Wirtschaft

Schwacher Rubel belastet Eon-Gewinn bricht dramatisch ein

Konzernchef Teyssen will trotz Verlusten am Russland-Geschäft festhalten.

Konzernchef Teyssen will trotz Verlusten am Russland-Geschäft festhalten.

(Foto: REUTERS)

Der Energieriese Eon kommt nicht aus der Krise: In den ersten neun Monaten des Jahres sind die Gewinne stark eingebrochen - besonders das Auslandsgeschäft schwächelt. In einem Bereich konnte der Konzern jedoch zulegen.

Der größte deutsche Energieversorger Eon wartet vergeblich auf bessere Zeiten. In den ersten neun Monaten dieses Jahres brach der Konzernüberschuss im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ein. Das um Sondereffekte bereinigte Nettoergebnis schrumpfte im Zeitraum von Januar bis September von 1,9 Milliarden Euro auf 1,44 Milliarden Euro. Der Rückgang der Kennzahl, an der Eon die Dividende bemisst, entspricht ungefähr den Erwartungen der Analysten. Unter dem Strich fuhr Eon sogar einen Verlust von 14 Millionen Euro ein, nachdem im Vorjahr dank Buchgewinnen noch ein positives Ergebnis von 2,6 Milliarden Euro in den Büchern gestanden hatte.

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Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) sei in den ersten neun Monaten um sieben Prozent auf 6,6 Milliarden Euro gesunken, teilte das Unternehmen mit. In der Stromerzeugung konnte Eon operativ zulegen. Der größte deutsche Versorger profitierte von der eingesparten Kernbrennstoffsteuer durch die geplante vorzeitige Stilllegung des Atomkraftwerks Grafenrheinfeld.

Der Umsatz sank um neun Prozent auf 81,3 Milliarden Euro, wie das Unternehmen mitteilte. Eon leidet seit langem unter den Folgen der Energiewende. Die Gewinne stehen wegen sinkender Großhandelspreise für Strom unter Druck. Zudem fehlen Eon die Beiträge aus verkauften Geschäftsteilen.

Geschäfte im Ausland schwächeln

In Russland brach das operative Ergebnis in den ersten neun Monaten um etwa ein Fünftel auf 401 Millionen Euro ein. Neben der Rubelschwäche machen Eon dort auch gestiegene Brennstoffkosten zu schaffen. In Rubel fiel das Ergebnis in Russland besser aus als im Vorjahreszeitraum. Vorstandschef Johannes Teyssen hatte in den vergangenen Jahren das Geschäft mit der Stromerzeugung in dem Land deutlich ausgebaut.

Gleiches gilt für die neuen Märkte Türkei und Brasilien, wo Eon nach neun Monaten einen operativen Verlust von 62 Millionen Euro einfuhr – im Vorjahrszeitraum lag der Fehlbetrag allerdings noch bei 81 Millionen Euro.

Ungeachtet der Währungsschwäche setzt Teyssen weiter auf das Russlandgeschäft. Bis 2015 wird Eon nach eigenen Angaben über zehn Milliarden Euro in den russischen Markt investiert haben - neben dem Aufbau des Stromversorgers Eon Russia haben die Düsseldorfer über zwei Milliarden Euro für die Beteiligung am sibirischen Gasfeld Juschno Russkoje gezahlt und mehrere hundert Millionen Euro für den Anteil an der Ostsee-Pipeline, die Gas aus Sibirien nach Deutschland bringt. Russland hatte im vergangenen Jahr rund sieben Prozent zum operativen Gewinn des Konzerns beigetragen.

Quelle: ntv.de, bdk/rts/dpa

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