Wirtschaft

Agieren mit Bedacht EZB sieht keine Blasen

François Villeroy de Galhau verteidigt die EZB-Politik.

François Villeroy de Galhau verteidigt die EZB-Politik.

(Foto: picture alliance / dpa)

Die Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank ist umstritten. Vor allem Sparer klagen. Doch die Notenbank verteidigt ihr Vorgehen. Keine Option ist indes das sogenannte Helikoptergeld.

Die Euro-Hüter müssen aus Sicht des französischen Notenbank-Präsidenten François Villeroy de Galhau ihren geldpolitischen Kurs beibehalten, um für mehr Wachstum in Europa zu sorgen. "Und ja, das tun wir mit Nachhaltigkeit", sagte Villeroy de Galhau in Frankfurt. Aber auch andere politische Entscheidungsträger müssten ihren Beitrag leisten. Die Währungshüter verfolgten ihre Politik entschlossen, aber mit Bedacht.

Bei der Wahl der Instrumente sei die Europäische Zentralbank vorsichtig, sagte Villeroy de Galhau und lehnte Mittel wie das sogenannte Helikoptergeld ab. Direkte Geldgeschenke an die Bürger gelten unter Ökonomen als letztes Mittel der Geldpolitik, wenn alle anderen Instrumente zum Ankurbeln von Wachstum und Inflation ausgereizt sind.

Bislang stoße die EZB-Politik noch nicht an die Grenze des Machbaren. "Negative Zinsen sind nützlich, aber sie sind nur ein Instrument unter vielen anderen und haben ihre Grenzen. Und wir üben Vorsicht hinsichtlich der eventuellen Auswirkungen auf die Finanzstabilität. Es gibt zur Zeit keine wesentliche Blasenbildung, weder in Deutschland noch in Frankreich." Das sei kein Wunschdenken, sondern zeige sich in Fakten und Zahlen.

Höhere Zinsen sind laut Villeroy de Galhau nur bei einer leicht positiven Inflation möglich. "Und dann müssen wir an unser aktuellen Geldpolitik festhalten und das tun wir mit Nachhaltigkeit", sagte er. Eine zu niedrige Inflation setze die Wirtschaft der Deflation aus, und das sei eine tödliche Gefahr, wie die Geschichte zeige. Der EZB-Rat wird am 8. September über die Angemessenheit seiner Geldpolitik beraten.

Quelle: ntv.de, jwu/rts/DJ

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