Wirtschaft

Geldpolitik bleibt ultralocker EZB lässt Leitzins auf Rekordtief

Ökonomen erwarten, dass Draghi heute den Konjunkturausblick der EZB anheben und damit ein Signal für eine künftig straffere Geldpolitik geben könnte.

Ökonomen erwarten, dass Draghi heute den Konjunkturausblick der EZB anheben und damit ein Signal für eine künftig straffere Geldpolitik geben könnte.

(Foto: picture alliance / Frank Rumpenh)

Die Zinsen bleiben auf ihrem niedrigen Niveau, die Anleihekäufe gehen unvermindert weiter: Zunächst setzt die EZB ihre Geldpolitik unverändert fort. Dennoch hoffen Beobachter auf einen Hinweis von Zentralbankchef Draghi auf einen bevorstehenden Kurswechsel.

Europas Währungshüter halten an ihrem Billig-Geld-Kurs fest - trotz verbesserter Konjunktur und tendenziell steigender Inflation. Banken bekommen frisches Zentralbankgeld weiterhin zu null Prozent Zinsen - die Europäische Zentralbank (EZB) belässt den Leitzins im Euroraum vorerst auf diesem Rekordtief. Parken Finanzinstitute überschüssiges Geld bei der EZB, müssen sie dafür nach wie vor 0,4 Prozent Strafzinsen zahlen.

Zugleich bekräftigte der EZB-Rat nach seiner auswärtigen Sitzung in der estnischen Hauptstadt Tallinn, dass die Notenbank bis mindestens Ende 2017 weiterhin monatlich 60 Milliarden Euro in den Kauf von Staats- und Unternehmensanleihen stecken will. Das viele Geld soll im Idealfall die Konjunktur anschieben und die Teuerungsrate nachhaltig in Richtung der EZB-Zielmarke von knapp unter 2,0 Prozent treiben - weit genug entfernt von der Nulllinie.

Denn dauerhaft niedrige Preise auf breiter Front gelten als Risiko für die Konjunktur: Unternehmen und Verbraucher könnten Investitionen aufschieben, in der Hoffnung, dass es bald noch billiger wird. EZB-Präsident Mario Draghi hatte in den vergangenen Wochen wiederholt betont, er sehe noch keinen Anlass für Kursänderungen: "Wir bleiben fest davon überzeugt, dass ein außergewöhnliches Maß an geldpolitischer Unterstützung ... immer noch nötig ist."

Viele Volkswirte erwarteten von Draghi in seiner anschließenden Pressekonferenz dennoch erste vorsichtige Hinweise auf einen Einstieg in den Ausstieg. Denn die Konjunktur im Euroraum ist trotz aller politischen Wirren auf Erholungskurs.

Quelle: ntv.de, mbo/dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen