Wirtschaft

Zinssatz unverändert Fed macht sich an den Bilanz-Abbau

82307863.jpg

(Foto: picture alliance / dpa)

Durch das milliardenschwere Anleihenkaufprogramm zur Stützung der Wirtschaft nach der Finanzkrise hat die US-Notenbank eine Billionen Dollar schwere Bilanz. Die soll nun wieder reduziert werden. Es ist ein Schritt auf dem Weg zurück zur Normalität.

Die US-Notenbank Fed beginnt mit dem Abbau ihrer in den Jahren nach der Finanzkrise auf 4,5 Billionen Dollar angeschwollenen Bilanz. Die Währungshüter um Fed-Chefin Janet Yellen gaben in Washington bekannt, dass das bereits von langer Hand vorbereitete Manöver ab Oktober anlaufen soll. Die Fed macht damit einen Schritt hin zur Normalität, da sie lange die Konjunktur mit einer Geldflut gestützt hat. Diese wird nun erstmals etwas eingedämmt. "Wir glauben, die Erholung ist auf einer starken Strecke", sagte Fed-Chefin Janet Yellen.

Auslaufende Wertpapiere aus dem Bestand der Notenbank werden dann zu einem Teil nicht mehr ersetzt. Die bislang konstant gehaltene Bilanzsumme kann so nun monatlich um zweistellige Milliardensummen schrumpfen. Der Abbau erfolgt schrittweise, wobei sich das Tempo mit der Zeit erhöht. Wie stark das Portfolio letztlich eingedampft wird, ist noch offen: Dass das Vorkrisen-Niveau von unter einer Billion Dollar wieder erreicht wird, gilt jedoch als unwahrscheinlich.

Zugleich verzichteten die Währungshüter auf eine Änderung des Leitzinses. Die Währungshüter beließen den Schlüsselsatz zur Versorgung der Geschäftsbanken in der Spanne von 1,0 bis 1,25 Prozent. Experten hatten damit gerechnet. Allerdings stellten die Mitglieder eine weitere Straffung der Geldpolitik in den nächsten Monaten in Aussicht. Zwölf von insgesamt 16 Ratsmitgliedern gehen davon aus, dass es bis Jahresende noch eine Zinserhöhung geben wird.

Die Notenbank hat die Zinszügel dieses Jahr bereits zwei Mal angezogen - zuletzt im Juni. Sie reagierte damit auf die rund laufende Konjunktur und die de facto erreichte Vollbeschäftigung im Land. Allerdings ist die Inflation noch niedriger als von der Fed angestrebt. "Die schwache Inflation in diesem Jahr dürfte temporär sein", sagte Yellen. Die Fed beobachte die Inflation sehr genau und sollte diese niedrig bleiben, könne die Fed "ihre Zinspläne ändern".

Quelle: ntv.de, jwu/rts/DJ

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen