Wirtschaft

Gute Beschäftigungssituation Bundesbank nimmt Rezessions-Ängste

Weil die Lage am Arbeitsmarkt gut ist, geben die Deutschen mehr Geld aus.

Weil die Lage am Arbeitsmarkt gut ist, geben die Deutschen mehr Geld aus.

(Foto: picture alliance / dpa)

Deutschlands Wirtschaft kann eine "technische Rezession" wohl vermeiden. Wie die Bundesbank mitteilt, wird das Bruttoinlandsprodukt im dritten Quartal nicht zum zweiten Mal in Folge schrumpfen. Grund sei der starke Binnenkonsum.

Die deutsche Wirtschaft kommt nach dem schwachen Frühjahr nur sehr schleppend wieder in Schwung. Die Bundesbank traut Deutschland im dritten und vierten Quartal bestenfalls ein verhaltendes Wachstum zu, wie die Notenbank in ihrem aktuellen Monatsbericht erklärte: "Die deutsche Wirtschaft ist im Sommerquartal 2014 kaum vorangekommen."

So dürfte die Industrie die Konjunktur von Juli bis September gebremst haben, und auch vom Bau seien größere positive Impulse unwahrscheinlich. Stützende Kraft sei aber der Konsum. Die Deutschen gäben mehr Geld aus, weil die Lage am Arbeitsmarkt gut sei und es spürbare Reallohn-Steigerungen gegeben habe.

Die Bundesbank sieht Deutschland daher auch nicht in einer "technischen Rezession" - was bei einem zweiten Rückgang des Bruttoinlandsprodukts (BIP) in Folge der Fall wäre. Der deutliche Rückgang der Produktion im August hatte zu Spekulation darüber geführt, dass das deutsche BIP im dritten Quartal nach dem Rückgang um 0,2 Prozent im zweiten Quartal erneut gesunken sein könnte.

"Produktion im September weitgehend normalisiert"

Laut Bundesbank lag der Produktionsrückgang im August um vier Prozent jedoch hauptsächlich daran, dass sich die Betriebsferien in der Auto-Industrie in diesem Jahr auf diesen Monat konzentrierten. Nach Verbandsangaben habe sich die Produktion im September aber weitgehend normalisiert, obwohl der September etwas mehr Ferientage als normal gehabt habe.

Zuletzt hatten Ökonomen reihenweise ihre Konjunkturprognosen für dieses und das kommende Jahr nach unten korrigiert. Auch die Bundesregierung hat reagiert und erwartet für 2014 nur noch einen Zuwachs beim Bruttoinlandsprodukt (BIP) von 1,2 Prozent - im Frühjahr waren es 1,8 Prozent. Für 2015 nahm Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) seine Schätzung von 2,0 auf 1,3 Prozent zurück. Trotz der Konjunkturflaute in der zweiten Jahreshälfte bleibt der Arbeitsmarkt aber robust, schrieben die Experten: "Die Beschäftigung tendiert weiter nach oben." Allerdings scheine das Expansionstempo zuletzt etwas nachgelassen zu haben.

Quelle: ntv.de, kst/dpa/DJ/rts

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