Wirtschaft

Wachstum statt Schrumpfkur Japanische Industrie überrascht positiv

Japans Industrie befindet sich trotz aller Unkenrufe auf dem Weg der Besserung.

Japans Industrie befindet sich trotz aller Unkenrufe auf dem Weg der Besserung.

(Foto: REUTERS)

Die japanische Volkswirtschaft entgeht in den ersten drei Monaten des Jahres nur knapp einer Rezession. Volkswirte erwarten bestenfalls eine zögerliche Erholung im laufenden Quartal. Frische Daten aus der Wirtschaft lassen nun aber aufhorchen.

Die japanische Industrie ist im April trotz schwacher Exporte und mehrerer Erdbeben überraschend gewachsen. Die Industrieproduktion legte gegenüber dem Vormonat um 0,3 Prozent zu, wie aus Daten des Wirtschaftsministeriums in Tokio hervorgeht. Analysten hatten im Schnitt mit einem Schrumpfen um 1,5 Prozent gerechnet.

Die von den neuen Zahlen gestützte Hoffnung auf eine wirtschaftliche Erholung der drittgrößten Volkswirtschaft der Erde wird auch durch einen positiven Ausblick vieler Unternehmer gestützt. Vom Wirtschaftsministerium befragte Produzenten erwarten eine weitere Ausweitung der Produktion in den kommenden Monaten. Im Mai rechnen sie mit einem Plus von 2,2 Prozent und im Juni mit einem weiteren Wachstum um 0,3 Prozent. Der Zuwachs kam trotz mehrerer Erdbeben zustande, die im April die Auto- und Elektronikproduktion in Teilen Südjapans unterbrochen hatten.

Auch die japanische Notenbank geht davon aus, dass sich die Wirtschaft nach anhaltender Schwächephase im Stadium einer moderaten Erholung befindet.

(Noch) kein Grund für Jubel

Analysten warnten trotz des Wachstums vor zu großer Euphorie. "Wir können etwas erleichtert sein, aber die globale ökonomische Lage hat sich nicht sehr verbessert", sagte Ökonom Hidenobu Tokuda vom Forschungsinstitut Mizuho. "Es gibt einige positive Bewegung im globalen Markt, aber die Entwicklung in den aufstrebenden Volkswirtschaften verliert immer noch an Tempo und auch in den USA hält die Schwäche an."

Die japanische Volkswirtschaft ist in den ersten drei Monaten des Jahres nur knapp einer Rezession entgangen und Volkswirte erwarten bestenfalls eine zögerliche Erholung im laufenden Quartal. Um die Konjunkturerholung nicht abzuwürgen, will Ministerpräsident Shinzo Abe eine für kommendes Jahr geplante Mehrwertsteueranhebung um zweieinhalb Jahre verschieben.

Quelle: ntv.de, bad/rts

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen