Wirtschaft

Kleine Erwartungen - große Kurse? Corporate America öffnet die Bücher

Die Weihnachtspause ist vorbei, jetzt prasseln wieder jede Menge Zahlen auf den Markt ein

Die Weihnachtspause ist vorbei, jetzt prasseln wieder jede Menge Zahlen auf den Markt ein

(Foto: dpa)

Überrasch' Dich selbst, heißt erneut die Devise bei der anstehenden US-Bilanzsaison. Die Erwartungen für die S&P500-Unternehmen sind niedrig, deshalb steht auch dem weiteren Index-Anstieg nichts im Weg. Es lohnt ein Blick auf die Branchen.

Es ist wieder soweit: Nach Börsenschluss in den USA eröffnet am Donnerstag Alcoa die Bilanzsaison in den USA. Analysten prognostizieren, dass der Gewinn je Aktie für das vierte Quartal mit 0,06 Dollar auf dem Vorjahresniveau liegen wird. Das passt zu dem üblichen Spiel der vergangenen Monaten: Erwarte wenig, melde danach eine plötzliche Überraschung. Es ist ein bisschen wie bei einem Kleinkind, dem der Weihnachtsmann nichts verspricht, das dann aber mit der ollen Kinderküche zufrieden sein soll.

Die Analysten haben ihre Gewinnschätzungen für die Unternehmen aus dem S&P 500 laut der Researchfirma Factset jedenfalls merklich nach unten geschraubt. Während die Profis nun ein Gewinnwachstum von 6,3 Prozent vorhersagen, waren sie Ende September noch von einem Plus von 9,6 Prozent ausgegangen. Das hat den Aktienmarkt jedoch keineswegs gebremst. In dem Zeitraum ist der Index um 9,9 Prozent auf neue Allzeithochs geklettert. Und wenn die Ergebnisse jetzt über den Schätzungen liegen, dürfte der Index eben weiter Rückenwind bekommen.

Zudem soll sich der Gewinnanstieg im vierten Quartal gegenüber dem Wert des dritten Quartals von 3,5 Prozent merklich beschleunigen. Das Ergebnisplus im vierten Quartal speist sich jedoch vor allem aus den anhaltenden Kostensenkungen. Denn der Erlösanstieg soll auf nur 0,3 Prozent zurückgegangen sein.

Am stärksten haben Analysten ihre Erwartungen an den Energiesektor reduziert. Waren die Finanzprofis Ende September noch von einem Gewinnrückgang um 0,9 Prozent ausgegangen, so wird nun ein Minus von 7,8 Prozent erwartet. Beispielsweise sind die Schätzungen für den Raffineriebetreiber Tesoro deutlich zurückgegangen. Der Bergbausektor verbuchte die zweitgrößten Kürzungen bei den Gewinnschätzungen. Auch die Erwartungen an den Stahlkonzern U.S. Steel und den Düngemittelhersteller Mosaic wurden merklich gestutzt.

Banken sollten liefern

Besonders positiv sind die Analysten hingegen für den Finanzsektor gestimmt. Mit 24 Prozent soll er das größte Gewinnplus aller Sektoren liefern. Vor allem die Versicherungen sollten starke Ergebniszuwächse aufweisen, hatte doch im Vorjahr der Hurrikan Sandy die Profite der Unternehmen stark gedrückt. Zum erwarteten kräftigen Ergebnisanstieg bei den Banken dürften vor allem die Bank of America und die Citigroup beitragen, nicht zuletzt, weil die Unternehmen im Vorjahreszeitraum schwache Ergebnisse vorgelegt hatten. So soll der Gewinn je Aktie bei der Bank of America auf 0,27 Dollar je Aktie und bei der Citigroup auf 1,07 Dollar hochschießen. Neben den zwei Instituten legen auch JPMorgan und Goldman Sachs in der dritten Januarwoche die Geschäftsergebnisse vor.

Die Quartalssaison im S&P500 sollte dafür sorgen, dass sich weiter die Spreu vom Weizen trennt. Zwar treibt die Geldschwemme der Notenbank den Index insgesamt nach oben. Investoren dürften jedoch verstärkt auf Unternehmen setzen, die mit guten Ergebnissen und Ausblicken überzeugen. Papiere von Firmen, die negativ überraschen, könnten hingegen kräftig unter die Räder kommen.

Quelle: ntv.de

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