Freitag, 21. Juli 2017Der Börsen-Tag

Mit Max Borowski
17:39 Uhr

Dax schließt mit allen Werten - bis auf einen - im Minus

DAX
DAX 18.161,01

Starker Euro, noch ein Skandal um die Autobauer, Türkei-Krise, durchwachsene Quartalszahlen: Auf dem hohen Niveau, auf dem sich die Aktienmärkte derzeit befinden, ist das eine explosive Mischung.

  • Der Dax beendet den Handelstag mit einem dicken Minus von 1,7 Prozent bei 12.237 Punkten. Zwischenzeitlich hatte er ein Drei-Monats-Tief bei  12.196 Punkten markiert. TecDax und MDax weisen einen Verlust von 0,7 beziehungsweise 1,2 Prozent aus.
  • Auch an der Wall Street dominiert die Farbe Rot: Der Dow Jones notiert am Nachmittag bei 21,532 Punkten, 0,4 Prozent im Minus. Der Nasdaq 100 bei 5902 Punkten mit einem Verlust von 0,3 Prozent und der S&P 500 sinkt um 0,2 Prozent bei 2467 Punkten.
  • Kursgewinner gab es an diesem Tag im Dax nur einen: Vonovia rettete sich mit einem minimalen Plus von 0,1 Prozent über die Ziellinie.
  • Maßgeblich zum Dax-Verlust beigetragen haben die Autowerte: VW mit knapp 3,9 Prozent Verlust, Daimler mit einem Minus von 2,3 Prozent und BMW mit minus 2,5 Prozent.
  • Schlusslicht im deutschen Leitindex waren allerdings Infineon, die nach einer Herabstufung 4,5 Prozent abgaben.
17:02 Uhr

Wie weit kann der Euro noch steigen?

Euro / US-Dollar
Euro / US-Dollar 1,07

Am Morgen stieg der Euro zeitweise bis auf 1,1677 US-Dollar und damit den höchsten Stand seit August 2015. Im Tagesverlauf gab die Gemeinschaftswährung dann nur einen kleinen Teil der Gewinne wieder ab und stand am Nachmittag bei 1,1659 Dollar.

  • Einige Experten erklären den Anstieg um fast zwei Cent seit gestern Nachmittag mit gelassenen Aussagen von EZB-Präsident Mario Draghi zum Wechselkurs. Obwohl der Euro bereits seit Wochen tendenziell gestiegen sei, habe Draghi "nicht das geringste Anzeichen von Nervosität gezeigt", sagte Antje Praefcke, Devisenexpertin bei der Commerzbank. Viele Marktbeobachter hatten damit gerechnet, dass Draghi versucht, den die Währung gezielt zu schwächen.
  • Wie geht es nun weiter? Manche argumentieren, der Euro könne auf bis zu 1,20 Dollar steigen. Nach Meinung der ING ist das aber unwahrscheinlich. Die niederländische Bank begründet ihre Ansicht damit, dass Draghi Angst vor ungewollt steigenden Zinsen in der Eurozone geweckt habe.
  • Eine Aufwertung über 1,1714 Dollar im dritten Kalenderquartal sei aufgrund der Dollar-Schwäche aber durchaus denkbar, so ING. An der politisch bedingten Schwäche der US-Währung könne die EZB nämlich nicht viel ändern.
16:27 Uhr

Microsoft im Minus - droht neue Korrektur bei Tech-Werten?

Microsoft
Microsoft 409,42

Die Microsoft-Papiere gaben trotz positiver Zahlen 0,4 Prozent nach.

  • Der Technologiesektor hatte zuletzt -  nach zwischenzeitlichen starken Einbrüchen - besonders stark zugelegt, weil Investoren auf der Suche nach Wachstumspapieren ihr Geld hier anlegen.
  • "Wenn die Tech-Geschäftsberichte enttäuschen, könnte dies eine Korrektur auslösen", sagte Kinahan. In der kommenden Woche stehen die Zahlen von weiteren Branchengrößen wie Amazon, Alphabet und Facebook an.

 

16:07 Uhr

Dax fällt auf Drei-Monats-Tief

Mit einem Ausverkauf bei den Autowerten gerät der Dax massiv unter Druck.

