Wirtschaft

Analysten waren pessimistischer Deutsche Produktion sinkt nicht so stark

Die Industrieproduktion sank im Februar um 0,5 Prozent.

Die Industrieproduktion sank im Februar um 0,5 Prozent.

(Foto: imago stock&people)

Lichtblick trotz Minuszeichen: Die deutschen Unternehmen drosseln ihre Produktion im Februar nicht so kräftig wie befürchtet. Die Experten erwarten nun für das erste Quartal einen leichten Anstieg des Bruttoinlandsprodukts.

Die Produktion im produzierenden Sektor Deutschlands hat sich im Februar stärker als erwartet entwickelt, wobei der deutliche Anstieg des Vormonats spürbar nach unten revidiert wurde. Nach Angaben des Bundeswirtschaftsministeriums sank die Produktion gegenüber dem Vormonat um 0,5 Prozent. Volkswirte hatten ein Minus von 1,8 Prozent prognostiziert.

Im Januar war der Output nach revidierten Angaben allerdings nur um 2,3 Prozent gestiegen. Ursprünglich war ein Zuwachs von 3,3 Prozent gemeldet worden. Beide Monate zusammen genommen lag das Produktionsniveau damit fast exakt so hoch wie prognostiziert. Gegenüber dem vierten Quartal ergibt sich im Durchschnitt der Monate Januar und Februar ein Anstieg von 2,0 Prozent.

Die Industrieproduktion sank im Februar um 0,5 Prozent, nachdem sie im Januar um 2,1 Prozent gestiegen war. Die Erzeugung von Vorleistungsgütern stieg um 0,1 (Vormonat: 0,6) Prozent, während die Produktion von Investitionsgütern um 1,0 Prozent zurückging. Im Januar war sie um 3,3 Prozent gestiegen. Die Konsumgüterproduktion ging um 1,1 Prozent zurück, nachdem sie im Januar um 2,2 Prozent zugenommen hatte.

Die Energieerzeugung wurde um 1,8 Prozent zurückgefahren, im Januar war sie um 2,6 Prozent gestiegen. Die Bauproduktion nahm dagegen um 1,3 (4,5) Prozent zu.

Nach Einschätzung des Wirtschaftsministeriums ist das produzierende Gewerbe "insgesamt recht positiv" in das Jahr 2016 gestartet, wenn auch die Produktionsniveaus in der Industrie durch brückentagebedingte Produktionsverlagerungen und im Baugewerbe wegen des milden Winters etwas überzeichnet sein dürften.

Laut Ministerium lag die Industrieproduktion im Durchschnitt der Monate Januar und Februar um 1,9 Prozent und die Bauproduktion um 4,7 Prozent über dem Durchschnitt des vierten Quartals 2015. "Sowohl für die Industrie- als auch für die Bauproduktion sind im ersten Quartal solide Zuwächse zu erwarten", prognostizierte das Ministerium.

Analysten äußern sich verhalten positiv

"Fasst man Januar und Februar zusammen, dann sieht das Ergebnis ganz ordentlich aus", sagte Andreas Scheuerle von der Dekabank: "Die Produktion ist deutlich nach oben gerichtet. Im ersten Quartal dürfte das Bruttoinlandsprodukt um rund 0,5 Prozent zulegen. Das wäre eine Beschleunigung gegenüber dem Jahresende. Allerdings: Das ist kein Selbstläufer, wie die sinkenden Auftragseingänge der Industrie zeigen. Die Probleme auf den globalen Absatzmärkten sind noch nicht gelöst. Das bleibt eine zähe Geschichte für die exportabhängige deutsche Wirtschaft."

Alexander Krüger vom Bankhaus Lampe sagt: "Die Produktion schrumpft weniger stark als befürchtet. Für das erste Quartal insgesamt sieht es damit recht freundlich aus - auch wegen der milden Witterung und der höheren Zahl an Arbeitstagen. Die Konjunktur bekommt Rückenwind von der Produktionsseite - anders als in der zweiten Jahreshälfte 2015. Das dürfte aber keine Blaupause für die folgenden Quartale sein, denn wir haben nach wie vor eine schwache Weltwirtschaft und einen schwachen Auftragseingang. Der Trend dürfte eher seit- als aufwärts gehen."

Quelle: ntv.de, wne/DJ/rts

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