Wirtschaft

Lobende Worte für eigenen Kunden Deutsche Bank traut Trump viel zu

Will für mehr Wachstum sorgen: Donald Trump.

Will für mehr Wachstum sorgen: Donald Trump.

(Foto: imago/UPI Photo)

Für den Chefvolkswirt der Deutschen Bank ist es denkbar, dass die US-Wirtschaft unter Donald Trump kräftig zulegen wird. Seine Begründung: Die "Regierung von Geschäftsmännern" werde schwaches Wachstum nicht tolerieren.

Die Deutsche Bank traut dem künftigen Präsidenten Donald Trump zu, für eine erhebliche Beschleunigung des US-Wachstums zu sorgen. Es sei vorstellbar, dass sich das Bruttoinlandsprodukt der weltgrößten Volkswirtschaft in den nächsten Jahren mehr als verdoppele, sagte Chefvolkswirt David Folkerts-Landau.

In Zahlen ausgedrückt: Im vergangenen Jahr dürfte das Plus Schätzungen zufolge bei 1,5 Prozent gelegen haben. Für das laufende Jahr erwartet die Bank, dass die US-Wirtschaft um 2,4 Prozent zulegen wird. 2018 könnten es dann 3,6 Prozent werden, so die Deutsche Bank.

Trump bedeute zwar eine höhere Unsicherheit, sagte Folkerts-Landau. Dass sei aber besser als der durchwachsene Status quo. "Das ist eine Regierung von Geschäftsmännern, die nicht ideologisch handeln werden", so der Ökonom. "Sie werden schwaches Wachstum nicht tolerieren."

Oberste Priorität für die Trump-Regierung wird laut Folkerts-Landau sein, der US-Wirtschaft über Steuersenkungen, Deregulierungen und mehr staatliche Ausgaben einen Schub zu verleihen. Deregulierungen erwartet der Chef-Volkswirt in der Finanzbranche, im Gesundheitssektor und in der Energiewirtschaft. "Wir werden einen flexibleren Ansatz sehen, Entscheidungen zu treffen", sagte der Ökonom.

Deutsche Bank lieh Trump Geld

Aus Unterlagen, die Trump im Wahlkampf vorlegen musste, geht hervor, dass der künftige US-Präsident bei der Deutschen Bank mit mindestens 180 Millionen Dollar in der Kreide steht. Der Betrag kann deutlich höher sein, da bei zwei Krediten unkonkret von einer Summe von "mehr als" 50 Millionen Dollar die Rede ist. Grundsätzlich fällt auf, dass die Darlehen relativ neu sind - sie stammen aus den Jahren 2012 und 2015 und laufen bis 2023 und 2024.

Die Deutsche Bank wollte sich in der Vergangenheit unter Verweis auf vertrauliche Kundenbeziehungen nicht zu den Zahlen äußern. Anderen Medienberichten zufolge ist die Bank seit 1998 an Trump-Krediten im Volumen von rund 2,5 Milliarden Dollar beteiligt. Auch diese Zahl lässt das Institut unkommentiert.

Im Dezember hatte die Deutsche Bank in den USA den Streit um faule Hypothekenpapiere beigelegt und sich mit dem US-Justizministerium in einem Vergleich darauf geeinigt, insgesamt 7,2 Milliarden Dollar zu zahlen. Die US-Behörden hatten in der Amtszeit von US-Präsident Barack Obama die Geschäftspraktiken heimischer und ausländischer Banken auf dem Hypothekenmarkt akribisch aufgearbeitet – und Finanzinstitute zu hohen Zahlungen verdonnert.

Quelle: ntv.de, jga/rts

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