In der Spitze sank der Dax bis zum Nachmittag um 1,8 Prozent auf 12.225 Punkte und notierte damit auf dem Niveau vom April dieses Jahres. Sein am 20. Juni aufgestelltes Rekordhoch von 12.951 Punkten unterschreitet er nun um gut über fünf Prozent.

Analysten machten den hohen Euro für die Verkaufswelle mitverantwortlich. Doch auch der kleine Verfall und die Diskussion um die Zukunft des Diesels habe den Aktien zugesetzt. "Und dann sind da noch die politischen Probleme - von US-Präsident Donald Trump bis zur Türkei", erklärte ein anderer Börsianer. Da liege es auf der Hand, dass die Anleger zum Wochenschluss ihre Positionen reduzierten.

15:55 Uhr

Auch Wall Street startet mit Verlusten

Die letzten Geschäftszahlen der Börsenschwergewichte fielen eigentlich positiv aus: Microsoft glänzte, GE schnitt immerhin etwas besser ab als prognostiziert.

  • Dennoch: Die US-Börsen starten im Minus: "Bis jetzt ist die Berichtssaison gut gelaufen, und die Chefs malen ein rosiges Bild. Viele Leute nehmen nun Gewinne mit und positionieren sich neu", sagte J.J. Kinahan, Chefstratege bei TD Ameritrade.
  • Der Dow-Jones-Index der Standardwerte eröffnete mit einem Minus von 0,3 Prozent bei 21.555 Punkten. Der breiter gefasste S&P-500 verlor 0,2 Prozent auf 2469 Zähler. Der Index der Technologiebörse Nasdaq gab 0,14 Prozent auf 6380 Stellen nach.
15:30 Uhr

Hochtief rutscht ans MDax-Ende

Hochtief
Hochtief 98,90

Bei Hochtief stand ein Kursrückgang von 5,33 Prozent zu Buche, was die Aktien des Baukonzerns zum größten MDax-Verlierer machte. Mit dem Interesse der spanischen Hochtief-Mutter ACS am Autobahnbetreiber Abertis erhielt die Übernahmefantasie rund um den deutschen Baukonzern einen Dämpfer. Zusätzlich belastete ein verhaltener Analystenkommentar des Investmenthauses Kepler Cheuvreux.

Mehr dazu lesen Sie hier.
15:18 Uhr

Ölpreis dreht ins Minus

Einer Einschätzung des Analysehauses Petro-Logistics zufolge dürfte die Organisation erdölexportierender Länder (Opec) trotz einer beschlossenen Förderkürzung mehr Rohöl zu Tage fördern. Am Ölmarkt drehten die Preise für Rohöl, die vielen Anleger als Indikator für die konjunkturelle Entwicklung gelten, nach Veröffentlichung des Berichts sichtbar ins Minus.

Rohöl (Brent)
Rohöl (Brent) 89,36

 

14:36 Uhr

Bei General Electric bricht der Gewinn ein

Analysten hatten allerdings Schlimmeres kommen sehen:

  • Im zweiten Quartal hat GE deutlich weniger verdient als im Vorjahreszeitraum. Gleichwohl übertraf das Unternehmen die Erwartungen der Analysten. Die Aktie steigt im vorbörslichen Handel in den USA.
  • Unter dem Strich verdiente GE im Dreimonatszeitraum per Ende Juni 1,2 Milliarden US-Dollar nach 2,7 Milliarden im Vorjahreszeitraum. Das bereinigte Ergebnis je Aktie betrug 28 nach 51 Cent zuvor.
  • Der Umsatz reduzierte sich um 12 Prozent auf 29,6 Milliarden Dollar. Die Marge im Industriegeschäft betrug 13,2 Prozent, 10 Basispunkte mehr als im Vorjahreszeitraum.
14:08 Uhr

"Kurskorrektur im Dax könnte Wochen weitergehen"

Rekordjagd oder Kurskorrektur? Daniel Saurenz von Feingold Research gibt einen zurückhaltenden Einblick:

  • "Der Mix aus sehr starkem Euro, und einem knapp unterhalb der 13.000 schlicht teuren Markt und dem üblichen Sommerloch drücken den Dax ein gutes Stück unter sein Rekordhoch und die Korrektur könnte in den kommenden Wochen noch weitergehen. Der Dax hatte binnen 15 Monaten 4.000 Punkte drauf gepackt, die erst und einmal verarbeitet werden müssen", kommentiert Saurenz.
    Daniel Feingold ist Analyst bei Feingold Research in Frankfurt.

