Wirtschaft

Dezember-Rückgang ausgebügelt Deutsche Firmen fahren Produktion hoch

Ein Salzgitter-Mitarbeiter bearbeitet eine Stahlpfanne.

Ein Salzgitter-Mitarbeiter bearbeitet eine Stahlpfanne.

(Foto: dpa)

Die deutschen Unternehmen starten stark ins neue Jahr. Ihr Produktionsvolumen steigt im Januar stärker als von Experten erwartet. "Zum Jahreswechsel ist relativ viel Volatilität in den Daten", sagt eine Analystin.

Die deutschen Unternehmen haben ihre Produktion zu Jahresbeginn stärker als erwartet hochgefahren. Industrie, Energieversorger und Baubranche stellten zusammen 2,8 Prozent mehr her als im Vormonat, wie das Bundeswirtschaftsministerium mitteilte. Damit wurde der vor allem durch die Feiertage bedingte Dezember-Rückgang von 2,4 Prozent ausgebügelt.

Ökonomen hatten lediglich mit einem Anstieg von 2,5 Prozent gerechnet. "Alles in allem dürfte sich daher die Industriekonjunktur weiter beleben", erwartet das Ministerium angesichts positiver Unternehmensumfragen wie dem Ifo-Geschäftsklima und dem Einkaufsmanagerindex.

Die Industriebetriebe fuhren ihre Produktion um 3,7 Prozent nach oben. Dabei meldeten die Hersteller von Investitionsgütern wie Fahrzeugen und Maschinen mit 6,1 Prozent das kräftigste Plus. Allerdings fielen die Industrieaufträge zu Jahresbeginn mit 7,4 Prozent so stark wie seit acht Jahren nicht mehr. Grund dafür waren fehlende Großaufträge.

Die Bauunternehmen drosselten ihre Produktion um 1,3 Prozent. Bei den Energieversorgern gab es einen Rückgang von 0,7 Prozent.

Ökonomen zum deutschen Produktionsanstieg

Ulrike Kastens, Sal. Oppenheim: "Zum Jahreswechsel ist relativ viel Volatilität in den Daten. Mit dem Plus in der Industrieproduktion im Januar sind wir gut in das Quartal gestartet. Nach zwei schwachen Monaten besteht in der Bauwirtschaft auch noch Nachholbedarf. Insgesamt ist der Trend in Deutschland weiter aufwärtsgerichtet. Dies zeigen uns jedenfalls die aktuellen Stimmungsindikatoren. Risiken bestehen aber vor allem im Auslandsgeschäft. Daher bleiben wir bei unserer Wachstumsprognose von 1,4 Prozent."

Alexander Krüger, Bankhaus Lampe: "Die Produktion ist wieder in der Spur. Die Verzerrungen vom Dezember sind durch den hohen Zuwachs egalisiert. Von hier aus wird es wohl im Normaltempo weitergehen. Wichtige Stimmungsindikatoren signalisieren zwar etwas mehr, angesichts der vielen Risiken verbreiten sie aber zu viel Optimismus. Der Rückenwind für das Bruttoinlandsprodukt wird seitens der Industrie nach dem ersten Quartal 2017 deutlich nachlassen."

Quelle: ntv.de, wne/rts

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