Donnerstag, 06. Juli 2017Der Börsen-Tag

Heute mit Diana Dittmer
18:40 Uhr

US-Lagerbestände gesunken - Ölpreise steigen

Der Ölpreis macht plötzlich die Biege nach oben. Aber warum? Ganz einfach: Weil die Öllagerbestände der USA überraschend stark gesunken sind.

Laut der wöchentlich vermeldeten Daten betragen die Lagerbestände in den USA 502,9 Millionen Barrels. Das sind 6,3 Mio Barrel weniger als vor einer Woche. Erwartet worden war ein Rückgang um lediglich zwei Millionen Barrel.

Die Nordsee-Sorte Brent verteuert sich zeitweise um 2,9 Prozent auf 49,18 Dollar. US-Leichtöl WTI klettert sogar um 3,1 Prozent auf 46,53 Dollar.

17:47 Uhr

Steigende Bundrendite - Dax schließt im Minus

Dax
Dax 17.737,36

Der deutsche Aktienmarkt hat sich im späten Handel zwar etwas von der Wall Street nach oben tragen lassen, für den Sprung in den grünen Bereich hat es jedoch nicht gereicht.

Der Dax schließt 0,58 Prozent niedriger bei 12.381 Punkten.

Gewissermaßen einen "Start-Ziel-Sieg" legten die deutschen Banken hin: Commerzbank und Deutsche Bank verteidigten über den gesamten Handelstag die Dax-Spitze. Am Ende nehmen sie 3,3 bzw. 2,0 Prozent Plus mit in den Feierabend.

Commerzbank
Commerzbank 13,38

Der MDax verliert bis Handelsschluss 0,7 Prozent auf 24.557,08 Zähler. Nur der TecDax schlägt sich etwas besser: Er geht mit einem Minus von lediglich 0,4 Prozent und 2213 Punkten in den Feierabend.

Warum sich die Anleger rar gemacht haben? Ihnen bereiten die anziehenden Marktzinsen wachsende Sorge.

Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen ist über die psychologisch wichtige 0,5-Prozenthürde gestiegen. Bei Börsenschluss liegt sie bei 0,57 Prozent - das ist der höchste Stand seit Anfang 2016.

Analysten sehen sogar Aufwärtspotenzial bis auf 70 oder sogar 80 Basispunkte. "Was die Aktienmärkte verunsichert, ist die Schnelligkeit des Renditeanstiegs", sagt ein Händler.

Eon
Eon 12,38

Zu den Hauptverlierern am deutschen Aktienmarkt gehören deshalb - allen voran - auch die Versorger: RWE verlieren 1,1, Eon 1,8 Prozent. Der Sektor leidet unter den höheren Marktzinsen genau wie Immobilienwerte. "Versorger gehören zu den Hauptverlierern steigender Zinsen aufgrund ihrer hohen Verschuldung", sagt ein Händler.

Unter den Immobilienwerten geben etwa Vonovia 1,0 Prozent nach und LEG 1,9 Prozent. Die guten Zeiten sind offenbar vorbei. Der Sektor war in den vergangenen Jahren einer der Hauptprofiteure der Niedrigzinspolitik der Notenbanken!

Der Dow-Jones-Index notiert zuletzt nur noch mit 0,3 Prozent im Minus bei 21.396 Punkten.

17:29 Uhr

"The trend is your friend" - Swiss Re wird ethisch

Swiss Re
Swiss Re 100,45

Ethisch korrekt investieren liegt voll im Trend. Großinvestoren achten zunehmend darauf, wie nachhaltig Unternehmen agieren. Das gilt auch für Swiss Re.

Der Rückversicherer will sein komplettes Portfolio neu nach ethisch-basierten Indizes ausrichten. Betroffen ist eine gewaltige Anlagesumme: 130 Milliarden Dollar Finanzanlagen werden künftig streng nach ethischen Standards investiert.

Die vor einem Jahr begonnene Ausrichtung an ökologischen und sozialen Gesichtspunkten sowie an der Art der Unternehmensführung sei bereits zu 90 Prozent abgeschlossen, sagte Anlagechef Guido Fürer.

Der Konzern aus Zürich orientiert sich dabei an den Vorgaben des Indexanbieters MSCI, der Indizes bereitstellt, die auf sogenannten ESG-Kriterien (Environmental, Social, Governance) basieren.