    Daniel Feingold ist Analyst bei Feingold Research in Frankfurt.

    (Foto: Saurenz/Feingold Research)

  • Weder die Konjunkturlage in den USA, Trumps Nicht-Reformen noch die pure Aktienbewertung zwängen den Dax über 13.000 Zähler. "Im Gegenteil - Zwischenstände im Sommer unterhalb der 12.000 sollten niemand schocken und wurden etwas Luft aus dem Aktienmarkt lassen", so Saurenz weiter.
  • "Das Problem - speziell in den USA hat eine Korrektur noch nicht gestartet, dort müssen die Leitindizes ebenfalls ein Stück tiefer und ausatmen", sagt Saurenz. Dies würde den Dax zusätzlich belasten. Am Ende sei nicht blinde Trendfolge sinnvoll für Investoren sondern kluges Berücksichtigen von Stimmung und Psychologie. "Und die Stimmung war zuletzt zu gut."
13:30 Uhr

Kartell-Verdacht schickt Auto-Aktien in Keller

Wenn sich als wahr herausstellt, was der "Spiegel" berichtet, kommt auf alle großen deutschen Autobauer Riesenärger zu.

Die Konzerne sollen über Jahre in "Arbeitskreise" Absprachen zu Dingen technischen Details für Cabriodächer, Lieferanten, Kosten für Bauteile und Abgasreinigung abgesprochen haben. Daimler und VW haben demzufolge bereits Selbstanzeige eingereicht.

Den Anlegern können diese Neuigkeiten nicht gefallen. Die Autowerte notierten schon zuvor im Minus und geben nun abermals nach.

VW Vorzüge
VW Vorzüge 120,10
Mercedes-Benz
Mercedes-Benz 74,36

BMW
BMW 106,40

Hier geht's zum ausführlichen Bericht.

12:58 Uhr

Luxusuhren bescheren Swatch Gewinnanstieg

Der Uhrenhersteller Swatch hat im ersten Halbjahr in den richtigen Takt zurückgefunden.

  • Dank einer anziehenden Nachfrage nach Luxusuhren und Schmuckstücken stieg der Umsatz in der Zeit von Januar bis Juni um 1,2 Prozent auf 3,759 Milliarden Franken
  • Neben den bekannten Plastikuhren gehören auch Nobelmarken wie Blancpain, Omega oder Glashütte zu Swatch-Sortiment. Der Gewinn kletterte auf 269 (Vorjahr: 251) Millionen Franken.
  • Swatch äußerte sich zuversichtlich für die zweite Jahreshälfte. Bei allen Marken habe im Juli das Wachstum angezogen und sich in den ersten Wochen des Monats Juli beschleunigt - am ausgeprägtesten im Prestige- und Luxussegment.eben.
12:38 Uhr

Euro hält Dax im Schach

Die wichtigsten Marktdaten zur Mittagszeit im Überblick:

DAX
DAX 18.161,01

Der deutlich gestiegene Eurokurs bestimmt weiterhin das Geschehen. Gegen Mittag verliert der Dax 0,21 Prozent auf 12 421,09 Punkte. Auf Wochensicht steuert der Dax damit auf einen deutlichen Verlust von über anderthalb Prozent zu.

Für den MDax der mittelgroßen deutschen Unternehmen geht es 0,27 Prozent auf 24.790,07 Punkte nach unten. Der Technologiewerte-Index TecDax verliert 0,10 Prozent auf 2289,52 Zähler. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 sinkt um 0,26 Prozent auf 3490,34 Punkte.

Der Euro hält seine spektulären Vortagsgewinne weiter und notiert bei 1,1640 US-Dollar.

