Wirtschaft

"Freudige Überraschung" Ifo-Index steigt empor

Die deutschen Unternehmen schauen wieder zuversichtlicher in die Zukunft. Nach einem Rückgang im März zieht der Ifo-Geschäftsklimaindex im April wieder an. Ökonomen sind überrascht, sie hatten die Negativfaktoren stärker gewichtet.

Die deutsche Wirtschaft achtet auf den Sonnenschein, nicht auf die Wolken.

Die deutsche Wirtschaft achtet auf den Sonnenschein, nicht auf die Wolken.

(Foto: picture alliance / dpa)

Trotz der Ukraine-Krise hat sich die Stimmung der deutschen Wirtschaft im April überraschend verbessert. Das Barometer für das Geschäftsklima stieg auf 111,2 Punkte von 110,7 Zählern im März, wie das Münchner Ifo-Institut zu seiner Umfrage unter rund 7000 Managern mitteilte. Ökonomen hatten mit einem leichten Rückgang auf 110,5 Zähler gerechnet. "Trotz der Krise in der Ukraine setzt sich die positive Grundstimmung durch", sagte Ifo-Präsident Hans-Werner Sinn. Die Führungskräfte bewerteten sowohl ihre Lage als auch ihre Geschäftsaussichten besser als zuletzt.

"Deutschland befindet sich im Aufschwung", ergänzte Ifo-Experte Klaus Wohlrabe. "Die Auftragsbücher sind voll, der Export funktioniert." Die Krise zwischen Russland und dem Westen wirke sich im Moment zwar nicht auf die deutsche Wirtschaft aus. "Sie ist aber ein Faktor im Hintergrund", betonte Wohlrabe.

DekaBank-Ökonom Andreas Scheuerle äußerte sich positiv, dass der Konflikt, die Zuversicht der Unternehmen nicht belaste. "Für den Fortgang des Aufschwungs ist das ganz wesentlich, denn verunsicherte Unternehmen halten sich mit Investitionen zurück."

Jörg Zeuner, Ökonom bei der KfW sprach von einer freudigen Überraschung. Insbesondere das deutliche Plus bei den Erwartungen gefiel ihm. "Die deutschen Unternehmen starten mit Schwung in das zweite Quartal, ein Wirtschaftswachstum mit einer Zwei vor dem Komma ist in diesem Jahr auf jeden Fall drin", so Zeuner.

In der Industrie ist die Stimmung so gut wie seit Juli 2011 nicht mehr. Die Betriebe schätzen ihre Perspektiven deutlich optimistischer ein. "Die Exportaussichten bleiben weiterhin gut", erklärte das Ifo-Institut. Am Bau hellte sich die Stimmung leicht auf, im Großhandel sogar deutlich. Im Einzelhandel sank das Barometer zwar leicht, bleibt nach Ifo-Angaben aber auf hohem Niveau.

Quelle: ntv.de, sla/rts/AFP

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