16:56 Uhr

US-Dienstleister überraschen positiv

Nach durchwachsenen Jobdaten überzeugen die nächsten Daten aus den USA umso mehr: Die US-Dienstleister haben ihr Wachstumstempo im Juni überraschend hochgefahren.

Der Index für den Service-Sektor steigt um 0,5 auf 57,4 Punkte. Das geht aus der Firmenumfrage des Institute for Supply Management (ISM) hervor.

Bei mehr als 50 Zählern signalisiert das Barometer Wachstum. Ökonomen hatten mit einem Rückgang auf 56,5 Zähler gerechnet. Die Unternehmen stellten zwar weniger Mitarbeiter ein als zuletzt, sammelten aber verstärkt Aufträge ein.

Die Finanzmärkte ließ das jedoch kalt.

Sie sind derzeit vor allem auf die steigenden Zinsen an den Anleihemärkten fokussiert.

16:06 Uhr

Schwache US-Daten drücken Dow Jones

Es kommt wie erwartet: Die Anleger an den US-Börsen suchen wegen durchwachsener Konjunkturdaten das Weite. "Unterm Strich sind die Zahlen gar nicht so schlecht", versucht Analyst Naeem Aslam vom Finanzdienstleister Think Markets die Zahlen einzuordnen. Nun, das habe ich um 14:55 Uhr auch schon vergeblich versucht ...

Der Dow-Jones-Index befindet sich trotzdem auf dem Rückzug. Er verliert 0,5 Prozent auf 21.363 Punkte. Der breiter gefasste S&P-500 verliert 0,6 Prozent auf 2416 Zähler.

Auch bei Tesla geht es erwartungsgemäß abwärts. Die Papiere notieren fast drei Prozent niedriger. Zur Erinnerung: Das Tesla-Modell S hat bei Sicherheitstests nicht die besten Noten bekommen. Am Mittwoch hatten Tesla-Aktien auch schon rund sieben Prozent verloren.

Auch die Aktien des Mischkonzerns General Electric notieren 1,5 Prozent schwächer. Die EU-Kommission beschuldigt GE, bei der Übernahme von LM Wind falsche Angaben gemacht zu haben.

15:46 Uhr

Jungheinrich macht Anlegern Freude

Jungheinrich
Jungheinrich 35,76

Die Börse macht heute wenig Spaß, dafür gibt es hier und da aber auch Lichtblicke. Auf Wochensicht überzeugen zum Beispiel die Papiere des MDax-Unternehmens Jungheinrich. Während der MDax 0,3 Prozent nachgab, konnten sie um rund fünf Prozent zulegen.

Laut einer Studie der Privatbank Hauck & Aufhäuser hat der Logistiksystem-Anbieter das Umsatzziel von vier Milliarden Euro für 2020 bestätigt. Das entspricht einem jährlichen Wachstum von sieben Prozent.

Einer der Wachstumstreiber seien Lithium-Ionen-Batterien, heißt es. Die Analysten gehen davon aus, dass Jungheinrich seine Gewinnmarge verteidigen kann.

Heute gewinnen die Papiere in der Spitze 2,2 Prozent.

15:18 Uhr

Euro wertet nach EZB-Sitzungsprotokoll auf

Euro / US-Dollar
Euro / US-Dollar 1,07

Das ist Musik in den Ohren der EZB-Kritiker: Die europäischen Währungshüter erwägen laut Sitzungsprotokoll, den Passus über eine mögliche Ausweitung der Staatsanleihekäufe fallenzulassen. Was das bedeutet? Keinen weiterer Geldregen mehr, der den Wert des Euros verwässert!

Zur Begründung heißt es:

  • Die gute Konjunktur lasse dies zu,
  • außerdem könnte das Vertrauen in den Inflationsausblick weiter zunehmen.

Das gibt Auftrieb: Vor Bekanntgabe des Protokolls notierte der Euro bei 1,1369 Dollar. Zuletzt lag er bei 1,1384 Dollar.

Das einzige Haar in der Suppe: Die Kombination aus stärkerem Wachstum und verhaltener Inflation verstehen selbst die Zentralbanker nicht. Aber wer versteht schon alles?