12:10 Uhr

VW-Chef Müller beklagt "Kampagne"

VW-Chef Müller sagt, die neuen Diesel-Motoren seien "sehr gut". Gegenteilige Meinungen in Politik, Wissenschaft und Medien sieht er als "Kampagne".

VW-Chef Müller sagt, die neuen Diesel-Motoren seien "sehr gut". Gegenteilige Meinungen in Politik, Wissenschaft und Medien sieht er als "Kampagne".

(Foto: dpa)

Keine guten Nachrichten für Volkswagen heute: Die EU-Kommission macht Druck, dass Grenzwerte für die Luftverschmutzung auch in Deutschland zum Einhalten da sind und knöpft sich speziell den VW-Konzern wegen dessen Handling des Abgasskandals vor.

  • Anleger strafen mit einem Prozent minus ab.
  • Volkswagen-Konzernchef Müller kann das alles nicht nachvollziehen: Er sieht eine "Kampagne" gegen Dieselfahrzeuge. "Die gegen den Dieselmotor laufende Kampagne ist heftig, der Marktanteil des Diesels rückläufig", sagte der VW-Chef der "Neuen Zürcher Zeitung".
  • "Ich plädiere für eine sachliche, ausgewogene Diskussion", so Müller. Sein Argument: Die neuesten Diesel-Generationen seien "sehr gut", vor allem beim Ausstoß des klimaschädlichen Kohlendioxid-Gases (CO2).

Währenddessen ...

... startet Konzerntochter Audi eine freiwillige Rückrufaktion für bis zu 850.000 Diesel-Fahrzeuge mit den Abgas-Grenzwerten Euro 5 und Euro 6 in Europa und weiteren Märkten. Die Autos sollen demnach ein kostenloses Software-Update bekommen.

Audi wolle mit dem Update dazu beitragen, die Stickoxid-Emissionen in den Innenstädten zu reduzieren und so auch möglichen Fahrverboten entgegenwirken, erklärte Audi. Der Rückruf gilt demnach auch für Modelle von VW und Porsche, die mit baugleichen Motoren ausgestattet sind.

11:51 Uhr

Europäer enttäuschen bei Bilanzsaison bisher

Zum Wochenausklang eine kleine Zwischenbilanz:

  • Bislang haben in den USA 10 Prozent der Unternehmen berichtet, 16 Prozent in Europa und 8 Prozent in Japan.
  • Im Vergleich zum ersten und zum vierten Quartal habe nur noch ein geringerer Teil die Erwartungen schlagen können, sagt Aktienstratege Emmanuel Cau.
  • Auch sehe Europa nicht gut im Vergleich zu den USA aus: So hätten im S&P-500 rund 78 Prozent der Unternehmen die Erwartungen geschlagen. m Stoxx-600-Index sei dies nur bei 45 Prozent der Fall gewesen. Besonders enttäuschend hätten sich hier bisher die Industriewerte entwickelt.
  • Bei ihren Ausblicken zeigten sich die Unternehmen zwar entspannt im Vergleich zum Vorjahr, so Cau. Dies reiche jedoch nicht mehr, um für weiter erhöhte Schätzungen oder Hochstufungen zu sorgen. Dafür wirkten die Basiseffekte im zweiten Halbjahr zuwenig unterstützend angesichts der hohen Erwartungen.
11:25 Uhr

K+S will sich mit thüringischer Gemeinde versöhnen

Mehr als zehn Jahre lange kämpften der inzwischen verstorbene Bürgermeister Werner Hartung und die Gemeinde Gerstungen gegen die K+S-Abwässer.

Mehr als zehn Jahre lange kämpften der inzwischen verstorbene Bürgermeister Werner Hartung und die Gemeinde Gerstungen gegen die K+S-Abwässer.

(Foto: imago stock&people)

K+S und die thüringische Gemeinde Gerstungen wollen ihre fast zehn Jahre langen Auseinandersetzungen über die Abwasserentsorgung des Salz- und Düngemittelherstellers beilegen. Die laufenden Gespräche, die beide Seiten als "vielversprechend" bezeichneten, sollen mit einem Vergleich abgeschlossen werden.

  • Gerstungen hatte K+S vorgeworfen, von 1999 bis 2007 insgesamt 9,5 Millionen Kubikmeter Salzlauge in unterirdische Gesteinsschichten der Gerstunger Mulde versenkt zu haben. Die wasserrechtliche Erlaubnis für K+S erteilte damals das Thüringer Landesbergamt, Gerstungen hatte aber die Besorgnis, dass dabei eine mögliche Schädigung des Grundwassers nicht ausreichend berücksichtigt wurde.
  • Die Gemeinde erstattete Strafanzeige gegen Vorstand und Aufsichtsrat von K+S sowie gegen Mitarbeiter der thüringischen Behörden, unterlag aber in letzter Instanz.
11:06 Uhr

EZB dürfte Inflationsziel über Jahre verfehlen

Die Europäische Zentralbank wird Experten zufolge ihr Inflationsziel noch mehrere Jahre verfehlen.

  • Nach einer Umfrage unter professionellen Beobachtern der Geldpolitik kommen die Euro-Wächter erst 2022 mit einer Inflationsrate von 1,8 Prozent der angestrebten Marke von knapp zwei Prozent wieder näher, wie die EZB mitteilte.
  • Ihre Schätzungen für das Wachstum des Eurozonen-BIP hoben die EZB-Beobachter dagegen für dieses Jahr sowie für 2018 und 2019 etwas an.
  • Die regelmäßigen Expertenumfragen der EZB sind ein wichtiger Faktor für die Ausrichtung ihrer Geldpolitik.
10:49 Uhr

Warnung vor massiven Kursstürzen bei Einzelwerten

Lufthansa
Lufthansa 6,70

Gestern Lufthansa, heute Philips Lightning, morgen ... ?

  • Massive Kursverluste bei einzelnen Aktien in Reaktion auf Quartalszahlen sind in dieser Berichtssaison kein Einzelfall - in den kommenden Wochen könnten sie sich sogar noch häufen. Anleger sollten daher auf Fälle wie die Kurseinbrüche von bis zu 7 Prozent bei Lufthansa oder Philips Lighting vorbereitet sein.
  • Denn wie die Analysten von JP Morgan in einer ersten Auswertung der Berichtssaison festgestellt haben, werden Anleger angesichts der hohen Aktienbewertung immer intoleranter: "Unternehmen, die die Schätzungen verfehlen, werden dieses Quartal aggressiver abverkauft als in der vergangenen Berichtssaison", stellt Aktienstratege Emmanuel Cau fest.
10:32 Uhr

Metro-Nachfolger setzen auf Türkei-Investitionen

An Investitionen deutscher Firmen in der Türkei sei unter den gegenwärtigen Umständen "kaum zu denken", hatte der Außenhandelschef des DIHK gestern noch gesagt. Unternehmen erwarten einen drastischen Einbruch des deutsch-türkischen Handels.

Einen ganz anderen Ton schlagen die Metro-Nachfolgekonzerne an:

  • "Unser Marktanteil in der Türkei wächst", sagte eine Sprecherin der Holding Ceconomy, zu der Europas größter Elektronikhändler Media-Saturn gehört. "Wir investieren unverändert in unser Engagement vor Ort."
  • Der Handelsriese Metro beobachtet einem Sprecher zufolge "die wirtschaftlichen und politischen Entwicklungen vor Ort sehr genau". Metro sehe Möglichkeiten, sich in der Türkei "noch weiter zu entwickeln". Der Düsseldorfer Konzern ist seit 1990 in der Türkei vertreten.
Neue Metro (VZ)
Neue Metro (VZ) 5,95
Ceconomy
Ceconomy 2,16

10:11 Uhr

Siemens trennt sich von Russland-Beteiligung

Siemens-Turbinenwerk in Berlin

Siemens-Turbinenwerk in Berlin

(Foto: picture alliance / dpa)

Nach dem Debakel um mehrere sanktionswidrig auf die Krim gelangte Gasturbinen greift Siemens-Chef Kaeser durch.

