Wirtschaft

"Reges Interesse" an Air Berlin Chinesischer Bieter bekommt mehr Zeit

Etwa ein Dutzend Angebote sollen für Air Berlin eingegangen sein.

Etwa ein Dutzend Angebote sollen für Air Berlin eingegangen sein.

(Foto: imago/MiS)

Im Bieterwettstreit um die insolvente Fluggesellschaft Air Berlin endet die Frist - mehrere Interessenten sollen Offerten abgegeben haben. Über die Namen der Bieter und Details zu den Angeboten schweigt das Unternehmen. Derweil erhält ein chinesischer Investor mehr Zeit.

Der Geschäftsführer der chinesischen Betreibergesellschaft des Flughafens Parchim, Jonathan Pang, hat im Bieterwettstreit um die insolvente Fluggesellschaft Air Berlin die Verlängerung der Frist beantragt. Der Rechtsanwalt Helmut Naujoks, der das Unternehmen in Deutschland vertritt, sagte, Pang bitte um mehr Zeit - konkret wolle er einen Aufschub der Frist bis zum 22. September erreichen. Eine Fristverlängerung wurde allerdings nur bis zum 21. September gewährt. Die Angebote der anderen Anbieter mussten dagegen bis heute um 14 Uhr beim Insolvenzverwalter eingereicht werden.

In den Wochen seit der Insolvenz waren öffentlich gut ein halbes Dutzend Interessenten gehandelt geworden. Naujoks begründete Pangs Bitte um Fristverlängerung damit, dass durch Übersetzungen der Vertragsunterlagen ins Chinesische Zeitverzögerungen eingetreten sind. Trotz fleißiger Arbeit sei der vorgegebene Zeitraum so zu kurz gewesen, sagte er. Air Berlin betont stets, den Verkauf möglichst schnell abwickeln zu wollen. Der Flugbetrieb wird derzeit nur noch durch einen Kredit des Bundes aufrechterhalten.

Als Favorit im Bieterwettstreit gilt die Lufthansa, die nach eigenen Angaben eine Offerte abgab - ohne aber Details zu nennen. Aus Verhandlungskreisen hieß es, dass Deutschlands größte Fluggesellschaft für 70 bis 90 der gut 140 Maschinen einen niedrigen dreistelligen Millionen-Euro-Betrag biete. Air-Berlin-Vorstandschef Thomas Winkelmann erklärte, es gebe ein "reges Investoreninteresse". Mehrere Investoren hätten demnach Angebote eingereicht. Die Namen der Bieter oder Details der Angebote nannte er nicht.

Entscheidung nach Bundestagswahl

Interesse wird nicht nur dem Billigflieger Easyjet nachgesagt. Auch Ex-Rennfahrer Niki Lauda hat eine Offerte zusammen mit der Thomas-Cook-Tochter Condor in Aussicht gestellt. Der Unternehmer Hans Rudolf Wöhrl reichte bereits vor einigen Tagen ein Angebot ein. Die Berliner Logistikfirma Zeitfracht bietet für die Frachttochter Leisure Cargo, die Regionalflugtochter Walter (LGW) und die Air Berlin Technik.

Der Sachwalter für Air Berlin, Lucas Flöther, soll nun mit seinem Team die Angebote unter die Lupe nehmen. "Der aktuelle Stand zum Ende der Frist heute 14 Uhr ist, dass wir mehrere Angebote bekommen haben, die wir jetzt sehr detailliert auswerten müssen", sagte Air-Berlin-Sprecher Ralf Kunkel. Das werde einige Tage dauern. "Unser Ziel ist und bleibt, so viele Arbeitsplätze wie möglich in einen sicheren Hafen zu führen", sagte Vorstandschef Winkelmann. Die Entscheidung über den Zuschlag soll am 25. September fallen.

Quelle: ntv.de, jug/dpa/rts/AFP

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