14:55 Uhr

US-Daten schlechter als erwartet, aber ausreichend

Frische Signale vom US-Arbeitsmarkt.

Frische Signale vom US-Arbeitsmarkt.

(Foto: REUTERS)

Halt, hier gibt es Erklärungsbedarf: Die privaten US-Firmen haben im Juni zwar weniger Personal eingestellt als erwartet. Es entstanden 158.000 neue Jobs, wie der Personaldienstleister ADP mitteilt.

Auch die wöchentlichen Rückmeldungen von den Erstanträgen auf Arbeitslosenhilfe lassen zu wünschen übrig: Im Vergleich zur Vorwoche stieg die Zahl auf saisonbereinigter Basis um 4000 auf 248.000 Anträge. Volkswirte hatten hier lediglich einen Anstieg auf 246.000 vorhergesagt.

Trotzdem bewegen sich die Daten im grünen Bereich.

Die Erstanträge liegen seit geraumer Zeit auf einem historisch außergewöhnlich niedrigen Niveau. UND: Die von der Notenbank Fed angestrebte Vollbeschäftigung ist bei einer Arbeitslosenquote von zuletzt 4,3 Prozent faktisch erreicht!

Die Währungshüter hatten die Leitzinsen im Juni auf das Niveau von 1,0 bis 1,25 Prozent angehoben und wollen dieses Jahr noch mal nachlegen, VORAUSGESETZT, die Konjunkturentwicklung erlaubt es - wonach es bislang demnach aussieht.

Als "Wasserstandsmelder" dienen der Fed unter anderem die monatlichen Arbeitsmarktberichte der Regierung, die neben Jobs in der Wirtschaft auch Stellen im Staatssektor mit einbezieht. Dieser wichtige Bericht wird morgen erwartet.

Erwartet wird für Juni eine Zunahme der Arbeitsplätze um 179.000. Damit würden erneut mehr als genug Stellen entstehen, um mit dem Bevölkerungswachstum der USA Schritt zu halten: Dafür reichen nach einer Faustregel 75.000 bis 100.000 neue Jobs pro Monat aus.

14:21 Uhr

Wall Street dürfte Nordkorea-Konflikt handeln

Donald Trump, wieder mal!

Donald Trump, wieder mal!

(Foto: Andrew Harnik/AP/dpa)

Geopolitik und Renditen dürften heute die großen Themen an der Wall Street sein. Und das bedeutet, es wird abwärts gehen mit den Kursen.

Händler schmecken vor allem die jüngsten Aussagen von US-Präsident Donald Trump gegen Nordkorea nicht: Man werde dem Land "sehr stark" antworten, sagte er in Warschau. Kommentare wie diese wecken Sorgen über eine weitere Eskalation in dem Konflikt.

Zweiter Belastungsfaktor für die US-Börsen sind die steigenden Renditen am Rentenmarkt.

Hier erfahren Sie mehr über die Reaktionen auf den Raketentest Nordkoreas:

 

14:09 Uhr

Zypries: Zu wenige Startups schaffen Börsengang

Brigitte Zypries sollte wissen, woran es mangelt.

Brigitte Zypries sollte wissen, woran es mangelt.

(Foto: imago/IPON)

Eigentlich kann man ja nicht meckern: In der Startup-Branche herrscht eine Euphorie wie seit der Jahrtausendwende nicht mehr. Vor allem Internet-Lieferdienste für Essen boomen. Trotzdem hat Wirtschaftsministerin Brigitte Zypries etwas auszusetzen: Denn ihrer Ansicht nach schaffen immer noch zu wenige deutsche Startups den Weg aufs Börsenparkett.

"Hier hat Deutschland nach wie vor Aufholbedarf", sagte die SPD-Politikerin nach einem Treffen mit Vertretern von Startups, Risikokapitalgebern, Banken, Versicherungen und der Deutschen Börse.

Das kommt nicht überraschend. Denn Fakt ist, dass den meisten Startups das Geld auf der Strecke ausgeht. Häufig steht ihnen nur in der Anfangsphase - dank neuer Förderinstrumente - ausreichend Geld zur Verfügung. In der anschließenden Wachstumsphase fehlt ihnen dieses dann aber häufig: Die staatliche Förderbank KfW schätzt diese Lücke auf 500 bis 600 Millionen Euro jährlich.

