Die Aktien von Wirecard setzen ihren Erholungskurs fort und steigen im SDax 2 Prozent auf 58,52 Euro erholt. Die Papiere des Zahlungsabwicklers waren seit Jahresbeginn bis Mitte Juni um 49 Prozent auf ein Rekordhoch von 60,90 Euro geklettert. Dann ging es fast 10 Prozent abwärts.

Und was ist der Auslöser? Zunächst hieß es, Analyst Sebastien Sztabowicz von der Investmentbank Kepler Cheuvreux habe für für Auftrieb gesorgt. Er lobte Wirecard als "fantastische Wachstumsstory" und sieht auch die Attacken von Leerverkäufern vor dem Aus. Mit seinem Kursziel von 80 Euro ist er nun der optimistischste unter den Analysten, die die Aktie beobachten. Er signalisiert damit weitere knapp 37 Prozent Spielraum nach oben.

Doch womöglich ist der wesentliche Grund für die jüngsten Kursgewinne ein anderer: Übernahmefantasie.

Die Aktien des Konkurrenten Worldpay gewinnen nämlich in London rund 13 Prozent, nachdem das Management das Gesprächsinteresse von Vantiv Inc. und JPMorgan Chase bestätigt hat. Ob es zu einem formellen Gebot kommen werde, sei aber offen, ließ Worldpay verlauten.

"Die Tragweite kann nicht überschätzt werden", sagt ein Händler: "Denn hier zeigt sich klar, dass klassische Banken digitale Kompetenz und Infrastruktur zukaufen müssen". Daher sei auch bei Wirecard und anderen Unternehmen des Sektors mit weiterer Übernahmefantasie zu rechnen.