Wirtschaft

Angst vor einem "Brexit" Großbank sorgt sich um Briten-Wahl

Houses of Parliament in London.

Houses of Parliament in London.

(Foto: picture alliance / dpa)

Mit Spannung schaut Euroland nach Griechenland, dort finden am 25. Januar die vorgezogenen Parlamentswahlen statt. Die französische Bank Société Générale (SocGen) sieht aber in den britischen Unterhauswahlen ein größeres Risiko.

Nach Einschätzung der französischen Bank Société Générale (SocGen) stellt die Parlamentswahl in Großbritannien am 7. Mai für die Finanzmärkte ein größeres Risiko dar als die griechische. Wahrscheinlich würden weder die Konservativen noch Labour die absolute Mehrheit erringen; sie dürften daher auf einen Koalitionspartner wie EU-skeptische Ukip oder die schottische SNP angewiesen sein. Die Möglichkeit eines "hung parliament" könnte der Auslöser höherer Volatilitäten sein.

Bei den vergangenen Wahlen habe das Pfund auf den unklaren Ausgang mit kräftigen Verlusten reagiert. Britische Aktien hätten damals 17 Prozent an Wert verloren. Dieses Mal könnten die negativen Folgen über die britischen Inseln hinaus wirken, da die Konservativen ein Referendum zur EU-Mitgliedschaft bis Ende 2017 abhalten wollten. Einen "Brexit" wertet die SocGen als sehr negativ für Großbritannien, er dürfte aber auch zu erhöhter Volatilität in der Eurozone führen.

Mit Blick auf Griechenland sind die Analysten zuversichtlich, dass ein "Grexit" vermieden werden kann. Unabhängig davon, wer die Wahlen gewinnen werde, habe die neue Regierung ein starkes Interesse daran, mit der Troika zu kooperieren. Schon allein deswegen, damit sich das Land weiter an den Kapitalmärkten refinanzieren könne. Die Analysten glauben daher an eine Einigung zwischen Athen und Brüssel.

Aus Finanzmarktsicht sei die Lage in Griechenland zudem nicht mit der im Jahr 2012 zu vergleichen. Nicht nur seien Sicherungsmechanismen wie etwa der ESM-Rettungsschirm oder die Bankenunion eingezogen worden. Auch halte in der Zwischenzeit der öffentliche Sektor fast die gesamten griechischen Schulden. Die SocGen sieht daher nur begrenztes Ansteckungspotenzial für den Rest der Eurozone.

Quelle: ntv.de, wne/DJ

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