"Wir brauchen in Deutschland einen besseren Zugang zu Eigenkapital", sagte Asoka Wöhrmann, der bei der Deutschen Bank das Privatkundengeschäft in Deutschland leitet.

Die Einsicht ist da, das ist ja bekanntlich der beste Weg zur Besserung!

13:48 Uhr

Die rote Dax-Laterne: Studie zieht Prosieben runter

ProSiebenSat.1
ProSiebenSat.1 7,29

Die Commerzbank ist mit einem Aufschlag von gut zwei Prozent im Dax heute fein raus. Die Deutsche Bank profitiert sogar noch etwas davon.

Schlechter ergeht es dagegen der Aktie von Prosiebensat.1, die 4,2 Prozent verliert. Der Vormarsch von Internetanbietern auf dem TV-Markt hat bei den Anlegern offenbar Zweifel am Geschäftsmodell privater Fernsehsender ausgelöst.

Auslöser hierfür ist eine Branchenstudie von JP Morgan, in der die Analysten feststellten, dass sich die Fernsehwerbetrends weiter verschlechtert haben - vor allem in Deutschland und Spanien.

13:28 Uhr

Rosiger Börsenstart - Doc-Morris-Mutter hat große Pläne

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(Foto: picture-alliance/ dpa)

Die schweizerische Versandapotheke Zur Rose hat am Morgen voll zugelangt: Der Börsengang spülte rund 230 Millionen Euro in die Kassen. Ein Teil davon soll in den Ausbau des Geschäfts mit rezeptpflichtigen Medikamenten in Deutschland fließen.

"Wir wollen unsere Marktführerschaft im Arzneimittelversandhandel weiter ausbauen", kündigt Walter Oberhansli an. Der Onlinehandel werde innerhalb der nächsten fünf Jahre einen Anteil von bis zu 3,3 Prozent am Gesamtmarkt erreichen. "Das würde eine Verdoppelung des Rx-Versandmarktes bedeuten. Daran wollen wir federführend partizipieren."

Die Aktien werden ab heute an der Swiss Exchange gehandelt. Aktuell notieren sie leicht unter dem Ausgabepreis von 140 Franken.

13:01 Uhr

EU hat Merck auf dem Kieker - Kurs fällt

Merck KGaA
Merck KGaA 146,00

Stirnrunzeln in Darmstadt: Mit der Aktie von Merck geht es bergab. Sie verliert 1,3 Prozent auf 102,80 Euro. Der Pharma- und Chemiekonzern hat nämlich Ärger mit der EU-Kommission. Diese wirft dem Dax-Unternehmen falsche Angaben beim Kauf des US-Laborausrüsters Sigma-Aldrich vor und droht deshalb mit einer Geldbuße in Millionenhöhe.

Nach vorläufigen Ergebnissen habe Merck bei der Anmeldung der Übernahme in Brüssel wichtige Informationen über ein Innovationsprojekt vorenthalten, teilten die Wettbewerbshüter mit. Die Genehmigung der Übernahme von Sigma-Aldrich für rund 17 Milliarden Dollar ist von der Untersuchung laut EU-Kommission aber nicht betroffen. Es handelt sich um die größte Übernahme in der Merck-Geschichte.

Hier erfahren Sie mehr.

12:44 Uhr

Ölpreise legen stärker zu, Euro behauptet sich

Rohöl (Brent)
Rohöl (Brent) 87,39

Na, es geht doch: Nachdem die Ölpreise am Morgen nur wenig zugelegt hatten, nehmen sie am Mittag Fahrt auf. Der Preis für ein Barrel der Nordseesorte Brent steigt um 1,3 Prozent oder 62 Cent auf 48,38 US-Dollar. US-Leichtöl der Sorte WTI verteuert sich um 1,4 Prozent oder ebenfalls 62 Cent auf 45,96 Dollar.

Grund ist die Aussage des US-Branchenverbandes American Petroleum Institute (API), der einen überraschend deutlichen Rückgang der US-Rohölvorräte gemeldet hatte. Die Daten gelten als Indikation für die offiziellen Lagerbestandsdaten der US-Regierung, die später am heutigen Donnerstag veröffentlicht werden.

