Wirtschaft

Leicht, mäßig und moderat Fed: US-Wirtschaft wächst vor sich hin

Es geht aufwärts mit der US-Wirtschaft. Aber reicht das schon für den nächsten Zinsschritt?

Es geht aufwärts mit der US-Wirtschaft. Aber reicht das schon für den nächsten Zinsschritt?

(Foto: AP)

Dreht die Fed in wenigen Tagen an der Zinsschraube? Der jüngste Konjunkturbericht gibt wohl wieder keine eindeutige Antwort. Die Regionen melden wirtschaftliches Wachstum - wenn auch kein überragendes.

Die Wirtschaft in den USA ist einer Erhebung der US-Notenbank zufolge im Juli und August nur leicht gewachsen. Ein "mäßiges" oder "moderates" Wachstum habe es in der jüngsten Periode in den meisten Distrikten des Landes gegeben, heißt es im jüngsten Konjunkturbericht "Beige Book" der Federal Reserve. In den kommenden Monaten dürfte sich diese Entwicklung auch in den meisten Bezirken fortsetzen.

Die Nachfrage nach Krediten habe überall mit moderater Geschwindigkeit zugenommen. Die meisten Distrikte meldeten ein knappes Angebot an Arbeitskräften und einen moderaten Stellenaufbau. Die Löhne stiegen weiter, vor allem bei gut ausgebildeten Arbeitskräften. Der Preisanstieg wird im Beige Book als "insgesamt leicht" beschrieben. Die Konsumausgaben zeigten sich in den meisten Bezirken kaum verändert, lediglich fünf Distrikte meldeten eine leichte Verlangsamung bei den Automobilabsätzen. Die Produktion stieg in den meisten Distrikten leicht an.

Der Bericht der Fed basiert auf Umfragen in allen zwölf Distrikten der Notenbank. Die Ergebnisse dienen der Vorbereitung auf die nächste Zinsentscheidung am 20. und 21. September. Vor geldpolitischen Entscheidungen führen die regionalen Dependancen breit angelegte Umfragen unter den Wirtschaftsakteuren des Landes durch, um ein Bild von der Konjunkturentwicklung zu erhalten.

Lacker: Sehe keinen Grund gegen Zinsschritt

Die eher schwachen US-Arbeitsmarktdaten für August hatten die Zinserhöhungserwartungen bereits merklich gedrückt. Doch mit dem dramatischen Rückgang des ISM-Index für die US-Dienstleister sind die letzten Zinsängste verflogen; mit dem größten Einbruch seit der Finanzkrise fiel der Index auf den tiefsten Stand seit 2010.

Zwar dürfte die Fed bei der September-Sitzung an ihrer prinzipiellen geldpolitischen Ausrichtung festhalten und weiter schrittweise Zinserhöhungen in Aussicht stellen. Fed-Chefin Janet Yellen hat aber wiederholt betont, dass "die Entscheidungen der Notenbank immer davon abhängen, in wie weit die neuen Daten dem Ausblick des Fed-Ausschusses entsprechen".

Allerdings rechnet Jeffrey Lacker, Präsident der Federal Reserve Bank of Richmond, mit überzeugenden Gründen für eine Zinserhöhung bei der September-Sitzung. Die jüngst durchwachsenen Wirtschaftsdaten hätten an seinem Wirtschaftsausblick nichts geändert - auch nicht die unerwartet deutliche Abschwächung im Dienstleistungssektor oder die im August überraschend unter die Wachstumsschwelle gefallenen Industrie-Daten.

"Im Moment sieht es so aus, dass es im September starke Argumente für eine Zinserhöhung geben wird", sagte er zu Journalisten in Washington, nachdem er im Kapitol vor Politikern gesprochen hatte. "Ich sehe nichts, was uns davon abhalten könnte."

Quelle: ntv.de, jwu/DJ

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