa)

Der Publizist Roland Tichy reagiert auf Proteste gegen einen Eintrag in seinem Blog "Tichys Einblick". Der ehemalige Chefredakteur der "Wirtschaftswoche" legt sein Amt als Herausgeber des Xing-News-Formats "Klartext" nieder.

Roland Tichy hat Konsequenzen aus der Kündigungswelle von Kunden des Business-Netzwerks Xing gezogen. Der ehemalige Chefredakteur der "Wirtschaftswoche" beendet seine Herausgeberschaft beim Format "Klartext" von Xing News.

Grund für den Ärger vieler Nutzer ist sein Blog "Tichys Einblick". Dort veröffentlichte Tichy einen Gastbeitrag des Autors Jürgen Fritz, der "grün-linke Gutmenschen" als "geistig-psychisch krank" bezeichnet hatte.

Daraufhin hatten viele Nutzer angekündigt, ihre Xing-Profile wegen Tichy zu löschen. Losgetreten hatte die Welle der Kreativdirektor der Kommunikationsagentur TLGG, Mathias Richel. Dieser begründete seinen Schritt damit, dass Tichy in seinem Blog "neurechte Beiträge" publiziere, "in denen Andersdenkende pathologisiert werden". Tichy ließ den Fritz-Text aus "Tichys Einblick" entfernen und bat wegen der Veröffentlichung um Entschuldigung.

Eigenen Angaben zufolge kehrte aber trotzdem keine Ruhe ein. Tichy sprach von Morddrohungen, die er erhielt. Zudem gebe es "eine massive Kampagne gegen Xing". Tichy will sich nun auf "Tichys Einblick" konzentrieren.

Tichy bezeichnet seinen Blog selbst als "liberal-konservativ". Kritiker werfen ihm seit langem vor, dort stramm rechte Artikel zu veröffentlichen.

Das Karriereportal bedankte sich in einer Stellungnahme bei Tichy. "Xing hat Roland Tichy, seiner journalistischen Kompetenz und seinem Verständnis für Publishing im Internet viel zu verdanken", so das Unternehmen.

Quelle: ntv.de, wne

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