Gar nicht so dynamisch präsentiert sich der Euro. Die Gemeinschaftswährung vollzieht eine langsame Klettertour und notiert bei 1,1372 US-Dollar. Damit ist der Euro 0,2 Prozent fester als am Vorabend.

12:20 Uhr

Dax-Anleger gehen vor US-Daten in Deckung

Dax
Dax 17.737,36

Anleger zeigen zur Mittagszeit Nerven: Vor den wichtigen US-Konjunkturdaten sackt der deutsche Leitindex Dax bis auf 12.354 Punkte ab. Das ist ein Minus von 0,8 Prozent.

Auf die Stimmung drückt vor allem, dass die Rendite deutscher Staatspapiere mit zehnjähriger Laufzeit erstmals seit Januar 2016 über 0,5 Prozent geklettert ist. Seit gut einer Woche legt die Verzinsung von Bundesanleihen bereits kontinuierlich zu.

Warum? EZB-Präsident Mario Draghi hat die Spekulationen der Finanzmärkte angeheizt, dass die EZB-Wertpapierkäufe bald reduziert werden. Höhere Anleiherenditen verringern die Attraktivität von Aktien gegenüber festverzinslichen Wertpapieren.

Der MDax verliert ebenfalls 0,7 Prozent. Der TecDax schlägt sich mit minus 0,5 Prozent nur wenig besser.

12:03 Uhr

Happy Birthday Pokémon Go!

Erinnern Sie sich an den unglaublichen Hype im Sommer 2016? Als ganze Menschengruppen, insbesondere Jugendliche, blind auf ihr Smartphone starrend nach Pokémons jagden?

Heute wird Pokémon Go ein Jahr alt. Genau am 6. Juli ging das Reality-Game von Nintendo an den Start - zumindest in den USA und Australien. In Deutschland flimmerten Pikachu & Co erst am 13. Juli von den Android- und iOS-Displays.

 

11:52 Uhr

Norwegian-Aktie schmiert ab

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(Foto: imago/Stefan Zeitz)

Bruchlandung an der Börse könnte man auch sagen: Anleger strafen den Billigflieger Norwegian Air für den Abgang des langjährigen Finanzchefs ab. Die Aktien verlieren an der Osloer Börse über neun Prozent. Das ist ein Drei-Wochentief.

Frode Foss war 15 Jahren bei der Airline. "Wenn ein Finanzchef geht, entsteht immer Unsicherheit", kommentiert Swedbank-Analyst Hans-Marius Lee Ludvigsen. Der Posten sei anspruchsvoll und Foss habe einen guten Job gemacht, ergänzt er. Die größte Herausforderung sei eine gesicherte Finanzierung der rapide wachsenden Fliegerflotte.

Andere Billig-Airlines können ein Lied davon singen!

Ach, punkten tut Norwegian Air übrigens bei seinen Kunden damit, dass sie alle während der gesamten Flugzeit kostenlos im Internet surfen können!

Für Foss geht vorübergehend Thore Oestby an den Start. Er ist mitverantwortlich für den Bereich Investor Relations. Apropos Finanzierung sichern: Da sollte wohl schnell jemand anders ran!

11:29 Uhr

Jack Wolfskin wechselt Besitzer

Sportlich diese Restrukturierung!

Sportlich diese Restrukturierung!

Großes Aufatmen und "High Five" mit Wolfstatze! Jack Wolfskin hat einen neuen Besitzer und darf sich deshalb über eine saftige Geldspritze freuen.

Wie das geht? Investoren, die Jack Wolfskin Kredite gegeben hatten, wandeln einen Großteil ihrer Forderungen in eine Unternehmensbeteiligung um. Danach sind sie die neuen Hauptgesellschafter.

Durch einen Schuldenschnitt von 255 Millionen Euro reduzieren sie nicht nur die Verbindlichkeiten von 365 auf 110 Millionen Euro. Sie geben dem Hersteller von Outdoor-Bekleidung aus dem hessischen Idstein auch noch ein Darlehen von 25 Millionen Euro obendrauf.

Vorstandschefin Melody Harris-Jensbach ist durch und durch zufrieden: Das Unternehmen verfüge nun über eine solide Basis und das erforderliche Kapital, um sein Geschäft weiter auszubauen. Na dann, gutes Gelingen!

