Wirtschaft

Optimisten übernehmen das Zepter Knackt Jahresend-Rally den Dax-Rekord?

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(Foto: picture alliance / dpa)

Mitte des Jahres markiert das deutsche Börsenbarometer ein Allzeithoch. Seitdem sorgen vor allem die geopolitischen Krisen für einen volatilen Verlauf. Doch zum Jahresende zieht der Markt noch einmal kräftig an.

Das Jahr neigt sich dem Ende entgegen. Der erste Advent steht vor der Tür und es verbleiben noch 38 Tage bis zum Jahreswechsel. Und derzeit sieht es danach aus, dass der deutsche Aktienmarkt den Anlegern noch ein Plus beschert. Unterstützung könnte EZB-Präsident Mario Draghi geben, wenn er im Anschluss an die nächste Sitzung der Europäischen Zentralbank am 4. Dezember das heiße Eisen Anleihenkäufe weiter schmiedet. Seit Jahresbeginn notiert der Dax mit einem kleinen Plus von 2,5 Prozent. Das könnte er in den verbleibenden fünf Wochen noch etwas ausbauen.

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Mit den Kursgewinnen an der Börse sind auch die technischen Analysten zunehmend positiv gestimmt. Hier und dort wird schon von einem neuen Rekordhoch gesprochen. Wenn nicht mehr in diesem, dann doch im nächsten Jahr. Und nach der Hausse der vergangenen Wochen scheint das Ziel in greifbarer Nähe. Allein in der Vorwoche hat das Kursbarometer Dax um gut fünf Prozent zugelegt. Ein Blick auf die Kurstafel zeigt, dass zum Allzeithoch gerade noch 250 Punkte fehlen.

Aus Chartsicht stehen Kaufsignale Schlange

  Für Charttechniker Holger Struck kommt momentan an Kaufsignalen so ziemlich alles zusammen, was die Lehrbücher zur technischen Marktanalyse zu bieten haben: Der Ausbruch über 50- und 200-Tage-Durchschnittslinien, Kaufsignale in diversen technischen Indikatoren, anziehende Umsätze, Kaufsignale im Point-&-Figure-Chart, bullishe Candlesticks, Bruch des Abwärtstrends vom Allzeithoch und vieles mehr.

Nach der jüngsten Rally von 1400 Punkten sei der Dax zwar überkauft. Struck rechnet dennoch nur mit einer kurzen Konsolidierung. Auf der Oberseite nennt er als erstes Ziel die Marke von 9891 Punkten, danach rücke gleich das Rekordhoch bei 10.051 Punkten ins Visier. Mittelfristig sieht er den Dax in Richtung 11.600 Punkte steigen, das allerdings erst im kommenden Jahr.

"Die Gewinne laufen lassen", empfiehlt Jörg Scherer, technischer Analyst bei der HSBC. Klar sei der Markt "etwas heiß" gelaufen. Er sieht aber noch keinen Grund, sich momentan gegen den steigenden Markt zu stellen. Für Scherer ist es nur eine Frage der Zeit, wann das Rekordhoch bei 10.051 Punkten eingestellt wird.

Platz nach oben sieht auch Stephen Schneider, Charttechniker im Hause der WGZ Bank. Als erstes Ziel nennt er die Marke von 9900 Punkten. In dieser Region notierte das Kursbarometer am 19. September, bevor es bis zum 16. Oktober auf sein Jahrestief bei 8355 Punkten fiel. Durch die Beschleunigung der Aufwärtsbewegung in den vergangenen Tagen rechnet auch Scherer mit Notierungen im Bereich der historischen Höchstkurse.

Dem Optimismus folgt die Konsolidierung

Mit den steigenden Kursen steigt auch die Stimmung an der Börse. So berichten die Sentimentanalysten von Sentix von einem markanten Stimmungsanstieg am deutschen Aktienmarkt. Auch die Kollegen von cognitrend sehen die Anzahl der Optimisten unter den Privatanlegern mit starkem Zulauf. So ist das Lager der Bullen jüngst um 4 Punkte auf 64 Prozent gestiegen und notiert damit auf Rekordniveau.

Sentiment-Analyst Joachim Goldberg mahnt allerdings, dass steigende Kurse und überschwenglicher Optimismus auch ein Vorbote für eine Konsolidierung sein können. Für ein solches Szenario empfiehlt Scherer seinen Kunden, ihre Aktienbestände abzusichern. Ein erstes Warnsignal würde der Dax liefern, wenn er unter die Kurslücke und die 200-Tages-Linie im Bereich zwischen 9488 und 9508 Punkten zurückfällt.

Quelle: ntv.de, jwu/DJ

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