Wirtschaft

Neue Grexit-Debatte Griechen heben Milliarden ab

Die Debatte um einen Austritt Griechenlands aus der Eurozone ist neu entbrannt. Viele Griechen reagieren verunsichert und schröpfen ihre Bankkonten. Die Regierung in Athen und die Gläubiger ringen derweil um eine "politische Grundsatzeinigung".

Griechenland gerät wieder verstärkt in den Fokus.

Griechenland gerät wieder verstärkt in den Fokus.

(Foto: dpa)

Die griechischen Bürger haben seit Jahresbeginn mehr als 2,7 Milliarden Euro von ihren Bankkonten abgehoben. Sie reagierten damit auf neue Diskussionen im In- und Ausland über einen Austritt Griechenlands aus der Eurozone.

Die Bankeinlagen der Griechen sind seit Ende Dezember von 131,8 Milliarden Euro auf 129,09 Milliarden Euro Mitte Februar gefallen. Viele Menschen halten ihr Erspartes in Truhen, Safes und unter ihren Matratzen versteckt. Dies ergibt sich aus Informationen aus Kreisen des Verbandes der griechischen Banken, die am Freitag in der griechischen Presse veröffentlicht wurden.

Griechenland kämpft seit Jahren gegen hohe Schulden. Im Sommer stehen erneut Rückzahlungen in Milliardenhöhe an. Ohne finanzielle Unterstützung droht dem Land die Zahlungsunfähigkeit.

Finanzminister-Treffen am Montag

Derweil will die griechische Regierung zur Freigabe von Krediten mit ihren Gläubigern, der Europäischen Union und dem Internationalen Währungsfonds (IWF), beim Treffen der Eurogruppen-Finanzminister am kommenden Montag in Brüssel eine "politische Grundsatzeinigung" erreichen. Regierungssprecher Dimitris Tzanakopoulos führte aus, dies sei das Ziel "aller Beteiligten" am Wiederaufbauprogramm für Griechenland. "Die politischen Bedingungen für eine solche Einigung sind vorhanden", fügte er hinzu.

Seit Monaten sind sich Athen und die Gläubiger uneins über die Bedingungen für die Freigabe von Krediten aus einem Hilfsprogramm mit einem Volumen von insgesamt 86 Milliarden Euro. Das entsprechende Programm hatten die Euroländer Mitte 2015 beschlossen, wobei der Internationalen Währungsfonds dabei anders als bei früheren Programmen nicht mit eigenen Finanzmitteln beteiligt ist. Athen muss in diesem Sommer Kredite in Höhe von mehr als 7 Milliarden Euro zurückzahlen.

Der IWF hält die Wachstums- und Haushaltsvorhersagen für das pleitebedrohte Griechenland für zu optimistisch und fordert Schuldenerleichterungen. Dies lehnt vor allem Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble ab, der gleichzeitig eine vollständige Beteiligung des IWF an den Krediten für Griechenland befürwortet. Der in Washington ansässige IWF besteht seinerseits auf weiteren Steuererhöhungen und noch mehr Kürzungen bei den Renten.

Quelle: ntv.de, wne/dpa/AFP

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