Wirtschaft

Ifo-Index zum dritten Mal niedriger Stimmung deutscher Unternehmen sinkt weiter

Der Ifo-Geschäftsklimaindex fiel von 107,3 Punkten im Januar auf 105,7 Punkte, wie das Ifo Institut für Wirtschaftsforschung mitteilte.

Der Ifo-Geschäftsklimaindex fiel von 107,3 Punkten im Januar auf 105,7 Punkte, wie das Ifo Institut für Wirtschaftsforschung mitteilte.

(Foto: dpa)

Überraschend deutlich sinkt der Ifo-Index, das Stimmungsbarometer der deutschen Wirtschaft. Erstmals seit mehr als einem Jahr ist der Mehrheit der Unternehmen pessimistisch, was die Zukunft angeht. Beim Ifo-Institut spricht man von einem "ganz schlechten Ergebnis".

Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft hat sich im Februar abermals überraschend deutlich eingetrübt. Der Ifo-Geschäftsklimaindex fiel von 107,3 Punkten im Januar auf 105,7 Punkte, wie das Ifo Institut für Wirtschaftsforschung mitteilte. Während sich die Einschätzungen der Unternehmen zur aktuellen Geschäftslage leicht verbesserten, gaben die Erwartungen für die kommenden sechs Monate deutlich nach.

"Das ist tatsächlich ein ganz schlechtes Ergebnis, was wir heute bekommen haben", sagte Timo Wollmershäuser, Konjunkturexperte des Ifo-Instituts in München, gegenüber n-tv. "Das ist der dritte Rückgang in Folge. Insbesondere die Erwartungen in der Industrie sind ganz massiv eingebrochen." Das Geschäftsklima im verarbeitenden Gewerbe sank im Februar deutlich, "das ist der stärkste Rückgang seit November 2008, also dem Beginn der Weltwirtschaftskrise". Allerdings verbesserten sich die Urteile zur aktuellen Lage etwas.

Der Index zur Beurteilung der aktuellen Konjunkturlage stieg entgegen den Erwartungen von 112,5 Punkten im Vormonat auf 112,9 Punkte, während die befragten Analysten einen Rückgang auf 112,0 prognostiziert hatten. Der Index der Geschäftserwartungen ging allerdings von 102,3 Punkte auf 98,8 Punkte zurück. Das war der niedrigste Stand seit Dezember 2012. Erwartet worden waren 101,6 Punkte. Die Unternehmen sind erstmals seit mehr als einem Jahr mehrheitlich pessimistisch bezüglich ihrer Geschäftsaussichten.

Industriekonjunktur deutlich schwächer als Binnenkonjunktur

Gleichzeitig bleibt ein deutlicher Unterschied zwischen Binnenkonjunktur und Industriekonjunktur: "Wir haben im Grunde genommen eine zweigeteilte wirtschaftliche Entwicklung und das schon seit längerer Zeit", sagt Wollmershäuser. Da seien zum einen eine starke Binnenkonjunktur, zum anderen eine "ganze maue Industriekonjunktur". Bereits Ende letzten Jahres sei die Industrieproduktion geschrumpft. Und das werde sich auch Anfang dieses Jahres fortsetzen. "Und alles, was eben mit der Industrie zu tun hat, die Exporte, die Investitionen, das entwickelt sich schwach."

Im vierten Quartal 2015, für das das Statistische Bundesamt am Morgen Detaildaten vorlegte, war das Bruttoinlandsprodukt (BIP) um 0,3 Prozent gestiegen. Aus den Daten geht hervor, dass neben privaten Bauherren der Staat mit seinen Konsum- und Investitionsausgaben zur maßgeblichen Wachstumsstütze geworden ist.

Quelle: ntv.de, kst/dpa/DJ

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