  • Siemens werde sich von seiner Minderheitsbeteiligung an der russischen Ingenieurfirma Interautomatika trennen, gab das Unternehmen bekannt.
  • Siemens hat nach eigenen Angaben glaubhafte Informationen erhalten, dass alle vier im Sommer 2016 für das Projekt Taman in Südrussland gelieferten Gasturbinen lokal modifiziert und rechtswidrig, entgegen klarer vertraglicher Vereinbarungen, auf die Krim gebracht worden seien. "Dieses Vorgehen stellt einen eklatanten Bruch der Lieferverträge mit Siemens, des Vertrauens und der EU-Regularien dar."
10:05 Uhr

Das Wichtigste aus der Zahlenflut

Osram gibt heute keinen Geschäftszahlen bekannt. Wird aber von den Anlegern ans Dax-Ende verbannt, weil Konkurrent Philips Probleme meldet.

Osram gibt heute keinen Geschäftszahlen bekannt. Wird aber von den Anlegern ans Dax-Ende verbannt, weil Konkurrent Philips Probleme meldet.

(Foto: picture alliance / dpa)

Eine derartige Zahlenflut wie gestern steht heute nicht an. Dennoch gibt es wieder viel zu tun für die Analysten und Anleger:

  • Bei Valeo sind die Zahlen durchwachsen ausgefallen. So sind die Umsätze für Jefferies grob wie erwartet reingekommen. Dem Markt reicht dies nicht, er drückt die Aktien um 3,6 Prozent.
  • Selbst bei Faurecia reichen als sehr gut bezeichneten Geschäftszahlen nur für 0,5 Prozent Plus.
  • Die Titel des Kugellagerherstellers SKF steigen hingegen 1,2 Prozent, obwohl das Unternehmen von einer schwächeren Nachfrage in Europa ausgeht.
  • Bei Philips Lighting kommen weder Cashflow noch Umsatzschwund gut an: Der Osram-Konkurrent wandelt zum Wochenschluss auf den Spuren der Lufthansa am Vortag, die Papiere brechen um 6,8 Prozent ein. Auch Osram werden davon in Mitleidenschaft gezogen und verlieren 1,2 Prozent.
  • Die Vodafone Group hat zwar im ersten Quartal ihres Geschäftsjahres einen Umsatzrückgang verzeichnet. An der Prognose für das Gesamtjahr rüttelt das Unternehmen aber nicht. Die Titel steigen um 1,7 Prozent.
  • Bei Sartorius aus dem TecDAX werden die Geschäftszahlen als enttäuschend beschrieben. Vor allem der Ordereingang liege deutlich unter Erwartung. Entsprechend fallen die Aktien um über 5 Prozent.
09:32 Uhr

Was treibt den Euro so plötzlich an?

Die EZB und ihr Chef Mario Draghi haben den gestern zunächst auf eine Berg- und Talfahrt geschafft. Nach dem Zinsentscheid legte die Gemeinschaftswährung zunächst zu, rutschte zum Fixing am Nachmittag in die Verlustzone und schoss schließlich förmlich in die Höhe auf ein Zweijahreshoch.

Auf hohem Niveau bleibt die Gemeinschaftswährung heute auch zunächst: Zuletzt stand der Kurs bei 1,1644 Dollar.

Was trieb den Euro gestern an?

Experte Dirk Gojny von der National-Bank erklärte die Entwicklung mit einer Kursschwäche des US-Dollar, verursacht durch das anhaltende Regierungschaos in den USA. Außerdem waren zuletzt US-Konjunkturdaten erneut schwach ausgefallen.

Experte Ric Spooner vom britischen Handelshaus CMC Markets erklärte die aktuelle Euro-Stärke aber auch mit Äußerungen der EZB. Zwar hatte Notenbankchef Mario Draghi am Vortag klargestellt, dass der EZB-Rat einig gewesen sei, keine Angaben zu einem Zeitpunkt einer möglichen Änderung bei den Wertpapierkäufen zu machen. Nach Einschätzung von Spooner interpretierte der Markt die Aussagen aber auch dahingehend, dass die Notenbank in den kommenden Monaten über Änderungen des Anleihekaufprogramms diskutieren werde und eine Begrenzung der Käufe schon Anfang kommenden Jahres wahrscheinlich sei.

