Wirtschaft

Klage wegen Libor-Manipulation Deutsche Bank zahlt Millionenstrafe

Die Rechtsprobleme kosteten die Deutsche Bank in den vergangenen Jahren mehrere Milliarden Euro.

Die Rechtsprobleme kosteten die Deutsche Bank in den vergangenen Jahren mehrere Milliarden Euro.

(Foto: picture alliance / Boris Roessle)

Die Deutsche Bank kann offenbar eine weitere Rechtsstreitigkeit in den USA beilegen. Das Finanzinstitut zahlt demnach 80 Millionen Dollar wegen der Verwicklung in die Libor-Manipulation. Auch die HSBC und die Citigroup werden zur Kasse gebeten.

Die Deutsche Bank, HSBC und die Citigroup wollen eine Sammelklage in den USA wegen der Manipulation des Interbanken-Zinssatzes Libor mit einer Millionenzahlung beilegen. Das größte deutsche Finanzinstitut hat zugestimmt, 80 Millionen Dollar zu zahlen, wie aus den Unterlagen eines Bundesgerichts in Manhattan hervorgeht.

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Die Citigroup zahlt demnach 33,4 Millionen Dollar und die HSBC 18,5 Millionen Dollar. Richterin Naomi Reice Buchwald muss dies noch billigen, damit die Klage von Termingeschäfte-Händlern beigelegt werden kann. Die Deutsche Bank wie auch Citi haben bislang noch keine Stellungnahme abgegeben. Ein HSBC-Sprecher begrüßte die Lösung.

Hedgefonds und andere Investoren hatten die Großbanken beschuldigt, während der Finanzkrise von 2006 bis mindestens 2010 den Libor-Zins künstlich niedrig gehalten zu haben, um ihre Gewinne nach oben zu treiben. Vom Libor hängen weltweit direkt und indirekt Transaktionen an den Finanzmärkten im Wert von 450 Billionen Dollar ab. Wegen Manipulationen wurden weltweit bereits milliardenhohe Strafen verhängt.

Der Prozess um die Libor-Manipulation ist nur einer von vielen Rechtsstreitigkeiten, die die Deutsche Bank seit Jahren begleiten. Anfang 2017 hatte die Bank wegen der Verwicklung in einen russischen Geldwäsche-Skandal 630 Millionen Dollar zahlen müssen. Im Rechtsstreit mit dem US-Justizministerium um den Handel mit faulen Hypothekenpapieren verpflichtete sich das Institut zu Strafzahlungen und Entschädigungen von insgesamt 7,2 Milliarden Dollar. Zuletzt hatte sich die Deutsche Bank in einem weiteren Rechtskonflikt in den USA wegen Vorwürfen der Marktmanipulation im Devisenhandel auf einen Vergleich über eine Strafzahlung von 190 Millionen Dollar geeinigt.

Quelle: ntv.de, jgu/rts

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