Wirtschaft

"Äußerst enttäuschendes Jahr" Hapag-Lloyd macht 600 Millionen Verlust

Hapag-Lloyd ist mit der chilenischen CSAV fusioniert.

Hapag-Lloyd ist mit der chilenischen CSAV fusioniert.

(Foto: imago stock&people)

Die Hamburger Reederei Hapag-Lloyd hat ein desaströses Jahr hinter sich: Auf dem Papier steht ein Verlust von mehr als einer halben Milliarde Euro. Doch für die schlechten Zahlen gibt es eine gute Erklärung.

Die Container-Reederei Hapag-Lloyd hat im vergangenen Jahr tiefrote Zahlen geschrieben, gelobt für 2015 aber Besserung. Dank höherer Frachtraten schaffte das Hamburger Unternehmen 2014 zwar ein Umsatzplus von 3,7 Prozent auf 6,8 Milliarden Euro. Operativ lief jedoch ein Verlust von 112,1 Millionen Euro auf, nachdem Hapag-Lloyd im Vorjahr noch 67 Millionen Euro verdient hatte.

Unter dem Strich sah das Konzernergebnis mit minus 603,7 Millionen Euro desaströs aus. Dies war allerdings vor allem Einmaleffekten geschuldet. Hierzu gehörten vor allem die Kosten für die Übernahme der chilenischen Reederei CSAV und eine Wertminderung auf ein Portfolio alter Schiffe.

Einsparungen von 300 Millionen jährlich

Das Hamburger Traditionsunternehmen hatte den Zusammenschluss mit der Compania Sud Americana de Vapores (CSAV) zur viertgrößten Containerreederei der Welt Ende vergangenen Jahres perfekt gemacht. Davon erhoffen sich die Partner eine bessere Auslastung ihrer Schiffe und geringere Kosten. Hapag-Lloyd und CSAV kämpfen, wie andere Reedereien auch, mit sinkenden Frachtraten. Das sind die Preise, die die Kundschaft für den Transport von Containern bezahlen muss. Der Rückgang der Treibstoffkosten und Einsparungen an anderer Stelle konnten dies nicht wettmachen.

Durch den Zusammenschluss mit dem Containergeschäft der chilenischen Reederei CSAV und den damit verbundenen Kapitalmaßnahmen hat sich die Kapitalstruktur von Hapag-Lloyd verbessert. Mit einer Liquiditätsreserve von mehr als 920 Millionen Euro sieht sich das Unternehmen gut für die Zukunft aufgestellt.

"Das Geschäftsjahr 2014 war ergebnisseitig ohne Frage ein äußerst enttäuschendes Jahr. Zugleich war es aber durch den erfolgreichen Zusammenschluss mit CSAV auch ein sehr wichtiges und wegweisendes Jahr für Hapag-Lloyd", sagte Vorstandschef Rolf Habben Jansen. Mindestens 300 Millionen US-Dollar jährliche Einsparungen soll der Zusammenschluss bringen, der im vergangenen Jahr vereinbart wurde. Erste Synergien seien bereits gehoben worden. Der Manager geht davon aus, im laufenden Jahr wieder "ein deutlich positives operatives Ergebnis" zu erzielen.

Quelle: ntv.de, bdk/DJ/rts

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