11:11 Uhr

Rheinmetall holt nächsten Bundeswehr-Auftrag

Rheinmetall
Rheinmetall 503,20

Der "25-jährige Schrumpfkurs" bei der Bundeswehr, wie Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen ihn genannt hat, scheint beendet. Jetzt wird modernisiert!

Und Rheinmetall profitiert davon: Erst vergangene Woche war bekannt geworden, dass der Konzern einen Auftrag über 370 Millionen Euro für technologische Ausrüstungssysteme für Bundeswehrsoldaten im Einsatz an Land gezogen hat.

Jetzt liefert der deutsche Rüstungskonzern der Bundeswehr auch noch in den nächsten sieben Jahren gut 2200 Lkw. Der Auftrag ist noch mal rund 900 Millionen Euro wert!

10:48 Uhr

Investoren fliegen auf Coba-Aktie

Commerzbank
Commerzbank 13,38

Voilà, da ist der erwartete Ceberus-Effekt: Die Spekulationen auf ein Kaufinteresse des gewichtigen Finanzinvestors geben viel Schub.

Die Commerzbank-Titel gewinnen bis zu 2,6 Prozent auf 11,12 Euro. Damit sind sie so teuer wie seit knapp zwei Jahren nicht mehr.

Laut Händlern könnte sogar noch mehr drin sein: Die Aktien seien im Vergleich zu anderen Banken in der Eurozone relativ günstig bewertet, heißt es. Außerdem wetteten viele auf gute Geschäftszahlen im abgelaufenen zweiten Quartal.

Laut "Bloomberg" erwägt der US-Fonds Cerberus einen Einstieg bei dem Bankhaus. Cerberus wolle am Markt Aktien kaufen, um mit einem Minderheits-Anteil vom Aufschwung in der Branche zu profitieren.

10:19 Uhr

Fraport klotzt bei Billigflieger-Flugsteig ran

Fraport
Fraport 45,56

Der größte deutsche Flughafen hat zuletzt Passagiere an Flughäfen mit einem hohen Low-Cost-Anteil verloren. Das soll sich so schnell wie möglich ändern.

"Wir werden die Eröffnung des Flugsteigs G vorziehen", kündigt Fraport-Chef Stefan Schulte der "Welt" an. Der für Billig-Airlines ausgelegte neue Flugsteig soll jetzt bereits Anfang 2020 in Betrieb gehen - drei Jahre früher als geplant.

Die Passagierzahl könnte damit früher und deutlicher steigen als erwartet, was an der Börse positiv aufgenommen wird. Flugsteig G ist für vier bis sechs Millionen Passagieren ausgelegt!

Auch der Billigflieger Ryanair soll Fraport zusätzliche Passagiere bringen. Die Zahl soll dieses Jahr auf etwa 64 Millionen steigen. "Im Jahr 2020 könnten es einschließlich Low Cost-Segment um die 68 bis zu 70 Millionen sein", prognostiziert Schulte.

09:29 Uhr

Tesla enttäuscht - und das ausgerechnet jetzt

Das kommt dem US-Elektobauer Tesla denkbar ungelegen: Das unabhängige US-Prüflabor IISS hält die Sicherheitsgurte in dem Model S für zu lasch, um den Fahrer bei einem Unfall ausreichend zurückzuhalten.

Das Testergebnis kommt zur Unzeit, weil Tesla schon morgen mit der Produktion des Model 3 beginnt. Mit dem Mittelklassemodell soll der Massenmarkt erobert werden.

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(Foto: REUTERS)

Im Test wurde übrigens ein Aufprall an einem Baum oder Pfahl simuliert. Dabei hat sich offenbar gezeigt, dass der Sicherheitsgurt im Model S die Puppe im Wagen nicht zurückhalten kann: Ihr Kopf ist hart aufs Lenkrad geprallt.

Hier lesen Sie mehr über den vermurksten Crashtest.

Vertrauen ist gut, aber Vorsicht ist besser, mag sich da mancher sagen. Übrigens so sieht der neue Flitzer aus der Elektroschmiede aus. Rot geht natürlich immer.

09:15 Uhr

Dax startet im Plus

Dax
Dax 17.737,36

Geht doch: Der deutsche Aktienmarkt startet mit leichten Gewinnen in den Handel. Der Dax schafft immerhin 0,2 Prozent auf 12.473 Punkte.