Euro / Dollar
Euro / Dollar 1,07

 

09:16 Uhr

Starker Euro vermiest Dax den Handelsstart

Der steigende Euro bremst den Aktienmarkt aus. Der deutsche Leitindex Dax verlor am Freitag zum Börsenstart 0,2 Prozent auf 12.428 Punkte. Händler führten das Minus auf den Höhenflug des Euro zurück, der sich weiter verteuerte und mit 1,1677 Dollar so viel kostete wie zuletzt vor zwei Jahren.

  • Eine starke Gemeinschaftswährung macht Waren aus der Euro-Zone im Welthandel teurer und belastet vor allem die exportorientierten deutschen Unternehmen.
  • Größter Verlierer im Dax waren Infineon, nachdem Analysten von Exane BNP Paribas die Titel des Halbleiterkonzerns zurückgestuft hatten. Sie rutschten um 1,5 Prozent ab.

Zur Entwicklung des Euro gleich mehr an dieser Stelle.

09:11 Uhr

Still ruht der Ölmarkt

Die Ölpreise sind am Freitag leicht gesunken. Ein Barrel der Nordseesorte Brent zur Lieferung im September kostete zuletzt 49,27 US-Dollar. Das waren drei Cent weniger als am Vortag. Der Preis für WTI fiel um zwei Cent auf 46,90 Dollar. Marktbeobachter sprachen von einem impulsarmen Handel.

Im Verlauf der Woche hatte ein überraschend starker Rückgang der US-Ölreserven den Ölpreisen Auftrieb verliehen und der Brent-Preis war zeitweise über die Marke von 50 Dollar gestiegen.

08:58 Uhr

Eurokurs bestimmendes Thema in Asien

Nikkei
Nikkei 37.934,76

Zum Handelsstart in Deutschland noch ein kurzer Blick auf das Marktgeschehen in Asien:

  • Dort haben sich die Börse zum Wochenschluss kaum vom Fleck bewegt. Im Fokus lag der Devisenmarkt mit dem Euro. Grund waren Spekulationen auf ein baldiges Ende der Geldschwemme in der Euro-Zone.
  • Der steigende Yen belastete die japanischen Börsen etwas. Exportwerte standen zum Teil auf den Verkaufszetteln der Anleger. So verbilligten sich etwa die Papiere von Toyota um 0,4 Prozent. Insgesamt sei aber nicht mit anhaltendem Druck auf die Kurse zu rechnen, sagten Analysten.
  • Der 225 Werte umfassende Nikkei-Index ging 0,2 Prozent niedriger bei 20.099 Punkten aus dem Handel. Der MSCI-Index für asiatische Aktien außerhalb Japans verlor 0,1 Prozent. Insgesamt stützten weltweites Wirtschaftswachstum und ordentliche Geschäftsprognosen von Unternehmen die Aktienmärkte, sagte Tatsushi Maeno, Marktstratege von Okasan Asset Management.
07:47 Uhr

Händler erwarten gemächlichen Wochenausklang

Liebe Leser, die Handelswoche nähert sich dem Ende. Und genauso, wie derzeit in Politik und Sport wenig los ist, dürfen sich auch Anleger auf einen ruhigen Wochenausklang einstellen. Der Terminkalender ist nämlich reichlich dünn bestückt.

  • DAX
    DAX 18.161,01
    Lediglich der Siemens-Rivale General Electric legt seine Quartalsbilanz vor.
  • Auch der Telekomanbieter Vodafone lässt sich in die Bücher blicken.
  • Aus dem Technologieindex TecDax berichtet der Krankenhausdienstleister Sartorius über das Quartal.
  • Vonseiten der Konjunktur werden keine Daten erwartet.

Gestern hatte der Dax nach einer Berg- und Talfahrt wegen der Zinsentscheidung der Europäischen Zentralbank unverändert bei 12.447,25 Punkten geschlossen. In den USA beendete der Dow Jones den Handelstag 0,1 Prozent tiefer bei 21.611 Punkten. In Tokio gab der Nikkei am Freitag um 0,2 Prozent auf 20.111 Zähler nach.

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