Wirtschaft

Noch keine Entwarnung Eurozonen-Inflation erholt sich ein wenig

Für Lebensmittel, Alkohol und Tabak mussten die Verbraucher im Oktober 0,5 Prozent mehr berappen.

Für Lebensmittel, Alkohol und Tabak mussten die Verbraucher im Oktober 0,5 Prozent mehr berappen.

(Foto: dapd)

Ein zartes Zeichen der Hoffnung: Die Verbraucherpreise in der Eurozone steigen wieder etwas stärker an als zuvor - und berappeln sich nach dem Fünfjahres-Inflationstief aus dem September. Allerdings gibt es bezüglich der Kernteuerung schlechte Nachrichten.

Der Preisauftrieb im Euroraum ist im Oktober leicht gestiegen. Die jährliche Inflationsrate erhöhte sich auf 0,4 Prozent und löste sich damit von dem im Vormonat markierten Fünfjahrestief, wie die Statistikbehörde Eurostat anlässlich einer ersten Schätzung mitteilte. Im September hatte die Inflationsrate 0,3 Prozent betragen, Volkswirte hatten für Oktober einen Anstieg auf 0,4 Prozent erwartet.

Nach schwachen Preisdaten aus Deutschland war die Befürchtung aufgekommen, dass die Inflation auch in der Eurozone rückläufig sein könnte. Und tatsächlich ist die sogenannte Kernteuerung im Euroraum wieder gesunken. Diese Rate, die die Preise von Energie, Nahrungsmitteln, Alkohol und Tabak nicht berücksichtigt, ermäßigte sich im Oktober auf 0,7 von 0,8 Prozent im Vormonat. Ökonomen hatten eine Rate von 0,8 Prozent erwartet.

Somit bleibt der Druck auf die Europäische Zentralbank (EZB) hoch, ihren Kampf gegen einen wachstumsgefährdenden Preisverfall zu forcieren. Zuletzt hat die EZB ein breit angelegtes Programm zum Kauf von Pfandbriefen und besicherten Wertpapieren aufgelegt. Mittelfristig strebt die EZB eine Inflation von knapp 2 Prozent an, was auch als Sicherheitspuffer gegen eine Deflation gedacht ist.

Japan prescht bei Deflations-Bekämpfung vor

In Japan, das seit vielen Jahren mit einer Deflationsspirale kämpft, hat die Bank of Japan indessen beschlossen, die geldpolitischen Zügel noch weiter zu lockern, weil die Preise nicht wie gewünscht steigen.

Eine Deflation ist besonders schädlich für Unternehmen, weil sie in einem schwachen Wirtschaftsumfeld ihre Verkaufspreise für Güter und Dienstleistungen senken müssen, um ihre Marktanteile zu halten. Die Produktionskosten und die Löhne sind dagegen viel weniger flexibel, weshalb die Gewinnmargen der Firmen schnell unter Druck geraten.

Insbesondere für Energie mussten die Verbraucher im Oktober weniger bezahlen: Sie verbilligte sich um 1,8 Prozent im Jahresvergleich. Im September hatte der Rückgang 2,3 Prozent betragen. Für Lebensmittel, Alkohol und Tabak mussten die Verbraucher 0,5 Prozent mehr berappen.

Quelle: ntv.de, kst/DJ

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