Wirtschaft

August-Wackler nicht so schlimm Deutsche Wirtschaft ist auf Kurs

Bei den deutschen Einkaufsmanagerindizes zeigen die Pfeile leicht nach unten. Die Werte bleiben dennoch klar oberhalb der Wachstum signalisierenden 50-Punkte-Marke. Laut Bundesbank zieht die Binnenkonjunktur weiter an.

Anziehende Binnenwirtschaft in Deutschland.

Anziehende Binnenwirtschaft in Deutschland.

(Foto: picture alliance / dpa)

Die deutsche Wirtschaft hat im August an Fahrt ve rloren. Trotz dieser Schwächephase bleibt sie jedoch auf Wachstumskurs, wie aus der jüngsten Umfrage des Markit-Instituts unter 1000 Unternehmen hervorgeht. Der Einkaufsmanagerindex für die Privatwirtschaft fiel um 0,8 auf 54,9 Punkte. Das Barometer hielt sich aber den 16. Monat in Folge über der Wachstumsschwelle von 50 Zählern. Das Neugeschäft zog weiter an - und zwar so stark wie seit neun Monaten nicht mehr.

Markit-Ökonom Oliver Kolodseike hält jedenfalls die Daten für ermutigend: "Alles deutet daraufhin, dass die Konjunktur verlorenen Boden gut macht". Im zweiten Quartal war die deutsche Wirtschaft um 0,2 Prozent geschrumpft und hatte bei einigen Volkswirten die Sorge vor einem Abrutschen in die Rezession aufkommen lassen.

Dienstleister als Stütze

Das Barometer für die Industrie fiel nur leicht um 0,4 auf 52,0 Punkte. Ökonomen hatten einen stärkeren Rückgang auf 51,8 Zähler erwartet. Der Einkaufsmanagerindex für die Dienstleister sank um 0,3 auf 56,4 Punkte. Er bewegt sich damit noch immer auf recht hohem Niveau und nahe dem 37-Monatshoch vom Juli.

"Der Dienstleistungssektor macht einen Teil der Schwäche der Industrie wieder wett", sagte Kolodseike. Dies zeige sich beispielsweise im starken Anstieg der Neuaufträge.

Die noch im Frühjahr prognostizierte weitere Festigung des Aufschwungs im zweiten Halbjahr ist laut Bundesbank zwar wegen der Folgen des Ukraine-Konflikts und anderer Krisen weltweit infrage gestellt. Da jedoch die Binnenwirtschaft weiter anziehe und auch die Aussichten am Bau gut seien, zeichne sich keine "konjunkturelle Richtungsänderung" ab. Auch die Bundesregierung will vorerst an ihrer Prognose von 1,8 Prozent Wachstum für dieses Jahr festhalten.

Eurozonen-Indizes geben deutlicher nach

In der Eurozone verlor die Konjunktur überraschend deutlich an Schwung. Der Einkaufsmanagerindex für die Privatwirtschaft fiel im August Laut Markit um 1,0 auf 52,8 Punkte. Ökonomen hatten nur einen Rückgang auf 53,4 Zähler erwartet. Das Barometer hielt sich aber den 14. Monat in Folge über der Marke von 50 Zählern.

Die Daten signalisierten lediglich ein Wirtschaftswachstum für die Währungsunion von 0,3 oder 0,4 Prozent im Sommerquartal. "Das dürfte wohl zu schwach sein wird, um eine wirkliche Trendwende am Arbeitsmarkt zu bewirken", sagte Markit-Ökonom Rob Dobson. Bereits im August sei der moderate Jobaufbau der vergangenen Monate zum Stillstand gekommen.

Der Einkaufsmanagerindex für die Industrie gab um 1,0 auf 50,8 Punkte nach. Das ist der schlechteste Wert seit gut einem Jahr. Die Industriefirmen meldeten zudem die schwächsten Zuwächse bei Auftragseingang und Exportneugeschäft seit mehr als einem Jahr. Das Barometer für die Dienstleister gab um 0,7 auf 53,5 Punkte nach. Die Nachfrage zog allerdings spürbar an, was auf bessere Geschäfte hoffen lässt.

Quelle: ntv.de, wne/rts/DJ

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