Guten Morgen,
schaffen die deutschen Aktienindizes nach den Verlusten zu Wochenbeginn heute ein Plus? Die Händler rechnen zumindest mit einem leicht erholten Start. Sie beziehen sich auf die späte Erholung an der New Yorker Wall Street und den etwas freundlichere Trend in Asien. In Frankfurt notiert der Dax vorbörslich um 0,2 Prozent höher bei 12.095 Punkten.
Ob dies allerdings auch für einen Schluss mit Gewinnen reicht, ist offen. "Dass US-Präsident Trump gestern plötzlich ankündigt, Truppen in Afghanistan aufzustocken, wirkt eher wie ein Ablenkungsmanöver", sagt ein Händler. Es dürfte daher am Markt negativ ankommen, weil es die Schwäche des Präsidenten unterstreiche.
Das Politchaos in Washington stehe nach dem Rückzug vieler Firmenchefs aus den Beratergremien weiter im Fokus und werde die Märkte daher weiter belasten. Die ehemaligen Börsenhoffnungen und Kurstreiber wie Infrastrukturmaßnahmen und Steuersenkungen dürften weiter ausgepreist werden.
Auf Europa laste zusätzlich, dass die US-Politik den Dollar schwäche: Damit ist der Euro umgekehrt weiter stark. Damit belastet er vor allem den exportorientierten Dax, den Händler bei gleichbleibend schlechter Nachrichtenlage in den kommenden Tagen erneut durch die 12.000er Marke fallen sehen. Auch gute Wirtschaftsdaten wie möglicherweise beim am Vormittag anstehenden ZEW-Index aus Deutschland dürften daran nichts ändern.
Vor dem wichtigen Zentralbankertreffen in Jackson Hole/Wyoming fehlen die Kurstreiber. Es startet am Donnerstag und dürfte bis zu konkreten Aussagen, die erst im Laufe des Freitags zu erwarten sind, für Kaufzurückhaltung sorgen. Marktbewegende Aussagen von EZB-Präsident Mario Draghi werden diesmal aber nicht erwartet. US-Notenchefin Yellen spricht am Freitag.
Ich werde Sie heute jedenfalls vom Geschehen an den Handelsplätzen informieren. Meine Name ist Kai Stoppel. Bei Fragen, Anregungen und Kritik erreichen Sie mich unter der E-Mail: kai.stoppel@nachrichtenmanufaktur.de.