Wirtschaft

Deutschland als Beispiel Syriza-Chefökonom fordert Schuldenschnitt

Forderungen aus Athen an die europäischen Partner vor der Wahl.

Forderungen aus Athen an die europäischen Partner vor der Wahl.

(Foto: AP)

Der Athener Ökonom Milios ist der Meinung, dass Griechenland ein Schuldenerlass benötigt, um wieder auf die Beine zu kommen. Milios, der auch für Syriza arbeitet, verlangt eine Lockerung der Sparvorgaben für Athen.

Vor der griechischen Parlamentswahl am Sonntag hat der Chefökonom des in Umfragen führenden Linksbündnisses Syriza einen Schuldenschnitt für Griechenland gefordert. Auch Deutschland sei mit einem Schuldenerlass von mehr als 50 Prozent 1953 wieder auf die Beine gekommen, sagte der Athener Professor für Politische Ökonomie, John Milios, der "Neuen Osnabrücker Zeitung".

Er drängte die Europäische Zentralbank (EZB), über den umstrittenen Aufkauf von Staatsschulden noch hinauszugehen, um hoch verschuldete Euro-Staaten zu entlasten, "ohne die Steuerzahler zu belasten". Zudem müssten die Sparvorgaben für Griechenland gelockert werden, weil sie Athen die Mittel für Wachstums- und Sozialpolitik nähmen.

Der Leiter des Büros der Friedrich-Ebert-Stiftung in Athen, Christos Katsioulis, sagte, die Athener Reformen hätten zu keiner Verbesserung im Alltag der Griechen geführt. Die EU und Athen erwarteten eine Lösung jeweils vom anderen, sagte Katsioulis im Deutschlandradio Kultur.

"Während Europa darauf wartet, dass Griechenland endlich alle Reformen durchführt, warten die Griechen darauf, dass Europa endlich die Rahmenbedingungen verändert, so dass sie wieder einen Aufschwung erleben können", sagte Katsioulis. Die Wahl sei ein Anlass, die Reformen mit dem Ziel zu überdenken, "dass die griechische Wirtschaft so funktioniert, dass sie in der Lage ist, diese Schulden abzubezahlen."

Quelle: ntv.de, wne/dpa

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