Wirtschaft

"Schwung aus 2016 mitnehmen" Ifo blickt optimistisch ins kommende Jahr

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(Foto: dpa)

Deutsche Ökonomen sind optimistisch - sie heben die die Prognosen für 2017 leicht an. Dennoch gibt es einen "Tempowechsel" von 2016 auf 2017. Grun dafür ist: Es gibt weniger Arbeitstage.

Das Münchener Ifo-Institut für Wirtschaftsforschung sagt für dieses Jahr in Deutschland ein Wachstum von 1,9 Prozent und für nächstes von 1,5 Prozent voraus. Damit bestätigten die Ökonomen ihre gemeinsam mit anderen Forschungsinstituten im Herbst gegebene Prognose für 2016 und hoben sie für 2017 leicht gegenüber damals erwarteten 1,4 Prozent an, teilte das Institut mit. "Alle Anzeichen deuten auf ein viertes Quartal 2016, das stärker ist als bislang gedacht", betonte Ifo-Präsident Clemens Fuest. "Diesen Schwung nehmen wir mit ins neue Jahr."

Im Juni hatten die Münchener Ökonomen in ihrer vorangegangenen alleinigen Prognose allerdings noch einen Zuwachs des deutschen Bruttoinlandsproduktes (BIP) von 1,8 für 2016 und 1,6 für 2017 vorhergesagt. Für das Jahr 2018 prognostizierten sie am Freitag nun noch ein BIP-Plus von 1,7 Prozent.

Andere Forschungsinstitute haben in den vergangenen Tagen überwiegend Wachstumsraten in ähnlicher Größenordnung prognostiziert. So sagten das Berliner DIW und das Essener RWI unabhängig voneinander einen BIP-Zuwachs von 1,8 Prozent für dieses und 1,2 Prozent für nächstes Jahr voraus. Die Ökonomen des Instituts für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) rechneten für dieses Jahr mit einem Plus von 1,9 Prozent und für 2017 mit 1,3 Prozent Wachstum.

Arbeitslosenzahl bleibt stabil

Demgegenüber zeigte sich das Ifo-Institut etwas zuversichtlicher. Noch optimistischer hat sich das Kieler Institut für Weltwirtschaft geäußert, das am Vortag "trotz internationaler Unsicherheiten" an seiner Prognose eines BIP-Zuwachses von 1,9 Prozent in diesem und 1,7 Prozent im nächsten Jahr festhielt und für 2018 dann 2 Prozent Wachstum prognostizierte.

Ifo-Präsident Fuest betonte, der Tempowechsel von 2016 auf 2017 sei "nur auf eine geringere Zahl von Arbeitstagen zurückzuführen". Die Zahl der Erwerbstätigen steige weiter, von 43,5 Millionen in diesem auf 43,8 Millionen im kommenden Jahr und 44,2 Millionen 2018. Die Zahl der Arbeitslosen bleibe in allen drei Jahren stabil bei 2,7 Millionen, trotz des Zustroms von Flüchtlingen auf den Arbeitsmarkt. Die Quote liegt damit nach den Münchener Berechnungen konstant bei 6,1 Prozent.

Die privaten Konsumausgaben werden nach der Prognose 2019 um 1,9 Prozent zunehmen, aber 2017 und 2018 nur noch um 1,2 Prozent. Die Bruttoanlageinvestitionen sollen dieses Jahr um 2,2 Prozent steigen, nächstes um 1,8 Prozent, 2018 aber dann um 3,1 Prozent. Mit den Ausgaben für die Flüchtlinge wird der Überschuss des Staates laut Ifo von 21,5 Milliarden in diesem Jahr auf 11,6 Milliarden Euro im kommenden und auf 9,2 Milliarden Euro im Jahr 2018 sinken.

Wegen des auslaufenden Effekts der Ölpreis-Senkungen erwarteten die Ökonomen einen Anstieg der Inflationsrate von 0,5 Prozent in diesem Jahr auf 1,5 Prozent im nächsten und auf 1,7 Prozent im Jahr 2018. "Die deutsche Inflation ist nahe an dem Ziel der Europäischen Zentralbank", meinte Fuest. "Da für den Euroraum insgesamt eine ähnliche Entwicklung erwartet wird, sollte die EZB den Ausstieg aus den Anleihekäufen beschleunigen."

Quelle: ntv.de, fma/DJ/rts

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