Politik

Tausende freier Stellen Handwerk braucht Fachkräfte

Tausende Handwerksbetriebe in Deutschland wollen weiter Fachkräfte einstellen, finden aber keine. Einer Umfrage des Zentralverbands des Deutschen Handwerks zufolge plant jeder vierte der rund 14.000 befragten Betriebe Neueinstellungen. Besonders groß ist der Bedarf an Fachkräften in der Baubranche.

Ein Handwerker montiert eine Styroporplatte zur Wärmedämmung an eine Fassade.

Ein Handwerker montiert eine Styroporplatte zur Wärmedämmung an eine Fassade.

(Foto: picture alliance / dpa)

Das Handwerk sucht dringend Personal. Rund ein Viertel der Betriebe will in den kommenden Monaten Fachkräfte einstellen. Das ergab eine Umfrage des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks (ZDH) unter 14.000 vor allem mittleren und großen Betrieben, die der "Stuttgarter Zeitung" vorlag. Der Personalbedarf sei größer als in früheren Aufschwungphasen. Im Schnitt könnten die befragten Unternehmen zwei offene Stellen anbieten.

Besonders groß sei der Bedarf am Bau, berichtete das Blatt weiter. Hier wollten rund ein Drittel der Betriebe Fachkräfte einstellen. Bei Elektrotechnikern, Elektromaschinenbauern und Kälteanlagenbauern gebe es mehr offene Stellen als Arbeitslose. Zudem melde jeder zehnte Handwerksbetrieb, dass er Ausbildungsplätze unbesetzt lassen müsse.

Mangelhafte Qualifikation

ZDH-Präsident Otto Kentzler sagte der Zeitung, für die Betriebe werde es immer schwerer, gut ausgebildetes Personal zu finden. Wenn es Probleme mit der Besetzung von Stellen gebe, werde vor allem die unzureichende Qualifikation der Bewerber beklagt. Nur ein Drittel aller Betriebe gab demnach an, kein Problem mit der Mitarbeitersuche zu haben. Vor fünf Jahren habe der Anteil der Handwerker ohne Personalprobleme noch doppelt so hoch gelegen.

Gefragt seien neben qualifizierten Gesellen beispielsweise auch kaufmännische Mitarbeiter, Meister und Hochschulabgänger. Engpässe gebe es auch bei Auszubildenden. Jeder zehnte Handwerksbetrieb meldete, dass er Ausbildungsplätze unbesetzt lassen müsse. Es müssten mehr Anstrengungen unternommen werden, um alle interessierten Jugendlichen an eine berufliche Ausbildung heranzuführen.

Beim Demografiegipfel Ende Juni in Meseberg müssten Politik, Wirtschaft und Gewerkschaften den Fachkräftemangel zum zentralen Thema machen. "Wir sollten in Meseberg an einem Strang ziehen", sagte Kentzler.

Quelle: ntv.de, rts/dpa

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