Wirtschaft

Starinvestor nimmt Euro ins Visier Paulson wettet gegen Europa

US-Starinvestor John Paulson wettet auf einen Zusammenbruch des Euro.

US-Starinvestor John Paulson wettet auf einen Zusammenbruch des Euro.

(Foto: picture alliance / dpa)

Der in der Finanzkrise bekannt gewordene Hedgefonds-Spekulant John Paulson hat ein neues Opfer gefunden: Der Starinvestor wettet gegen den Euro. Die Euro-Retter sollten aufhorchen. Denn in der Finanzkrise hatte Paulson auf den Zusammenbruch des US-Immobilienmarkts gesetzt – und richtig gelegen. Auch Deutschland hat das Pleite-Orakel im Visier.

Der milliardenschwere US-Hedgefonds-Investor John Paulson wettet darauf, dass sich die Schuldenkrise in Europa wieder zuspitzt. Paulson habe seine Strategie zu Wochenbeginn in einer Telefonkonferenz mit Investoren erläutert, sagten mit der Sache vertraute Personen. Demnach spekuliert er seit einiger Zeit mit Optionsgeschäften auf sinkende Kurse europäischer Staatsanleihen und kauft zudem Kreditausfallversicherungen (CDS), um sich gegen einen Komplettausfall abzusichern.

Laut "Financial Times" wettet Paulson insbesondere auf eine schlechtere Bonität Deutschlands, dessen Bonds bislang als sicherer Hafen galten. Der Starinvestor gehe davon aus, dass auch Deutschland immer tiefer in den Strudel der Schuldenkrise gerate, wenn sich die Lage in den nächsten Monaten zuspitze, berichtete die Zeitung.

Ein Sprecher Paulsons lehnte eine Stellungnahme ab. Die Nervosität der Investoren in Europa hatte zuletzt wieder zugenommen. Im Fokus steht vor allem das hoch verschuldete Spanien, dem eine Rezession droht. Weithin wird erwartet, dass das marode spanische Bankensystem neue Milliardenspritzen braucht. Das könnte mit europäischer Hilfe geschehen.

Paulsons Investmentstrategie lässt bei vielen in der Branche die Alarmglocken klingen. Der Hedgefonds-Manager wurde berühmt, weil er als einer der ersten den Zusammenbruch des US-Häusermarktes vorhersah, der später das weltweite Finanzsystem ins Wanken brachte. Der heute 56-Jährige wettete 2007 erfolgreich vor allem gegen den Markt mit US-Hypotheken und fuhr damit 3,7 Mrd. Dollar ein - der bis dahin höchste Gewinn aller Zeiten. 2010 übertraf sich Paulson sogar noch und verdiente laut Wall Street Journal fünf Mrd. Dollar.

2011 war allerdings ein mageres Jahr für Paulsons Fonds, die insgesamt rund 24 Mrd. US-Dollar verwalten: Einer von Paulsons größten Fonds büßte nahezu 50 Prozent an Wert ein. Paulson hatte sich wahrscheinlich mit einem Gold-Fonds und einem Investment in China verhoben. Nun steht Paulson unter besonderem Druck, wieder satte Renditen zu liefern.

Quelle: ntv.de, rts

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