Die Anleger lässt die Unsicherheit über die US-Zinspolitik offenbar eher kalt. Die Augen schwenken stattdessen bereits Richtung US-Arbeitsmarktdaten, die zwar erst morgen veröffentlicht werden. Am Nachmittag gibt es dafür aber die Job-Daten des privaten Anbieters ADP und die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe. Die Daten könnten bereits erste Hinweise liefern. Außerdem wird der ISM-Service-Index für Juni erwartet.

08:50 Uhr

Asiatische Börsen schließen leichter

Nikkei
Nikkei 37.068,35

Die Börsen in Fernost kriegen die Kurve erwartungsgemäß nicht mehr. Die Unsicherheit  über die künftige US-Zinspolitik ist schlicht zu groß. Außerdem treibt die Börsianer noch etwas um: Die Investoren schauen mit Sorge auf den Konflikt um Nordkoreas Atomprogramm, der auch Thema des G20-Gipfel der führenden Industrie- und Schwellenländer in Hamburg sein dürfte, der morgen beginnt.

Auf jeden Fall nehmen Anleger in dieser Gemengelage lieber ihre Gewinne mit: In Tokio schließt der 225 Werte umfassende Nikkei-Index 0,4 Prozent niedriger bei 19.994 Punkten. Der breiter gefasste Topix-Index verliert 0,2 Prozent auf 1615 Zähler.

08:16 Uhr

Euro verharrt im Ruhemodus

Gibt's Neues beim Euro? Nicht wirklich. Der Kurs der Gemeinschaftswährung bewegt sich zunächst kaum. Das ist allerdings nicht ungewöhnlich, denn an den vergangenen Tagen war es auch so. Ein Euro kostet derzeit 1,1338 US-Dollar und damit 0,1 Prozent unter dem Wert des Vorabends. Auch zwischen anderen wichtigen Währungen fallen die Kursschwankungen gering aus. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Euro-Referenzkurs am Mittwoch auf 1,1329 Dollar festgesetzt.

08:02 Uhr

Cerberus gut für Commerzbank-Aktie?

Commerzbank
Commerzbank 13,38

Die Commerzbank-Aktie könnte heute eine Gewinnerin im Dax werden. Händler rechnen jedenfalls mit weiteren Kursgewinnen. Als Kurstreiber machen sie einen Bloomberg-Bericht aus, wonach der Finanzinvestor Cerberus erwägt, einen Minderheitsanteil am Frankfurter Geldhaus zu erwerben. Die Aktie sprang darauf im nachbörslichen Geschäft am Mittwochabend um 2 Prozent auf knapp über 11 Euro.

"Gut auch für alle anderen Banken in der Branche wie die Deutsche ist die Begründung", sagt ein Händler: "Cerberus will nämlich nicht wegen hauseigener Sonderfaktoren der Commerzbank einsteigen, sondern wegen der sich verbessernden Aussichten der Bank-Branche in Europa". Daher sollte der ganze Sektor in Europa von der Nachricht über das Interesse eines großen Investors profitieren.

Am Mittwoch hatten Commerzbank um 0,6 Prozent auf 10,84 Euro zugelegt.

07:46 Uhr

Ölpreise berappeln sich etwas

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(Foto: dpa)

Uff! Die Ölhändler können wenigstens etwas durchatmen. Mit den Preisen für das schwarze Gold geht es im frühen Handel etwas bergauf. Allerdings erholen sie sich nur leicht von ihren deutlichen Verlusten am Mittwoch. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im September kostet 48,14 US-Dollar. Das sind 35 Cent mehr als am Vortag. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur August-Lieferung steigt um 32 Cent auf 45,66 Dollar.

Zur Wochenmitte waren die Ölpreise erheblich unter Druck geraten. Zeitweise betrugen die Preisabschläge rund zwei Dollar. Als Gründe wurden zurückhaltende Äußerungen aus Russland zur Möglichkeit weiterer Förderkürzungen und der starke US-Dollar genannt. Die leichten Preiszuwächse am Mittwoch erklärten Beobachter mit neuen Lagerdaten aus den USA. Das American Petroleum Institute (API) meldete einen deutlichen Rückgang der amerikanischen Vorräte an Rohöl und Benzin.

