Wirtschaft

Monte dei Paschi braucht Milliarden Italien beschließt Notfallhilfe für Krisenbank

Was bringt die Zukunft für die strauchelnde Traditionsbank?

Was bringt die Zukunft für die strauchelnde Traditionsbank?

(Foto: REUTERS)

Der Rettungsplan für die italienische Bank Monte dei Paschi di Siena ist gescheitert. Das Geldhaus teilt mit, die angestrebte Zielmarke der Kapitalerhöhung verfehlt zu haben. Nun springt der Staat ein.

Die italienische Regierung hat ein Notfalldekret für die Rettung der angeschlagenen Bank Monte dei Paschi die Siena (MPS) erlassen. Das Ziel der Intervention des Staates sei, die Ersparnisse von Bürgern so weit wie möglich zu schützen und Italiens Bankensektor zu stärken, sagte Ministerpräsident Paolo Gentiloni. Eine Intervention des Staates bedeutet die faktische Verstaatlichung des Geldhauses.

Banco Monte dei Paschi di Siena 4,14

Zuvor teilte das Traditionshaus der Nachrichtenagentur Ansa zufolge mit, es habe bei seiner Kapitalerhöhung weniger Geld eingenommen als die benötigten fünf Milliarden Euro. Experten hatten bereits damit gerechnet, dass Monte dei Paschi durch den Umtausch von Anleihen in Aktien und den Verkauf neuer Aktien nicht die nötige Summe zusammenbekommt. Die italienische Regierung holte sich daher am Dienstag beim Parlament die Erlaubnis für eine Kreditaufnahme von bis zu 20 Milliarden Euro, um angeschlagene Banken im Notfall zu retten.

Monte dei Paschi ächzt unter einem Berg fauler Kredite, die nun teils abgestoßen werden sollen. Damit der Bank dieser Kraftakt gelingt, müsste sie bis zum Jahresende fünf Milliarden Euro an frischem Kapital aufnehmen. Neben dem Verkauf neuer Aktien, der am Nachmittag endete, sollte dazu auch ein Umtausch von Anleihen in Aktien beitragen. Nach Angaben von Monte dei Paschi steuerte der Umtausch 2,06 Milliarden Euro an Kapital zu dem Rettungspaket bei.

Am Mittwoch hatte die Bank erklärt, dass ihr das Geld früher ausgehe als gedacht. Die flüssigen Mittel könnten nur noch für vier Monate reichen, hieß es in einer Kapitalmarkt-Mitteilung. Bislang hatte das schwer angeschlagene Geldhaus aus Siena angegeben, dass das Geld noch für elf Monate ausreiche. Zum Stichtag 16. Dezember hatte Monte dei Paschi 10,6 Milliarden Euro an Liquidität.

Die italienische Finanzbranche leidet unter der schwachen Wirtschaft im Land, weshalb viele Schuldner ihre Kredite nicht bedienen können.

Quelle: ntv.de, rpe/dpa

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