Wirtschaft

Erst Belebung, dann Kater Fed-Banker sehen Trumps Pläne kritisch

Höhere Staatsverschuldung durch Donald Trumps Pläne befürchtet.

Höhere Staatsverschuldung durch Donald Trumps Pläne befürchtet.

(Foto: AP)

Donald Trump will der größte Arbeitsplatzbeschaffer aller Zeiten werden. Einige Notenbanker der Fed erwarten zunächst positive Effekte durch seine geplanten Steuerreformen. Sie vermissen allerdings längerfristige Strategien.

Die angekündigten Steuer- und Haushaltsreformen des künftigen US-Präsidenten Donald Trump könnten Fed-Notenbankern zufolge zunächst die Wirtschaft stützen, dann jedoch zu Problemen bei Inflation und den Staatsschulden führen. Unternehmen seien jüngsten Umfragen zufolge zuversichtlich wegen der Pläne für Steuerkürzungen, höhere Infrastrukturausgaben und andere Maßnahmen, sagte Dennis Lockhart, der die Fed von Atlanta leitet.

Allerdings benötige die US-Wirtschaft gegenwärtig keine kurzfristigen Hilfen, betonte sein Kollege Charles Evans aus Chicago. Vielmehr würden längerfristige Strategien benötigt, um den Folgen etwa des Alterns der Bevölkerung und der schwächelnden Produktivität zu begegnen.

"Die US-Wirtschaft könnte für ein, zwei oder mehr Jahre einen Schub von vier Prozent Wachstum erleben", sagte Evans bei einem Treffen des Versicherungs-Branchenverbands American Council of Life Insurers. "Aber wenn das nicht begleitet wird von einer substanziellen strukturellen Verbesserung am Arbeitsmarkt und beim Produktivitätswachstum, wird ein solches BIP-Wachstum am Ende zu einem restriktiveren finanziellen Umfeld führen."

Der Chef der Fed von St. Louis, James Bullard, sagte, die Auswirkungen von Trumps Maßnahmen dürften sich erst im kommenden Jahr bemerkbar machen. Daher sollten die Zinsen zunächst "außergewöhnlich tief" bleiben.

Nach Worten von US-Notenbankchefin Janet Yellen entwickelt sich die Konjunktur derzeit gut. Kurzfristig gebe es keine gravierenden Hindernisse, sagte die Fed-Chefin bei einer Diskussion mit Lehrern und Erziehern. Der Arbeitsmarkt sei ziemlich stark. Langfristig sei sie jedoch besorgt mit Blick auf die sich vergrößernden Lohnungleichheiten und das schwache Wachstum bei der Arbeitsproduktivität.

Quelle: ntv.de, wne/rts

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