Nun denn, die weitere Entwicklung am Ölmarkt bleibt spannend.

07:32 Uhr

Dax legt vorbörslich etwas zu

DAX
DAX 17.737,36

Wie sieht es nun in Deutschland und Europa aus? Die Händler zucken erst einmal die Schultern. Sie sehen noch keine klaren Tendenzen. "Das Fed-Protokoll von gestern Abend war heiß erwartet worden und liefert jetzt keine klaren Vorgaben", sagt ein Börsianer. Die US-Notenbank habe sich gespalten gezeigt über das Tempo künftiger Zinsschritte und der Reduzierung der Notenbank-Bilanz.

Der Dax wird um 12.400 Punkte erwartet. Allerdings notiert der Frankfurter Leitindex vorbörslich 0,1 Prozent höher bei 12.461 Zählern. Für gehobene Laune könnte die Erholung der Technologie-Werte sorgen.

Vor allem Chiphersteller waren an der Wall Street gesucht, ihr Sektor-Index sprang um 2 Prozent. Allerdings warnen Marktbeobachter, dies könnte nur eine Zwischenerholung sein. Bei den marktbestimmenden Titeln wie Google, Amazon, und anderen habe es lediglich einen Test der Nackenlinie ihrer gebrochenen Kopf-Schulter-Formationen gegeben. Auch der S&P-500-Futures habe lediglich seinen Widerstand bei 2430 Zählern von unten getestet. Ein Absturz sei weiter möglich.

Im Fokus stehen nun die deutschen Auftragseingänge und am Nachmittag der ISM-Service-Index in den Vereinigten Staaten. Auch die EZB legt eine Mitschrift ihrer letzten Sitzung vor. Wird doch alles gut?

06:45 Uhr

Fed und Korea bremsen asiatische Märkte aus

Guten Morgen,

nachdem in den vergangenen drei Tagen mein Kollege Jan Gänger das Geschehen an den Börsen beleuchtet hat, bin ich heute an der Reihe. Mein Name ist Diana Dittmer. Wollen wir hoffen, dass es ein erfolgreicher Handelstag wird.

Nikkei
Nikkei 37.068,35

Wie stehen also die Aktien? Ich möchte Sie zunächst erst einmal auf den neuesten Stand bringen. An den asiatischen Aktienmärkten ist die Stimmung eher gedämpft. Grund ist die Unsicherheit über das Tempo der weiteren Zinserhöhungen in den USA. Die hartnäckig niedrige Inflation bereitet der US-Notenbank Fed mit Blick auf die angepeilte weitere Zinserhöhung in diesem Jahr zusehends Kopfschmerzen. Zudem wollen die Dollar-Hüter später den Startschuss für den Abbau der in der Weltfinanzkrise auf 4,5 Billionen Dollar angeschwollenen Bilanz geben, wie aus den am Mittwoch vorgelegten Protokollen der jüngsten Zinssitzung hervorgeht.

In Tokio rutscht der Nikkei-Index unter die 20.000-Punkte-Marke und notiert 0,6 Prozent schwächer bei 19.969 Zählern. Der breiter gefasste Topix-Index verliert 0,2 Prozent auf 1616 Punkte. Händler sprechen in diesem Zusammenhang von Gewinnmitnahmen. Zudem spielen die Spannungen auf der koreanischen Halbinsel weiter wichtige eine Rolle. Die USA erklären, sie seien im extremen Fall dazu bereit, das Militär in der Krise einzusetzen.

Außerhalb Japans geben die Kurse ebenfalls nach. Der MSCI-Index für asiatische Aktien außerhalb Japans verliert 0,1 Prozent, die chinesischen Börsen notieren schwächer.

An der Devisenfront gibt der japanische Yen nach, ein US-Dollar kostet 112,91 Yen. In Japan sind anders als in den USA Zinserhöhungen derzeit kein Thema. Der Euro wird etwas schwächer als im späten New Yorker Handel mit 1,1339 Dollar gehandelt. Der Schweizer Franken steht bei 0,9646 je Dollar und 1,0937 je Euro.

Die Vorzeichen für den Frankfurter Handel sind also nicht allzu rosig. Aber wie sagte einmal ein prominenter Bayer? Schaun mer mal.

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