Der Börsen-Tag Deutsche Börse braucht neuen Chef
26.10.2017, 15:16 UhrSeit Monaten steht der Chef der Deutschen Börse unter Insider-Verdacht, nun tritt Carsten Kengeter zum Jahreswechsel zurück. Die Details der Übergabe sollen in Kürze bekannt gegeben werden.
Die Staatsanwaltschaft Frankfurt hatte Anfang der Woche die Ermittlungen gegen Kengeter wieder aufgenommen, nachdem zuvor ein Deal mit der Justiz am Widerspruch des zuständigen Gerichts gescheitert war.
Der Hintergrund:
- Kengeter hatte im Rahmen eines speziell für ihn geschnürten Vergütungspakets Mitte Dezember 2015 für 4,5 Millionen Euro Deutsche-Börse-Aktien gekauft, die er nicht vor Ende 2019 veräußern darf.
- Der Konzern packte 69.000 weitere Anteilsscheine drauf.
- Gut zwei Monate nach dem Aktiengeschäft machten Deutsche Börse und London Stock Exchange (LSE) ihre - inzwischen gescheiterten - Fusionspläne öffentlich, was die Kurse trieb.
- Die Ermittler werfen Kengeter vor, schon im Sommer 2015 mit der LSE-Führung Gespräche über einen Zusammenschluss geführt und das lukrative Geschäft in diesem Wissen getätigt zu haben. Aufsichtsrat, Vorstand und Kengeter persönlich weisen die Vorwürfe zurück.
Der Rücktritt führt zu nur leichten Aufschlägen in der Aktie der Deutschen Börse. Im Handel heißt es, dass sich Kengeter von einem positiven Asset in der Zwischenzeit zum Belastungsfaktor für die Deutsche Börse gewandelt habe.
Quelle: ntv.de