Wirtschaft

PMI-Index nur knapp über 50 Deutscher Industrie geht Puste aus

Arbeit an einer Gasturbine bei Siemens in Berlin.

Arbeit an einer Gasturbine bei Siemens in Berlin.

(Foto: imago/IPON)

Die schwache Binnen- und Exportnachfrage trifft die deutsche Industrie. Der PMI-Index sackt entsprechend ab, ist aber höher als von Analysten erwartet. Größere Sorgen gibt es hinsichtlich der Eurozone.

Die Aktivität im deutschen Industriesektor hat sich im Februar spürbar abgekühlt. Der Einkaufsmanagerindex (PMI) der Industrie sank auf 50,5 Punkte von 52,3 im Vormonat, wie das Markit-Institut bei einer zweiten Veröffentlichung mitteilte. Das ist der niedrigste Stand seit 15 Monaten. Das Stimmungsbarometer liegt damit nur knapp über der Marke von 50 Punkten, ab der ein Wachstum signalisiert wird. Die gedämpfte Binnen- und Exportnachfrage war einer der Hauptgründe für den markanten Abschwung.

Im Zuge des ersten Ausweises war ein Indexrückgang auf 50,2 Punkte berichtet worden. Volkswirte hatten im Mittel mit einer Bestätigung des ersten Ausweises gerechnet.

"Dem deutschen Industriesektor scheint die Puste auszugehen", meinte Markit-Ökonom Oliver Kolodseike. "Konfrontiert mit einer schwachen Binnen- und Exportnachfrage bauten die Betriebe erstmals seit eineinhalb Jahren per Saldo wieder Stellen ab." Die aktuellen Daten machten die Hoffnung zunichte, dass es mit dem deutschen Industriesektor zum Jahresauftakt 2016 wieder aufwärts gehen könnte.

Unbefriedigende Daten aus der Eurozone

In der Eurozone büßte die Erholung der Industrie an Tempo ein. Die Betriebe verzeichneten im Februar ein abgeschwächtes Wachstum bei Produktion, Aufträgen, Beschäftigung und im Exportneugeschäft, wie am Dienstag aus einer Umfrage des Markit-Instituts unter rund 3000 Firmen hervorgeht.

"Die Besorgnis steigt, dass der Eurozone 2016 ein weiteres Jahr schleppenden Wachstums bevorsteht - wenn nicht sogar ein neuerlicher Abschwung", sagte Markit-Chefökonom Chris Williamson. Der Markit-Einkaufsmanagerindex sank um 1,1 auf 51,2 Punkte und damit auf den tiefsten Stand seit rund einem Jahr. Das Barometer liegt aber immer noch über der Wachstumsschwelle von 50 Zählern.

Wegen des billigen Öls und des scharfen Wettbewerbs fielen die Einkaufspreise so stark wie zuletzt im Juli 2009. Zugleich sanken die Verkaufspreise so kräftig wie seit Mitte 2013 nicht mehr.

"Der Druck auf die Europäische Zentralbank dürfte sich erhöhen, schnell und aggressiv zu agieren, um einen erneuten wirtschaftlichen Rückschlag zu vermeiden", sagte Williamson. Die Verbraucherpreise lagen im Februar 0,2 Prozent unter dem Niveau des Vorjahres. Die EZB spricht von stabilen Preisen bei einer Inflation von knapp unter zwei Prozent und dürfte ihre Geldpolitik im März weiter lockern.

Quelle: ntv.de, wne/DJ/rts

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