Wirtschaft

Wirtschaftskrise nach Sanktionen Fehlt Russland Geld für Super-Kampfjets?

Die Sukhoi T-50 verfügt über Tarnkappentechnik und wurde in Zusammenarbeit mit Indien entwickelt.

Die Sukhoi T-50 verfügt über Tarnkappentechnik und wurde in Zusammenarbeit mit Indien entwickelt.

(Foto: picture alliance / dpa)

Aufgrund der schwierigen wirtschaftlichen Lage will Russland bei einem Rüstungsprojekt wohl den Gürtel enger schnallen: Laut einem Bericht russischer Medien könnten weit weniger Exemplare eines neuen Tarnkappen-Jets angeschafft werden als geplant.

Das russische Militär könnte weniger Kampfflugzeuge der fünften Generation anschaffen als ursprünglich geplant, wie der russische Vize-Verteidigungsminister Juri Borissow laut einem Bericht von Russia Beyond the Headlines (RBTH) miteilte. RBTH ist ein Ableger der "Rossiyskaya Gazeta", ihrerseits offizielles Amtsblatt der russischen Regierung. Als Grund für die Neuausrichtung werden wirtschaftliche Überlegungen genannt.

Russlands Präsident Wladimir Putin steigt im Juni 2010 in das Cockpit einer Sukhoi T-50.

Russlands Präsident Wladimir Putin steigt im Juni 2010 in das Cockpit einer Sukhoi T-50.

(Foto: REUTERS)

Mit Verweis auf die Tageszeitung Kommersant heißt es bei RBTH, dass nun zunächst nur 12 Flugzeuge des Typs Sukhoi T-50 angeschafft werden sollen. Nach einer Testphase solle dann entschieden werden, wie viele Jets sich das russische Militär noch leisten könne. Ursprünglich sei der Erwerb von 52 Flugzeugen bis 2020 geplant gewesen.

"Die ursprünglichen Pläne müssten möglicherweise den neuen wirtschaftlichen Bedingungen angepasst werden", sagte Vize-Verteidigungsminister Borissow laut RBTH bei dem Besuch der größten Flugzeug-Fabrik Russlands in Komsomolsk am Amur. Das Verteidigungsministerium behalte sich daher das Recht vor, die Stückzahl der zu beschaffenden Maschinen zu revidieren. Gleichzeitig betonte Borissow, dass die Massenproduktion des Kampfjets im Jahr 2016 beginnen könne.

Hoffnung der russischen Waffenindustrie

Einer militärischen Quelle des Kommersant zufolge, soll die Anschaffung der Flugzeuge zunächst durchaus machbar gewesen sein - allerdings bevor die derzeitigen wirtschaftlichen Probleme in Russland aufgetreten seien. Nach der Auslieferung der ersten 12 Kampfflugzeuge des Typs T-50 an das russische Militär solle geprüft werden, wie viele weitere gebraucht würden - und bezahlbar seien. Die russische Volkswirtschaft leidet derzeit unter den Sanktionen des Westens, einem niedrigen Ölpreis und einem schwachen Rubel.

Die Sukhoi T-50 ist die Hoffnung der russischen Waffenindustrie: Sie verfügt über Tarnkappentechnik und wurde in Zusammenarbeit mit Indien entwickelt. Der Kampfjet soll zu einem wesentlich günstigeren Preis auf den Markt kommen als die F-22 Raptor aus den USA. Laut der russischen Staatsholding Rostec soll der Jet zudem über bessere Tarnkappeneigenschaften als sein amerikanisches Pendant verfügen.

Quelle: ntv.de, kst

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