Wirtschaft

Teils deutlich überbewertet Bundesbank sieht Preisblase in Großstädten

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(Foto: picture alliance / dpa)

Niedrige Zinsen und stabile Wirtschaftslage: Immobilien in Deutschland sind begehrt. Das treibt die Preise. Insgesamt bereitet die Entwicklung Experten keine Sorgen. Doch vereinzelt gibt es Ausnahmen.

Immobilien sind im vergangenen Jahr deutlich teurer geworden. Während der Markt für Gewerbeimmobilien 2014 leicht an Schwung verlor, stiegen die Preise auf dem Wohnungsmarkt im Vergleich zum Vorjahr um fast sechs Prozent an, wie der Verband Deutscher Pfandbriefbanken (VDP) mitteilte. Seit 2003 kletterten die Immobilienpreise für den gesamten deutschen Markt demnach um fast ein Viertel. Dennoch sind die Preise für Wohneigentum nach Einschätzung der Bundesbank nicht zu hoch. Eine substanzielle Überbewertung sei nicht erkennbar, hieß es. Allerdings gibt es eine Ausnahme: Großstädte.

Dort seien die Preise für Einfamilienhäuser und insbesondere Eigentumswohnungen teils immer noch deutlich überbewertet. Die Preise hätten zwischen 10 und 20 Prozent zugelegt. "Eigentumswohnungen in den Großstädten weisen dabei die stärksten Überbewertungen auf."

Im Vergleich zu den Vorjahren sei der Preisanstieg für Wohnimmobilien aber merklich geringer gewesen. Zur Beruhigung könnte beigetragen haben, dass sich das Kaufinteresse an den bisher besonders boomenden Teilmärkten etwas abgeschwächt hat, hieß es. In den Städten legten die Preise für Wohnimmobilien 2014 um durchschnittlich 5,25 Prozent zu. Im Jahr zuvor waren es noch 7,25 Prozent gewesen.

Verband: Mehrfamilienhäuser gefragt

Für VDP-Hauptgeschäftsführer Jens Tolckmitt hat das Zusammenspiel von "niedrigen Zinsen, hoher internationaler Kapitalmobilität und einer hierzulande vergleichsweise stabilen Wirtschaftsleistung" dazu geführt, dass deutsche Immobilien weiterhin gesucht würden. Bei unvermindert anhaltender Nachfrage könnten die Preise "weiter anziehen", was eine "Korrektur auf einzelnen Märkten" zufolge hätte.

Besonders verteuert haben sich laut VDP die Preise für Mehrfamilienhäuser. Sie stiegen im Bundesdurchschnitt im Abschlussquartal 2014 um 7,2 Prozent im Vergleich zum vorhergehenden Jahresviertel. Damit seien die Kaufpreise für Mehrfamilienhäuser stärker gestiegen als die Neuvertragsmieten mit einem Plus von 5,3 Prozent.

Der gewerbliche Immobilienmarkt verlor dagegen laut VDP "leicht an Schwung". Im letzten Quartal 2014 stiegen die Preise im Vergleich zum Vorjahresquartal um 2,4 Prozent. Ursächlich für den weniger starken Anstieg sei der Büroimmobilienmarkt. Im letzten Halbjahr 2014 haben sich die Preise dort demnach kaum noch verändert. "Ungebrochen hoch" sei dagegen die Nachfrage nach Flächen in "1a-Lagen" in den Innenstädten.

Quelle: ntv.de, jwu/rts/AFP/dpa

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